Googles Cloud-Gaming: Stadia auf TV, Chromebook und Pixel ausprobiert
tl;dr: Am Dienstag um 18:00 Uhr startet Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia. ComputerBase hatte bereits im Vorfeld die Chance, das Angebot auszuprobieren. Vor Ort bei Google ließ sich immerhin schon „es läuft“ attestieren, für Detailanalysen fehlten allerdings die Zeit und die Erlaubnis zum Mitschneiden.
Wie erste Anwender auf Reddit berichten, hat Google mit der Verteilung des Firmware-Updates für den Chromecast Ultra begonnen, sodass auch Nutzer ohne Founder's oder Premiere Edition den Spiele-Streaming-Dienst nutzen können. Bei diesen beiden Editionen ist die für Stadia benötigte Firmware ab Werk aufgespielt.
Kurz vor dem Markstart hat Google auch die bisher geheimen Preise für die Spiele bekanntgegeben. Sie entsprechen denen, die auch in anderen Stores gezahlt werden müssen, wobei es, sofern mehrere Versionen existieren, nur eine teurere und nicht die Basisversion bei Stadia gibt. Die angekündigten Rabatte für Pro-Kunden gibt es aktuell auf die Titel Assassin's Creed: Odyssey, Final Fantasy XV, Metro: Exodus, Mortal Kombat 11, NBA 2K20, und Tomb Raider (2013). Alle Käufer der Founder's sowie der Premiere Edition sind Pro-Kunden. Stadia Base startet erst 2020.
Das ist Google Stadia
Google Stadia ist das Cloud-Gaming-Angebot von Google, auf dem PC vergleichbar mit GeForce Now (Test), Shadow by Blade (Test) oder Cloudgaming by Medion. Das heißt, auch bei Stadia werden Spiele auf Rechnern im Rechenzentrum berechnet und per Video-Streaming an einen Client ausgeliefert. Bei Google Stadia sind kompatible Clients Google Chromecast respektive Chromecast Ultra zur Wiedergabe am Fernseher, der Chrome-Browser auf PCs und Notebooks mit Windows oder macOS sowie die Google-Geräte Pixel 3 (XL) und Pixel 3a (XL). Später soll der Support auf andere Geräte erweitert werden.
Stadia Pro vs. Stadia Base
Stadia wird es in zwei Varianten geben: Pro und Base. Am 19. November geht vorerst die kostenpflichtige Variante Stadia Pro an den Start, die 9,99 Euro monatliche Gebühr verlangt. Zu diesem Preis wird Streaming bis hinauf zur 4K-Auflösung mit 60 FPS und HDR versprochen, sofern die eigene Internetleitung dafür schnell genug ist. Ein weiterer technischer Vorteil der Pro-Variante ist 5.1-Sound statt Stereo. Darüber hinaus soll es ausgewählte Spiele von Zeit zu Zeit nur für Pro-Nutzer geben, dasselbe gilt für Rabatte auf den Spielepreis und das Angebot kostenloser Spiele.
Base wiederum ist kostenlos (und aller Voraussicht nach werbefinanziert), dafür gibt es maximal Full HD mit 60 FPS ohne HDR und Stereo-Sound.
Stadia Pro | Stadia Base | |
---|---|---|
Preis pro Monat | 9,99 Euro | vsl. werbefinanziert |
Marktstart | 19. November 2019 | „2020“ |
Max. Auflösung | Ultra HD, 60 FPS, HDR | Full HD, 60 FPS |
Audio | 5.1 Surround | Stereo |
Exklusive Spiele | ja | nein |
Rabatte auf Spiele | ja | nein |
Kostenlose Spiele | ja | nein |
Spiele gibt es nur bei Google
Anders als bei GeForce Now oder Shadow by Blade, wo Anwender ihre vorhandenen Spiele mitbringen können, müssen Titel, die über Stadia gespielt werden sollen, auch dort erworben werden. Der Einkauf ist dabei zwingend über die App für Smartphones vorzunehmen, im Browser am PC oder über den Fernseher geht das nicht.
Zum Start nur mit Founder's & Premiere Edition
Google grenzt den Start am 19. November nicht nur auf Stadia Pro ein, sondern gewährt den Zugriff auf das kostenpflichtige Abo auch nur Käufern der seit Juni vorbestellbaren Founders's Edition oder der Premiere Edition. Das Bundle enthält zum Preis von 129 Euro drei Monate Stadia Pro, einen Chromecast Ultra (ab 75 Euro) sowie den Stadia-Controller (69 Euro separat). Stadia Pro ohne Startpaket sowie Stadia Base ohne Monatsgebühr werde es hingegen erst im Jahr 2020 geben.
Founder's Edition | Premiere Edition | |
---|---|---|
Preis | 129 Euro | 129 Euro |
Hardware | Chromecast Ultra Controller Midnight Blue |
Chromecast Ultra Controller Clearly White |
Stadia Pro | Drei Monate inklusive | Drei Monate inklusive |
Nutzbar ab | 19. November | 19. November |
Sonstiges | Frühe Wahl des Spielernamens | – |
Doch nicht einmal die Nutzer, die rechtzeitig vorbestellt haben, werden ab Dienstag loslegen können. Denn nicht wenige Kunden haben von Google einen Liefertermin erst in der kommenden Woche genannt bekommen. Weil es weder den Stadia-Controller separat vorab gab, noch die Firmware für den frei verfügbaren Chromecast (Ultra) bereit ist, gehen alle anderen Interessenten vorerst leer aus.
Leistungs-Anforderungen
Als Mindestanforderung an die Datenübertragungsrate der Internetleitung nennt Google 10 Mbit/s im Downlink für 720p. 1080p soll mit 60 FPS und HDR mit 20 Mbit/s möglich sein. Für flüssiges „4K“ samt HDR und 5.1-Sound werden laut Google aber mindestens 30 bis 35 Mbit/s im Download benötigt. An den Client mit Windows oder macOS stellt Google hingegen keine expliziten Ansprüche, solange der aktuelle Chrome-Browser darauf läuft. Welcher Codec für die Kompression des Video-Streams zum Einsatz kommt, wollte Google auch auf Nachfrage nicht verraten.