The New Soundboks im Test: Klanglicher Aspekt und Fazit

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Michael Schäfer
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Laut, einfach nur laut

Die Soundboks beherbergt drei Class-D-Verstärkereinheiten, die jeweils eine Leistung von 72 Watt RMS realisieren. Für die letztendliche Klangausgabe zeichnen zwei Tieftöner mit einer Größe von 10 Zoll sowie ein 1 Zoll großer Kompressionstreiber für den Hochtonbereich verantwortlich. Der Frequenzbereich soll sich dabei laut Hersteller von 40 Hz bis 20 kHz erstrecken.

Dass die Soundboks nicht für audiophile Ohren, sondern für die brachiale Ausgabe konstruiert wurde, wird schnell durch das hörbare Grundrauschen deutlich, mit dem sich der Lautsprecher sofort für eine leise Tonwiedergabe beim gemütlichen abendlichen Lesen disqualifiziert. Aber auch die klangliche Ausrichtung lässt einiges erahnen: Der „Pulse Reflex Port“ sorgt für eine kräftige Basswiedergabe, auch die Höhen kommen sehr klar herüber. Das sorgt aber ebenso dafür, dass beide Bereiche sehr dominant wiedergegeben werden, während die Mitteltöne hörbar ins Hintertreffen geraten. Ein ausgewogenes Klangbild wird dadurch weniger erreicht.

Der Pulse Reflex Port sorgt für einen starken, manchmal auch zu kräftigen Bass
Der Pulse Reflex Port sorgt für einen starken, manchmal auch zu kräftigen Bass

Dafür kann das System laut – und das sehr gut. Laut Hersteller bis zu 126 dB ohne Verzerrungen, was der Lautstärke eines Live-Konzertes entsprechen soll. Sollten die Lautsprecher bei einer Gartenparty getestet werden, sollten direkt ein paar Grillsteaks für die Vertreter des Ordnungsamtes zurückgelegt werden – denn die werden garantiert vor der Tür stehen. Somit ist das Haupteinsatzgebiet der Soundboks mehr als klar: Für kleinere Feiern im Garten oder in kleineren Räumen dürften bereits zwei Exemplare zur Beschallung ausreichend sein. Bei etwas größeren Räumlichkeiten wie Jugendheimen sollte ein Lautsprecher in jeder Ecke genügen. Klangliche Offenbarungen dürfen dabei jedoch, wie bereits erwähnt, nicht erwartet werden.

Fazit

Die Soundboks stellt einen sehr speziellen Fall unter den portablen Bluetooth-Lautsprechern dar, deren Einsatzgebiet eng umrissen ist. Durch die bis dato fehlende Möglichkeit der Kopplung zu einem Stereo-Set und der nicht vorhandenen gemeinsamen Lautstärkesteuerung sowie dem hohen Grundrauschen sind sie als Ersatz für die heimische Stereo-Anlage denkbar ungeeignet.

Doch auch wenn zumindest die ersten beiden Kritikpunkte nachgebessert werden, liegt die eigentliche Qualität des Systems in der Beschallung von größeren Flächen, egal ob unter offenem Himmel oder in geschlossenen Räumen. Diese können dank der Kopplung über Umwege von bis zu zehn Einheiten auch mal größer ausfallen. Die Lautstärke des sehr stabilen und gut verarbeiteten sowie nach IP65 geschützten Lautsprechers wird dabei für viele Quadratmeter ausreichen. Klanglich sollte jedoch nicht zu viel erwartet werden. Dass der Klanggeber vor allem auf die kräftige Ausgabe von tieferen Frequenzen ausgelegt ist, wird schnell deutlich. Die Höhenwiedergabe fällt noch gut aus, die Mitten werden aber stark vernachlässigt, was das gesamte Klangbild wiederum ein wenig trübt.

Die Laufzeit des wechselbaren Akkus überzeugt dagegen mehr: 40 Stunden bei moderater Lautstärke dürften eine Feier über anderthalb Tage bedeuten – das werden nur die Wenigsten ohne Unterbrechung durchhalten. Bei maximaler Ausgabe schrumpft die Spieldauer jedoch schnell auf 5 Stunden. Die Zeit konnte im Test mit Blick auf das gute Nachbarschaftsverhältnis jedoch nicht verifiziert werden. Einen fragenden Gesichtsausdruck hinterlässt dagegen der Anschluss des Energiespeichers, der lediglich durch den Anschlussstecker fixiert wird – ob dieser der Druckbelastung auf ewig standhalten wird, bleibt fraglich. Aber auch die zum System gehörige mobile App könnte einige zusätzliche Funktionen vertragen – ohne Equalizer und eine gemeinsame Steuerung der Lautstärke fehlen wichtige Features.

Soundboks The New Soundboks
23.11.2019
  • gute Verarbeitung
  • stabil
  • hohe Lautstärke
  • nach IP 65 gegen Staub und Spritzwasser geschützt
  • lange Akkulaufzeit bei normaler Lautstärke
  • bis zu 5 Lautsprecher koppelbar, bei zwei per Klinkenkabel verbundene Host bis zu 10
  • sehr basslastig
  • hohes Eigenrauschen
  • Anschlusskabel des Akkus wird gequetscht

ComputerBase wurde die The New Soundboks leihweise von Soundboks zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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