Bill Gates: Geplatzter Deal mit Motorola ließ Windows Mobile scheitern
Bill Gates hat sich in einem Interview erneut zum Scheitern von Windows Mobile geäußert und gibt, nicht zum ersten Mal, wieder sich einen Hauptteil der Schuld. Man habe eine wichtige Vereinbarung mit Motorola nur um wenige Monate verpasst, sonst würde jetzt jeder Windows Mobile statt Android nutzen.
Hauptgrund für das Scheitern und den zu späten Fokus auf Windows Mobile sieht Bill Gates dabei in einem Kartellverfahren gegen Microsoft in den USA, das zu viel seiner Aufmerksamkeit erfordert habe, weshalb er sich dem mobilen Geschäft nicht ausreichend widmen habe können. Hätte es das Kartellverfahren nicht gegeben, wäre Microsoft fokussierter an das mobile Betriebssystem herangegangen, so Bill Gates auf der DealBook Conference der New York Times. Er hätte es jedoch vermasselt, da er zu abgelenkt gewesen sei, so Gates.
I screwed that up because of the distraction.
Bill Gates
Microsoft hat Deal mit Motorola knapp verpasst
Der Wechsel von Windows Mobile zu Windows Phone und die zum Greifen nahe Marktführerschaft sei dabei auch daran gescheitert, dass Microsoft eine Vereinbarung mit Motorola verpasst habe, die das Betriebssystem auf ein sehr wichtiges Smartphone des Unternehmens gebracht hätte. Da Microsoft mit der Fertigstellung des mobilen Betriebssystems die Veröffentlichung des Smartphones von Motorola um drei Monate verpasst habe, hat Motorola sich für Android entschieden. Auf welches Smartphone Gates sich bezieht, ist nicht ganz klar, es könnte sich jedoch um die vor zehn Jahren veröffentlichten Droid-Smartphones in den USA in Kooperation mit Verizon handeln, die ein großer Erfolg waren.
Größter Fehler seiner Karriere
Bereits im Juni hatte sich Bill Gates zum Scheitern von Windows Phone geäußert und es als größten Fehler seiner Karriere bezeichnet, dass er Android habe gewinnen lassen. Ein Fehler, der Microsoft 400 Milliarden US-Dollar gekostet habe, die nun Google mit Android verdiene, so Gates. Google hatte Android 2005 für rund 50 Millionen US-Dollar genau vor dem Hintergrund gekauft, Microsofts Bemühungen im mobilen Sektor etwas entgegenzusetzen, wie der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt später bestätigte.