The Outer Worlds im Test: GPU- und CPU-Benchmarks, Frametimes und Fazit
2/3Die nachfolgenden Grafikkarten-Benchmarks sind auf einem Intel Core i9-9900K durchgeführt worden, der mit den Standard-Einstellungen betrieben wird und auf insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3200 (16-16-16-38, Dual-Rank) zugreifen kann. „Windows 10 April 2019 Update“ (1903) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist installiert.
Als Treiber wurden der Adrenalin 19.10.2 beziehungsweise der GeForce 441.08 genutzt. Beide sind offiziell für The Outer Worlds optimiert.
Testsequenz und Einstellungen
Die Testszene zeigt einen 25 Sekunden langen Lauf in der „Wildnis von Monarch“ und beinhaltet Partikeleffekte, viele Objekte, Vegetation sowie eine mittelhohe Sichtweite. Es handelt sich zwar nicht um ein Worst-Case-Szenario, die Hardware wird inklusive Streaming aber gut gefordert.
Für die Auflösungen 1.920 × 1.080 sowie 2.560 × 1.440 werden die maximalen Ultra-Details genutzt. Für 3.840 × 2.160 wird dagegen auf das Hoch-Preset zurückgeschaltet.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Ultra-Preset |
2.560 × 1.440 | Ultra-Preset |
3.840 × 2.160 | Hoch-Preset |
The Outer Worlds stottert gerne – egal mit welcher Hardware
The Outer Worlds hat auf dem PC unabhängig von der eingesetzten Hardware ein Problem: Das Spiel stottert gerne – mal mehr, mal weniger, je nach Szene und Umgebung bzw. Hardware. GPU-Hersteller und Treiber machen da keine Ausnahme, das Stottern kommt definitiv vom Spiel und betrifft somit quasi jeden. Die Redaktion war in allen Benchmarks von dem Problem betroffen, mal hakte es stark, mal weniger. Das macht The Outer Worlds nicht unspielbar, stört stellenweise aber sehr.
Spikes von 100 ms und mehr sind bei den Frametimes keine Seltenheit
Frametime-Messungen lassen das Problem sichtbar werden: Es taucht immer mal wieder ein Frame auf, der eine Pause von 100 Millisekunden oder länger bis zum nächsten einlegt. Dann friert das Bild auf dem Monitor richtig ein. Reduzierte Grafikdetails lassen die Spikes zwar weniger werden, verschwinden tun sie aber auch bei der geringsten Detailstufe nicht. Mit dem Aktivieren von VSync (bei einem 60-Hz-Display) ein Framelimit von maximal rund 60 FPS oder am besten noch weniger zu erschaffen, schafft unter Umständen etwas Abhilfe. Das hält das Stottern am besten im Griff, kann schlussendlich aber keine Lösung sein. Hier muss Entwickler Obsidian Entertainment schnellstmöglichst nachbessern.
Bei den Benchmarks ist das nicht reproduzierbare Verhalten ein Problem: Mal gibt es einen Ruckler bei der Testsequenz, mal zwei und mal auch gar keinen. Die Percentile-Angaben der Frametimes sind damit nutzlos, da diese von Lauf zu Lauf sehr variieren können. Daher lässt ComputerBase die Frametime-Angaben in den Diagrammen bei diesem Benchmark-Test weg.
Um das Problem dem Leser etwas näherzubringen, hat die Redaktion auf GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2070, Radeon RX Vega 64 und Radeon RX 5700 XT je drei Benchmark-Durchläufe in 1.920 × 1.080 erstellt und zeigt die unterschiedlichen Frametimes pro Durchlauf.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Generell lässt sich sagen, dass Nvidia-Grafikkarten in The Outer Worlds derzeit besser als die Gegenstücke arbeiten. Ausnahmen gibt es nur sehr wenige. So ist zum Beispiel die Radeon RX 5700 XT in 1.920 × 1.080 in der Testsequenz zügig unterwegs und arbeitet genauso schnell wie die GeForce RTX 2070. Ab 2.560 × 1.440 liegt aber die GeForce wieder vorne. In WQHD sind es 12 Prozent und in UHD 10 Prozent. Das gilt auch für die Radeon RX 5700 im Vergleich zur GeForce RTX 2060. Vergleicht man den Leistungsverlust beim Wechsel von Full HD auf WQHD, zeigt sich, dass AMDs RDNA-Architektur ungewöhnlich viel Performance verliert, GCN sowie Nvidias Pascal und Turing dagegen vergleichbar viel. Warum das so ist, ist derzeit unklar.
Wie bereits geschrieben, liegt Nvidia abseits der Navi-Modelle in Full HD klar vor AMD. Die GeForce GTX 1060 hat auch die Radeon RX 590 mit einem Vorsprung von 9 Prozent gut im Griff und die GeForce GTX 1080 ist mal eben 30 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64.
RDNA arbeitet in The Outer Worlds – unabhängig von der Auflösung – deutlich schneller als Vega. Während RDNA im Vergleich zu Turing also nur einen eher kleinen Nachteil hat, sind Vega und Polaris Nvidias Pascal-Generation klar unterlegen – zumal Pascal in dem Spiel flott unterwegs ist. Die GeForce GTX 1080 ist nur 4 Prozent langsamer als die GeForce RTX 2070. Für gewöhnlich ist der Abstand größer.
Radeons haben ab WQHD Probleme mit 60 FPS
Trotz der mittelmäßigen Grafik braucht The Outer Worlds eine ziemlich flotte Grafikkarte. Vor allem Radeons haben Probleme. Für 60 FPS bei maximalen Details muss es in der Testszene für Full HD bereits mindestens eine Radeon RX Vega 64 sein. In 2.560 × 1.440 erreicht selbst die Radeon RX 5700 XT keine 60 Bilder in der Sekunde mehr. Bei Nvidia schafft dies in Full HD bereits eine GeForce GTX 1660 Super beziehungsweise eine GeForce GTX 1070 und in WQHD eine GeForce RTX 2060 Super. Die GeForce GTX 1080 scheitert nur knapp daran.
Für 3.840 × 2.160 sollte es dann auch bei reduzierten Details mindestens eine GeForce RTX 2070 Super, besser noch eine GeForce RTX 2080 sein. Ab da läuft das Spiel grob mit 60 FPS oder mehr. Bei einer Radeon RX 5700 XT muss dafür zwei Grafik-Presets heruntergeschaltet werden.
CPU-Benchmarks zeigen Unterschiede – aber keine großen
Der Core i9-9900K ist die schnellste getestete CPU in The Outer Worlds. Aber nur knapp, denn der Ryzen 9 3900X ist dicht auf den Versen und muss sich in 1.920 × 1.080 auf einer GeForce RTX 2080 Ti FE nur um 2 Prozent geschlagen geben. Der Ryzen 5 3600 folgt weitere 2 Prozent dahinter und hält damit den Core i7-8700K um 6 Prozent hinter sich.
Die zweite Ryzen-Generation auf Basis von Zen+ ist dem aktuellen Zen 2 in The Outer Worlds ein gutes Stück unterlegen. Der Ryzen 7 2700X ist 13 Prozent langsamer als AMDs aktuelles Flaggschiff, womit sich der Prozessor ein knappes Prozent vor Intels Core i7-7700K platziert. Die erste Ryzen-Generation liegt dann noch mal deutlich zurück. Der Ryzen 7 1800X liefert 12 Prozent weniger FPS als der Ryzen 7 2700X. Damit ist selbst der Core i3-8100 9 Prozent schneller. Die Differenz zwischen Ryzen 7 1800X und Ryzen 9 3900X beträgt 32 Prozent.
Mehr als vier CPU-Kerne bringen in dem Spiel nichts
Die Benchmarks zeigen auch, dass The Outer Worlds von mehr als vier Threads nicht wirklich profitieren kann. Der Core i7-7700K ist kaum schneller als der Core i3-8100, obwohl ersterer mit vier Kernen und acht Threads in vielen neuen Spielen Kreise um die kleinere Version mit ebenfalls vier Kernen, aber ohne Hyper-Threading zieht. Entsprechen bringen auch sechs oder acht CPU-Kerne keine Vorteile. Der Ryzen 7 1800X ist zum Beispiel kaum schneller als der Ryzen 5 1600X.
Auch wenn The Outer Worlds Unterschiede zwischen verschieden schnellen Prozessoren zeigt, haben selbige keine großen Auswirkungen. Auch der langsamste getestete Prozessor, der Ryzen 5 1600X, liefert mehr als 60 FPS. Schnellere CPUs bringen entsprechend „nur“ mehr Bilder in der Sekunde für ein besseres Spielgefühl, doch auch auf älteren AMD- und Intel-CPUs gibt es keine Probleme mit dem Spiel.
Bei den durchgeführten CPU-Benchmarks geht es nicht darum zu zeigen, welcher Prozessor theoretisch eine bessere Performance in The Outer Worlds zeigt. Das Ziel der Tests ist es herauszufinden, ob der Prozessor in realitätsnahen Einstellungen Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat. Deshalb gibt es keine Benchmarks in sehr niedrigen Auflösungen, die die Grafikkarte so wenig wie möglich belasten. Stattdessen ist Full HD bei vollen Grafikdetails das häufigste Szenario für die CPUs, das im Spielalltag genutzt wird.