AMD Radeon RX 5600 XT: ASRock nennt offizielle Spezifikationen
Die Spezifikationen zur kommenden Radeon RX 5600 XT von AMD waren schon länger ein offenes Geheimnis. Nun bestätigt ASRock die Gerüchte offiziell auf der hauseigenen Produktseite der neuen Grafikkarte. Auf Basis von RDNA und 2.304 Shadern schließt sie die Lücke zwischen der RX-5700-Serie (Test) und der RX 5500 XT (Test).
Eine beschnittene RX 5700 mit 192-Bit-Speicherinterface
Bereits im Januar 2020 dürfte das verhältnismäßig große Loch – RX 5500 XT und RX 5700 trennen rund 60 Prozent in Full HD – im Portfolio des Herstellers geschlossen werden.
Wie ASRock nun offiziell bestätigt, handelt es sich bei der Radeon RX 5600 XT um eine noch einmal beschnittene Radeon RX 5700, die von AMD sowohl durch ein schmaleres Speicherinterface mit lediglich 192 Bit als auch einen langsamer taktenden GDDR6-Grafikspeicher mit 12 GBit/s sowie geringeren GPU-Taktraten unterhalb der RX 5700 positioniert wird. Diese kann auf ein 256-Bit-Speicherinterface und GDDR6 mit 14 GBit/s zurückgreifen. Ob die RX 5600 XT ebenso auf Navi 10 mit circa 10,3 Milliarden Transistoren basiert, bleibt abzuwarten. Die Zahl der Shader-Einheiten ist jedenfalls identisch mit der RX 5700.
Deutlich weniger Takt als eine RX 5700
Während die RX 5700 mit einer Basisfrequenz von 1.465 MHz und einer maximalen Boost-Frequenz von bis zu 1.725 MHz arbeitet und in Spielen laut AMD typischerweise Taktfrequenzen von rund 1.625 MHz erreicht, muss sich die ASRock RX Radeon 5600 XT Challenger D 6G OC mit 1.235 MHz Basistakt respektive 1.620 MHz maximalem Boost-Takt zufrieden geben und taktet in Spielen durchschnittlich mit 1.460 MHz. In Anbetracht der Tatsache, dass die Challenger D 6G OC bereits ein OC-Custom-Modell ist, liegen die Taktraten doch nicht unerheblich unterhalb der einer RX 5700. Mit 288 GB/s fällt auch die Speicherbandbreite im Vergleich zur RX 5700 deutlich geringer aus – dieser stehen 448 GB/s zur Verfügung. Auch hier möchte AMD den Abstand zur RX 5700 wahren und die teurere der beiden GPUs nicht mit dem kleineren Ableger kannibalisieren.
Zur Leistungsaufnahme macht ASRock keinerlei Angaben, jedoch ist zwischen der RX 5700 mit einer TDP von 180 Watt und einer RX 5500 mit 150 Watt auch kaum noch Spielraum. Die RX 5600 XT wird sich vermutlich exakt in der Mitte bei 160 bis 165 Watt einsortieren.
Nur 6 GB GDDR6-Grafikspeicher
Ein wenig irritierend könnten die 6 GB GDDR6-Grafikspeicher auf potenzielle Käufer wirken, verfügt der kleinere der Navi-Ableger – die Radeon RX 5500 – doch wahlweise über 4 respektive 8 GB VRAM und damit über mehr Speicherreserven als ihr größeres Schwestermodell. Auch wenn 6 GB Videospeicher Anfang 2020 für den anvisierten Einsatzbereich in Full HD noch ausreichen mögen, wirklich zukunftssicher aufgestellt wirkt die RX 5600 XT damit nicht. AMD blieb durch das limitierte Speicherinterface aber wohl wenig anderes übrig als diesen Schritt zu gehen. Mit 6 GB VRAM befindet sich die RX 5600 XT zukünftig – in Sachen Speicherausbau – in der Gesellschaft der GeForce GTX 1660 Ti (Test) und GeForce RTX 2060 (Test) von Nvidia. Die GTX 1660 Ti könnte durchaus ein Konkurrent der neuen Grafikkarten von AMD werden.