Kali Linux 2019.4: Forensik-Distribution tarnt sich im Stile von Windows 10
Die Forensik- und Sicherheits-Distribution Kali Linux 2019.4 bietet mit Xfce einen neuen Standard-Desktop und tarnt sich perfekt im Stile von Windows 10. Hierbei soll der „Undercover-Modus“ Benutzer vorrangig vor allzu neugierigen Blicken schützen. Auch der Linux-Kernel wurde aktualisiert und trägt nun die Versionsnummer 5.3.9.
Undercover-Modus gegen ungewollte Blicke
Auffälligste Neuerung von Kali Linux 2019.4, einer auf digitale Forensik und Penetrationstests ausgelegten Distribution auf Basis von Debian, ist mit Sicherheit der Undercover-Modus, welcher das Betriebssystem optisch in ein Windows 10 verwandelt und Anwender – wie beispielsweise Forensiker und Sicherheitsforscher – vor allzu neugierigen Blicken ihres Umfeldes schützen soll.
Neben dem eigentlichen Desktop inklusive Wallpaper wurden auch die Icons, Menüs und ihre Strukturen sowie das Windows-10-Startmenü dem Original authentisch nachempfunden. Nichts erinnert auf den ersten Blick an eine Linux Distribution.
Selbstverständlich bleibt der Funktionsumfang von Kali Linux 2019.4 mit all seinen Forensik- und Sicherheitstools auch im „Kali Undercover Mode“ erhalten. Die Suche nach Backdoors und Sicherheitslücken in Netzwerken oder Betriebssystemen kann somit auch im Windows-10-Look fortgesetzt werden. Bei einer erneuten Ausführung des Kali Undercover Modes wechselt das Betriebssystem wieder zum ursprünglichen Kali-Desktop zurück.
Xfce als neuer Standard-Desktop
Mit Kali Linux 2019.4 wechselt die Distribution die Desktop-Umgebung hin zu Xfce als Standard-Desktop und kehrt damit dem Vorgänger Gnome aufgrund dessen höheren Ressourcenverbrauchs den Rücken. Der Entwickler des Betriebssystems, Offensive Security, begründet den Wechsel damit, dass sich die Großzahl der Nutzer von Kali Linux ein schlankes System mit leichter Desktop-Umgebung wünschen. Xfce erfüllt diesen Zweck perfekt und läuft auch auf älteren Systemen reaktionsschnell und mit hoher Leistung.
Kali Linux 2019.4 auch auf dem Smartphone
Eine weitere Neuerung der Versionsnummer 2019.4 ist das Tool NetHunter KeX respektive der NetHunter KeX Manager, welcher ein Android-Smartphone zusammen mit einem Display sowie einer Bluetooth-Tastatur und -Maus als Kali-Desktop nutzbar macht. Aktuell genügt dazu eine 8 GB große SD-Speicherkarte, ab dem kommenden Kali Linux 2020.1 setzt NetHunter KeX die doppelte Speicherkapazität voraus.
Kali Linux 2019.4 steht ab sofort als Light- und Standard-Version in 32- und 64-Bit zum Download bereit. Neben der regulären Version mit dem Standard-Desktop Xfce, bietet der Entwickler auch Versionen mit alternativen Desktop-Umgebungen wie Gnome, Plasma, Mate und Lxde sowie angepasste Abbilder für VMware und VirtualBox an.