Digital Key: BMW setzt auf Ultra-Breitband für Smartphone-Autoschlüssel
BMW will als Mitglied des Car Connectivity Consortiums auf die mit Release 2.0 und Release 3.0 eingeführten Technologien für den digitalen Fahrzeugschlüssel setzen. Schon heute lässt sich bei vielen Autoherstellern das Smartphone als Autoschlüssel verwenden. Der neue Digital Key soll standardisiert und einfacher werden.
Über den BMW Digital Key und BMW Connected (Test) lässt sich das Fahrzeug über das Smartphone öffnen und verriegeln oder aber auch der Motor starten. Zudem ist das Teilen des Schlüssels möglich, ohne diesen mehrfach physisch vorliegen zu haben.
An einem geräte- als auch herstellerübergreifenden Standard mit neuen Funktionen arbeitet BMW gemeinsam mit anderen Mitgliedern im Rahmen des Car Connectivity Consortiums (CCC). Zu dessen Mitgliedern zählen neben BMW zahlreiche Autohersteller, aber auch Zulieferer aus dem Automobilsegment, Mobilfunkanbieter und Technologieunternehmen wie Apple, Google, LG, NXP, Samsung, Sony oder Qualcomm.
Ziel des Konsortiums ist es, das uneingeschränkte Funktionsspektrum auf Endgeräten unterschiedlicher Marken und unabhängig vom jeweiligen Fahrzeughersteller zu garantieren. „Unsere Kunden fordern herstellerübergreifende Interoperabilität. Standardisierung ist die einzige Möglichkeit dies zu erreichen, proprietäre Lösungen sind hier nicht länger zielführend“, sagte Dr. Olaf Müller, Leiter Entwicklung digitale Zugangssysteme bei der BMW Group.
NFC in Kombination mit Sicherheitschip
Im ersten Schritt will BMW den im Oktober vom CCC verabschiedeten Release 2.0 der Digital-Key-Spezifikationen umsetzen. Dieser sieht vor, dass ausschließlich das NFC-Verfahren für die Kontaktaufnahme zwischen Fahrzeug und Smartphone verwendet und dass dieses über einen Sicherheitschip im Smartphone abgesichert wird. Der Chip muss unabhängig vom Betriebssystem arbeiten und auch dann funktionieren, wenn der Akku des Smartphones eigentlich bereits leer ist und dieses sich nicht mehr starten lässt.
Smartphone nicht mehr aus der Tasche nehmen müssen
Mit Release 3.0 soll dann schließlich die Notwendigkeit wegfallen, das Smartphone aus der Tasche zu nehmen und an das Fahrzeug zu halten. Die neuen Spezifikationen sehen den Einsatz von Bluetooth Low Energy in Kombination mit Ultra-Breitband vor, um eine präzise Standortbestimmung zwischen Smartphone und Fahrzeug zu realisieren.
Apple unterstützt bereits Ultra-Breitband
Die zentimetergenaue Ortung hat die Bluetooth Special Interest Group mit Bluetooth 5.1 eingeführt. In den neuartigen Ortungsdiensten sieht die Bluetooth SIG einen der am schnellsten wachsenden Märkte mit einem Potenzial von 400 Millionen Produkten bis 2022. Ultra-Breitband wiederum ist zum Beispiel im iPhone 11 (Pro) (Test) mit dem eigens entwickelten U1-Chip zu finden. Apple wickelt darüber ein präziseres AirDrop ab, hat sich bisher aber nicht zu weiteren Einsatzmöglichkeiten geäußert. Sofern Apple den U1 für Drittanbieter freigibt, könnte der Digital Key darüber abgewickelt werden.