Dell UP2720Q: 4K-Profimonitor mit eingebautem Farbmesser
Dell hat den neuen Profimonitor UP2720Q vorgestellt, der ein integriertes Kolorimeter als Hilfsmittel zur Farbkalibrierung besitzt. Der Monitor mit IPS-Display liefert 3.840 × 2.160 Pixel (4K UHD) und soll im Januar für 2.000 US-Dollar erhältlich sein.
Selbstkalibrierung mit eingebautem Kolorimeter
Kolorimeter dienen zur Ermittlung von Farbintensitäten sowie Farbtemperaturen und sind ein meist externes Werkzeug zur Kalibrierung von Monitoren. Beim Dell UltraSharp UP2720Q ist das Messinstrument direkt in das Monitorgehäuse integriert und versteckt sich im unteren Rahmen hinter einer Klappe. Eine vollständige Kalibrierung mit dem ausklappbaren Farbmesser soll rund zehn Minuten, im Express-Modus lediglich vier Minuten dauern, berichtet heise online. Bei HardwareLuxx ist hingegen von rund 30 Minuten nach einer Aufwärmphase die Rede. Missverständnisse im Briefing gegenüber Medienvertretern sind somit nicht auszuschließen.
Nachtrag: Dells Presseagentur lässt wissen, dass die unterschiedlichen Zeitangaben für die Kalibrier-Dauer daher rühren, dass bei der kürzeren Angabe die Aufwärmzeit nicht eingerechnet wurde. Diese könne durchaus 20 Minuten betragen, womit im Endeffekt 30 Minuten als Gesamtdauer möglich sind. Die individuelle Dauer hänge jedoch von verschiedenen Faktoren ab und könne daher variieren.
Dell ist nicht der erste Hersteller mit dieser Funktionalität, denn zum Beispiel bietet Eizo in der ColorEdge-Serie ebenfalls Monitore mit eingebautem Kolorimeter zur Selbstkalibrierung an. Doch für einen 27-Zoll-Monitor mit 4K-Auflösung sei dies ein Novum, wirbt Dell.
Weitere Ausstattung
Für das anvisierte Einsatzgebiet im Bereich der farbverbindlichen, professionellen Bildverarbeitung ist eine Farbtiefe von 10 Bit gängiger Standard. Der Hersteller verspricht eine vollständige Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums sowie 98 Prozent von DCI-P3 und 80 Prozent von BT.2020. Ab Werk soll der Monitor auf einen Farbabstand (Delta E) von weniger als 2 kalibriert sein.
Das eingesetzte IPS-Panel soll ein für diesen Typ hohes Kontrastverhältnis von 1.300:1 liefern, während VA-Panels durchaus 3.000:1 und mehr erreichen, aber bei der Farbwiedergabe oft nicht die erste Wahl sind. Eher niedrig fällt die Angabe zur Helligkeit von nur 250 cd/m² aus. Als Nachfolger des UP2718Q mit bis zu 20.000:1 und 1.000 cd/m² im HDR-Modus ist der Neuling also nicht anzusehen und entsprechend schlecht für HDR-Inhalte geeignet.
Wie das genannte ältere Modell verfügt auch der UP2720Q über einmal DisplayPort 1.4 und zweimal HDMI 2.0. Hinzu kommen zweimal Thunderbolt 3 (Downstream + Upstream) mit Steckertyp C und vier USB-A-Buchsen, von denen zwei 10 Gbit/s (USB 3.2 Gen 2) und zwei 5 Gbit/s (USB 3.2 Gen 1) liefern sollen. Über die USB-C-Stecker mit Thunderbolt können Bildsignale und Daten sowie Strom übertragen werden. Einer der beiden Anschlüsse soll bis zu 90 Watt für angeschlossene Geräte bereitstellen. So kann der Monitor beispielsweise als Dockingstation für ein Notebook dienen.
Preis und Verfügbarkeit
Selbstverständlich für dieses Segment sind vielfältige Optionen zur ergonomischen Ausrichtung des Bildschirms, die eine Höhenverstellung und den Pivot-Modus beinhalten. Alternativ lässt sich der Standfuß durch eine VESA-kompatible Halterung austauschen. Ab dem 15. Januar soll der UltraSharp U2720Q für rund 2.000 US-Dollar erhältlich sein. Angaben zum Marktstart in Deutschland liegen noch nicht vor.