Kooperation: MediaTek baut 5G-Modems für Intels PCs
Vier Monate nach dem Verkauf der 5G-Sparte hat Intel einen neuen Partner: MediaTek wird für die eigenen PCs und Notebooks die Modems bauen. Damit stellt sich Intel gegen eine Zusammenarbeit mit den Branchenriesen Huawei, Qualcomm und Samsung.
Intels 5G-Historie ist eine durchaus interessante. Mit riesigen Ambitionen gestartet, folgten diverse Fehlschläge, denn die Mitbewerber im Markt gehören in Form von Huawei, Qualcomm und Samsung zu den besten. Intel suchte dabei sein Glück schon früh mit Kooperationen in China, doch die gesamte Situation des Handelsstreits sowie Sicherheitsbedenken bei Produkten aus China für den 5G-Markt, ließen die Projekte enden. Schlussendlich gab Intel auf, im Frühjahr 2019 zog der neue CEO die Reißleine. Ende Juli erfolgte dann der Verkauf der 5G-Modem-Sparte für Smartphones an Apple. Seinerzeit hieß es ausdrücklich, alle weiteren Marktbereiche wolle Intel selbst weiter bedienen.
MediaTek M70 5G Modem als Basis
Jetzt erfolgte die Ankündigung, dass MediaTek den Großteil diese Arbeiten übernehmen wird. Erneut sucht Intel also die Kooperation mit einem asiatischen Hersteller, doch dieses Mal aus dem befreundeten Taiwan. Auf dem Papier heißt es Kooperation bei der Entwicklung und Integration, Intels Presseaussendung bleibt dabei jedoch oberflächlich und vage. Etwas mehr ins Detail geht MediaTeks Newsbeitrag: Unterm Strich handelt es sich nämlich um keine Neuentwicklung, sondern das erstmals im Februar dieses Jahres enthüllte und im Mai offiziell vorgestellte MediaTek Helio M70 5G-Modem. Neben der Unterstützung für den neuen Mobilfunkstandard 5G unterstützt das Multimode-Modem auch die bisherigen 4G, 3G und 2G-Netze, auch der 5G-Standard 5G NR (New Radio) im Sub-6-GHz-Bereich und eine zweifache Carrier Aggregation (CA) wird geboten. mmWave, das insbesondere in den USA von Mobilfunkanbietern schon zum Start von 5G angeboten wird, wird vom originalen Chip hingegen nicht unterstützt. Hier könnten im Zuge der Zusammenarbeit aber noch Anpassungen möglich sein.
Erst ab 2021 verfügbar
Das 5G-Modem wollen beide Hersteller nun anpassen und in zukünftige PCs integrieren, allen voran werden Notebooks angeführt. Dafür bedarf es jedoch eines gesamten Ökosystems, denn zuerst sollen große OEM-Hersteller die Modems verbauen. Hierzu zählt deshalb auch die Validierung sowie passende Software und Treiber für die x86-Umgebung. Vor dem Jahr 2021 wird mit dem finalen Produkt nicht zu rechnen sein.