Totgesagter Loot-Shooter: Anthem wird grundlegend überarbeitet
Obwohl alle Anzeichen darauf hindeuten, dass BioWare Anthem nur noch mit verringertem Aufwand betreibt und nur noch geringfügig weiterentwickelt, ist doch das Gegenteil der Fall. Hinter den Kulissen arbeitet das Studio an einer grundlegenden Überarbeitung, die dem Spiel zum Durchbruch verhelfen soll.
Statt das Spiel langsam einzustellen und als Fehlschlag abzuschreiben, wird im Gegenteil an einem Befreiungsschlag gearbeitet, berichtet Kotaku unter Berufung auf drei Quellen aus dem Studio. Wie dieser aussehen soll, ist aber noch weitgehend unklar, entschieden haben die Entwickler lediglich, dass die meisten der wesentlichen Systeme von Anthem und damit die Probleme des Spiels angegangen werden sollen, schreibt die Seite.
Änderungen noch als Experiment
Darunter fallen unter anderem die Quests, die Beute, Progression, „soziale“ Aspekte, die Schwierigkeit sowie die Spielwelt, die in kleinere, einfacher zu ändernde Segmente geteilt werden soll. Entfallen wird nach aktuellen Plänen auch die Notwendigkeit, nach jeder Mission zum Social Hub, dem Fort, zurückzukehren. Wie das Spiel am Ende aussehen soll, steht aber noch nicht fest, derzeit experimentieren die Entwickler nach Angaben von Kotaku noch.
Klar ist allerdings, dass das nach einer problematischen Entwicklungsphase in suboptimalem Zustand veröffentlichte Spiel nicht aufgegeben wird. In den ersten Monaten habe das Studio den Ist-Zustand genau analysiert und Problemzonen ausgemacht und sich seitdem daran gemacht, diese zu verbessern, berichtete ein Entwickler der Seite. Dazu passt die Ankündigung, sich statt der Umsetzung der versprochenen Roadmap einen Schwerpunkt auf langfristige Verbesserungen zu legen, die dauerhafte Wirkungen erzielen.
Termin und Form unklar
Das Projekt hat allerdings noch nicht einmal einen festen Namen geschweige denn ist klar, wann es veröffentlicht werden soll. Auch die Art der Veröffentlichung ist noch unklar. BioWare überlege, entweder eine Reihe von Updates nach Art von No Mans Sky zu veröffentlichen oder eine große Erweiterung, die wie Taken King für Destiny das Spiel grundlegend verändert. Auf der Optionsliste steht außerdem, das Projekt als neues Spiel auf den Markt zu bringen, womöglich mit einem Rabatt für bestehende Spieler. Solche Überlegungen zeigen, dass EA noch nicht bereit ist, die Marke beziehungsweise das Spiel abzuschreiben – Live-Service-Produkte versprechen offenbar zu lukrative, langfristige Gewinnchancen, die derlei Mühen und Investitionen rechtfertigen können.