Dell XPS 13 2-in-1 (7390) im Test: Sehr schönes 2-in-1 mit hässlichem Trade-off
tl;dr: Das Dell XPS 13 2-in-1 (7390) liefert dank Intel Ice Lake-U deutlich mehr Leistung als Notebooks des letzten Jahres. Die schnellere integrierte Grafikeinheit ist aber noch nicht schnell genug. Außerdem müssen Käufer eine hässliche Wahl zwischen einem schönen UHD-Display und deutlich längeren Akkulaufzeiten absolvieren.
Das XPS 13 2-in-1 mit der Modellnummer 7390 ist Dells erstes Endgerät für Privatkunden, das mit Intels aktueller 10-nm-Generation Ice Lake-U ausgerüstet ist. Als Nachfolger von Whiskey Lake-U verspricht sie eine gesteigerte CPU- und darüber hinaus mehr GPU-Leistung, sofern eines der Modelle mit Iris-Plus-Grafikeinheit gewählt wird. Intel bietet Ice Lake-U laut ARK derzeit in zehn Varianten an, darunter drei Core i3, fünf Core i5 und zwei Core i7. Zu letzteren zählt das Flaggschiff Core i7-1065G7, das im Testgerät des neuen Dell XPS 13 2-in-1 verbaut ist. Eine Sonderstellung hat das bisher nicht im Handel verfügbare 28-Watt-Modell.
Ice-Lake-U-Prozessoren im Überblick
Modell | Kerne/Threads | Basistakt | Turbotakt 1 Kern/4 Kerne |
L3 | Grafik | TDP |
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Core i7-1068G7 | 4/8 | 2,3 GHz | 4,1/3,6 GHz | 8 MB | Iris Plus Graphics | 28 Watt |
Core i7-1065G7 | 4/8 | 1,3 GHz | 3,9/3,5 GHz | 8 MB | Iris Plus Graphics | 15 Watt |
Core i7-1060G7 | 4/8 | 1,0 GHz | 3,8/3,4 GHz | 8 MB | Iris Plus Graphics | 9 Watt |
Core i5-1035G7 | 4/8 | 1,2 GHz | 3,7/3,3 GHz | 6 MB | Iris Plus Graphics | 15 Watt |
Core i5-1035G4 | 4/8 | 1,1 GHz | 3,7/3,3 GHz | 6 MB | Iris Plus Graphics | 15 Watt |
Core i5-1035G1 | 4/8 | 1,0 GHz | 3,7/3,3 GHz | 6 MB | UHD Graphics | 15 Watt |
Core i5-1030G7 | 4/8 | 0,8 GHz | 3,5/3,2 GHz | 6 MB | Iris Plus Graphics | 9 Watt |
Core i5-1030G4 | 4/8 | 0,7 GHz | 3,5/3,2 GHz | 6 MB | Iris Plus Graphics | 9 Watt |
Core i3-1005G1 | 2/4 | 1,2 GHz | 3,4/3,4 GHz | 4 MB | UHD Graphics | 15 Watt |
Core i3-1000G4 | 2/4 | 1,1 GHz | 3,2/3,2 GHz | 4 MB | Iris Plus Graphics | 9 Watt |
Core i3-1000G1 | 2/4 | 1,1 GHz | 3,2/3,2 GHz | 4 MB | UHD Graphics | 9 Watt |
XPS 13 2-in-1 kommt in zehn Konfigurationen
Das neue XPS 13 2-in-1 hatte Dell Ende Mai zur Computex in Taiwan vorgestellt. Auf der deutschen Dell-Website wird es in zehn Konfigurationen angeboten, die sich hinsichtlich Farben, Display, Prozessor, RAM und SSD unterscheiden. Die Preisspanne reicht von 1.328 Euro mit FHD-Display, Core i3-1005G1, 4 GB RAM und 256-GB-SSD bis zu 2.728 Euro mit UHD-Display, Core i7-1065G7, 32 GB RAM und 1-TB-SSD. Das Testgerät mit Core i7-1065G7, 16 GB RAM und 512-GB-SSD kostet 2.228 Euro.
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CPU | Intel Core i3-1005G1 2 Kerne, 4 Threads 1,20–3,40 GHz, 4 MB L3 Cache |
Intel Core i5-1035G1 4 Kerne, 8 Threads 1,00–3,60 GHz, 6 MB L3 Cache |
Intel Core i7-1065G7 4 Kerne, 8 Threads 1,30–3,90 GHz, 8 MB L3 Cache |
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GPU | UHD Graphics 0,3–0,9 GHz |
UHD Graphics 0,3–1,05 GHz |
Iris Plus Graphics 0,3–1,10 GHz |
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RAM | 4 GB LPDDR4X 3.733 MHz | 8 GB LPDDR4X 3.733 MHz | 16 GB LPDDR4X 3.733 MHz | 8 GB LPDDR4X 3.733 MHz | 16 GB LPDDR4X 3.733 MHz | 32 GB LPDDR4X 3.733 MHz | ||||
SSD | 256 GB | 512 GB | 256 GB | 512 GB | 1 TB | |||||
Display | 13,4 Zoll, Touch, FHD+, 16:10 | 13,4 Zoll, Touch, UHD+, 16:10 | ||||||||
Akku | 51 Wh | |||||||||
Anschlüsse | 2 × Thunderbolt 3, 1 × Kopfhörerbuchse, 1 × microSD | |||||||||
Konnektivität | Killer AX1650 (802.11ax, 2×2), Bluetooth 5.0 | |||||||||
Webcam | 720p-Auflösung, oberhalb des Displays | |||||||||
Abmessungen (B × T × H) |
296 × 207 × 7–13 mm | |||||||||
Gewicht | 1,33 kg | |||||||||
Farbe | Schwarz | Weiß | Schwarz | Weiß | Schwarz | Weiß | ||||
Betriebssystem | Windows 10 Home (64 Bit) | |||||||||
Preis | 1.328 € | 1.628 € | 1.628 € | 1.928 € | 1.728 € | 1.928 € | 2.228 € | 2.728 € | ||
*Testgerät / Alle Preise ohne Rabatte, die regelmäßig bei Dell angeboten werden. |
Ein XPS-Design, wie es im Buche steht
Dells 2-in-1 ist aufgrund von Design und verwendeten Materialien auf Anhieb der XPS-Familie zuzuordnen. Außen schmückt das Notebook stabiles und hochwertig verarbeitetes Aluminium, auf der Innenseite kommt in der schwarzen Variante Karbonfaser mit Soft-Touch-Beschichtung zum Einsatz. Wer zum weißen Modell greift, erhält wie beim normalen XPS 13 eine Innenseite aus UV-resistentem Glasfasergewebe, das weniger anfällig für Fettschlieren ist. Dells Notebooks mit Soft-Touch-Beschichtung neigen dazu, mit fortwährender Nutzung im Bereich der Handballenauflage leicht speckig zu werden. In den ersten Monaten ist davon aber nichts zu sehen.
Das schmälert außerdem keineswegs den qualitativ durchweg überzeugenden Eindruck, den das XPS 13 2-in-1 hinterlässt. Mit einem Gewicht von 1,33 kg ist es 100 Gramm schwerer als ein normales XPS 13, bleibt aber mit 296 × 207 × 7–13 mm (B × H × T) ebenso kompakt und ist im Rucksack oder in der Notebook-Tasche ein unauffälliger Begleiter.
360-Grad-Scharnier macht das Notebook zum Tablet
Zum 2-in-1 wird das XPS 13 über das 360-Grad-Scharnier, das von oben betrachtet das auffälligste Unterscheidungsmerkmal zur Notebook-Variante ist. Während dort der Deckel die Scharniere vollständig versteckt, bleiben sie beim 2-in-1 konstruktionsbedingt sichtbar. Bis 90 Grad zur Tastatur lässt sich der Bildschirm mit einem Finger ohne Festhalten der Basis aufklappen. Danach erhöht sich der Widerstand kurz, bevor sich der Bildschirm bis 180 Grad wieder mit weniger Widerstand bewegen lässt. Vollständig flach auf den Tisch lässt sich das 2-in-1 um 180 Grad aufgeklappt aber nicht legen, genau genommen sind es etwa 179 Grad, denn das obere Ende des Deckels schwebt minimal in der Luft. Wer mit dem optionalen Stylus auf dem Display zeichnen möchte, klappt den Bildschirm besser vollständig zum Tablet um.
13,4-Zoll-Display im 16:10-Format
Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Display mit einer Diagonalen von 13,4 Zoll 7 Prozent größer aus. Außerdem nutzt es das etwas höhere und im Office-Betrieb praktische 16:10-Format, das im Windows-Segment kaum noch anzutreffen ist. Apple setzt bei den MacBooks ebenfalls auf 16:10, Microsoft bei den Surface-Geräten sogar auf 3:2. Dell bietet den Touch-Bildschirm mit Stylus-Unterstützung in zwei Varianten an: FHD+ und UHD+. Das „+“ steht für das Plus an vertikalen Pixeln im Vergleich zu 16:9. Das Panel bietet entweder 1.920 × 1.200 Pixel (169 ppi) oder 3.840 × 2.400 Pixel (338 ppi).
Beide Varianten decken 100 Prozent des sRGB-Farbraums ab und sollen eine Helligkeit von bis zu 500 cd/m² erreichen. Das UHD-Display trägt zudem eine DisplayHDR-400-Zertifizierung und unterstützt Dolby Vision. In den durchgeführten Messungen erreicht der Bildschirm mit durchschnittlich 452 cd/m² nicht ganz das von Dell beworbene Niveau. Bei der Verteilung der Helligkeit gibt es zumindest beim Testgerät Nachholbedarf in den Ecken des Bildschirms: Oben links und rechts werden nur noch 87 Prozent der Helligkeit der Mitte des Displays erreicht, wo dieses mit 486 cd/m² am hellsten ist.
Den Kontrast gibt der Hersteller mit 1.800:1 an, doch auch hier wird mit 1.679:1 nicht ganz der versprochene Wert erreicht. Dells Bildschirm hat allerdings mit 6.700 Kelvin einen gut eingestellten Weißpunkt und gefällt allgemein mit einer ausgewogenen Darstellung, bei der es kaum etwas zu kritisieren gibt. Nur die Eigenschaft der immer mal wieder auftretenden Reflexionen kann Dell trotz einer Anti-Reflex-Beschichtung nicht ganz abstellen. Die hohe Helligkeit des Panels ist in diesem Fall hilfreich.
Neue Tastatur mit größeren Tasten
Schweift der Blick weiter nach unten, fällt dieser auf eine Tastatur ähnlich der im XPS 13 9380 (Test) oder 9370 (Test). Sie fällt beim XPS 13 2-in-1 jedoch etwas breiter aus, was sich durch deutlich größere Tasten für Shift oder Tabulator am linken und rechten Rand bemerkbar macht. Das weitere Layout entspricht bis auf eine neue Schriftart Dells Notebooks.
Eines macht die Tastatur des 2-in-1-Geräts aber klar spürbar und hörbar anders als bei normalen XPS-Notebooks: Der Tastenanschlag fällt kürzer, härter und lauter aus. Das ist im XPS-Universum eine neue Erfahrung und weckt Erinnerungen an Apples seit Jahren fehleranfällige Klacker-Tastatur aktueller MacBooks. Bei Dell fällt der Hub aber marginal länger aus und das Tippgefühl ist etwas weicher und hinsichtlich Lautstärke nicht so nervtötend wie bei Apple. Wer von einem normalen XPS 13 zum 2-in-1 umsteigt, muss sich aber erst einmal daran gewöhnen. Lange Texte lassen sich auf dem 7390 dennoch ohne Ermüdungserscheinungen schreiben. Das 2-in-1 hat in diesem Punkt das gleiche Potenzial eines exzellenten Office-Begleiters wie das normale XPS 13.
Das Touchpad gefällt mit viel Platz
Zur guten Tastatur passt das große Touchpad mit Abmessungen von 11,2 × 6,7 cm. Es bietet 19 Prozent mehr Fläche als das des aktuellen oder letztjährigen XPS 13, die jeweils 10,5 × 6 cm bieten. Das Touchpad bietet hervorragende Gleiteigenschaften, registrierte im Test fehlerfrei Touch-Eingaben und erkennt etwa in den unteren 80 Prozent der Fläche Klicks, um beispielsweise Objekte zu bewegen.
Der Fingerabdrucksensor arbeitet unzuverlässig
Nicht ins Bild der sehr guten Eingabegeräte passt der Fingerabdrucksensor im Powerbutton oben rechts. Im Test fiel die Erkennungsquote mit zwei hinterlegten Zeigefingern miserabel aus, sodass immer wieder zur PIN-Eingabe gewechselt werden musste. Das XPS 13 2-in-1 ist nicht mit einer Windows-Hello-Kamera für eine alternative biometrische Anmeldung verfügbar, sodass der Fingerabdrucksensor die einzige vermeintlich schnelle Anmeldung darstellt. Im Test ist später vollständig zur PIN gewechselt worden, weil der Fingerabdrucksensor im Alltag kaum zu gebrauchen war. Das ist insofern schade, da letzterer beim normalen XPS 13 stets zuverlässig funktionierte.