Nvidia zur SC19: Nvidia-GPU-beschleunigte ARM-Server kommen
Zur HPC-Konferenz SC19 bringt Nvidia eine Referenzplattform für ARM-Server an den Start, da der GPU-Hersteller die Möglichkeiten der alternativen Plattform zu x86-Servern sieht. Passend dazu veröffentlicht man mit Cuda-X das entsprechend angepasste ARM-Softwarekit als Preview-Variante, welches im Sommer angekündigt wurde.
ARM im Supercomputer funktioniert
ARM im Server hat zwar im regulären Markt bisher einen schweren bis nahezu unmöglichen Stand, doch in speziellen Umgebungen im HPC-Bereich sind Abnehmer vorhanden, kommende Supercomputer werden ebenfalls zum Teil auf ARM basieren.
Fujitsu kündigte beispielsweise vor wenigen Tagen an, zusammen mit Cray, die nun zu HPE gehören, einen Supercomputer für die Exascale-Ära zu bauen, der auf die ARM-Architektur setzt. Der Prototyp mit A64FX ist in der neuen Green500-Liste auf dem ersten Platz gelandet, während acht weitere Systeme in den Top10 der gleichen Liste auf GPU-Beschleunigung von Nvidia setzen und so das Potenzial einer gemeinsamen Nutzung erahnen lassen. Auch das europäische Programm wird zum Teil auf ARM-Technologie aufgebaut.
Das Reference Kit, welches Nvidia zusammen mit Cray/HPE entwickelt aber auch Einflüsse von großen ARM-Hardwarepartnern wie Ampere, Fujitsu und Marvell erhalten hat, soll sich positiv auf die Akzeptanz der ARM-Plattform mit GPU-Beschleunigern auswirken. Cuda-X als dazu weiter angepasstes Softwarepaket stellt einen zusätzlichen, nicht weniger relevanten Baustein dar. Die neuen Server können diverse Bereiche abdecken, so wie jeder andere Supercomputer mit GPU-Beschleunigung das bisher schon macht und wird am Ende einen nicht geringen Anteil an der Rechenleistung auf dem Weg in die Exascale-Ära bereitstellen.
Magnum IO ist Software für GPU-beschleunigte I/O
GPU-beschleunigte I/O stellt ein weiteres Feld dar, welches Nvidia zur SC19 adressieren will. In gewissen Szenarien soll durch das Softwarepaket die Durchsatzrate um den Faktor 20 steigen, da verschiedene Flaschenhälse eliminiert werden. Das neueste Element ist GPUDirect Storage, bei dem die CPU beim Zugriff auf den Massenspeicher komplett umgangen werden kann. Dieses ist jedoch noch in der Beta-Phase und soll erst 2020 ausgeliefert werden. Ohne Partner in der Industrie kann aber auch Nvidia dies nicht umsetzen, mit DataDirect Networks, IBM und Mellanox sind einige Schwergewichte darunter.
ComputerBase hat die Informationen zu diesem Bericht von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.