Schneller Grafikspeicher: Rambus-PHY für GDDR6 mit 18 Gbps bereit
Ohne eine Schnittstelle nutzt auch der schnellste Speicher nichts. Rambus will sein sogenanntes PHY nun für GDDR6 mit bis zu 18 Gbps freigeben. Damit hinkt es dem maximal möglichen Takt noch etwas hinterher, meist ist die Technologie aber noch ausbaufähig.
Bereits zu Beginn des Jahres hatte Rambus erklärt, für die neue PHY-Technologie auf TSMCs modernen 7-nm-Prozess zu setzen und den tape-out des Chips gefeiert. Durch die Fertigung in kleiner Struktur soll sichergestellt werden, dass der PHY sehr effizient zu Werke geht und dabei auch noch einen möglichst geringen Platzbedarf aufweist.
Rambus' PHY ist laut eigenen Angaben darüber hinaus nur ein Bestandteil des Angebots, das Komplettpaket besteht auch aus einem passenden Speichercontroller, das Rambus durch den Kauf von Northwest Logic nun aus einer Hand liefern kann. Die Technologie kann dann wie üblich von Herstellern lizenziert werden. Nahezu alle großen Firmen haben Verträge mit Rambus, die trotz ihres zwischenzeitlichen Stands als „Patenttroll“ nach wie vor einzigartige Entwicklungen im Speicherbereich hervorbringen, auf die alle anderen zurückgreifen (müssen).
Die Zertifizierung von GDDR6-PHY mit bis zu 18 Gbps kommt dabei nicht von ungefähr. Denn das ursprünglich geplante Maximum des neuen PHY von 16 Gbps ist bereits fast erreicht, die Nvidia GeForce RTX 2080 Super (Test) ist schon seit einigen Monaten mit 15,5 Gbps im Handel. Speicherhersteller haben bereits Pläne von dem Grafikspeicher für bis zu 20 Gbps in den Schubladen, in Serie wird GDDR6 aber bisher nur mit 16 Gbps gefertigt. Die bereits vor 20 Monaten vermeldeten 18 Gbps sind vornehmlich noch im Sample-Status zu finden, in der Massenproduktion sind sie noch nicht.
Vor dem Hintergrund scheint das Timing von Rambus exakt zu passen. Die nächste Generation an Grafikkarten wird, wie aus der Vergangenheit abzuleiten, stetig schnelleren Speicher nutzen. Zum Vergleich: GDDR5 startete bereits im Jahr 2008 bei 3,5 bis 4,5 Gbps, heute wird der Speicher nach und nach in den Einsteigermarkt verdrängt und selbst dort sind doppelte Taktraten die Regel.