Deutsche Telekom: Zahlenspielereien zum Stand des 5G-Ausbaus
Die Deutsche Telekom vermarktet sich als Vorreiter für den neuen 5G-Standard. Mit zum Jahresende 2019 errichteten 450 5G-Antennen können Kunden die maximale Leistung von bis zu 1 Gbit/s abrufen. Doch bis das in vielen Teilen des Landes soweit sein wird, könnte hier und da noch eine kleine Ewigkeit vergehen.
Denn die Anzahl der Antennen für 5G wächst verhältnismäßig langsam an. Aus 450 Stück in diesem Jahr sollen bis Ende 2020 rund 1.500 werden. Damit will die Deutsche Telekom dann auf jeden Fall in allen 16 Landeshauptstädten präsent sein. Bisher sind es Berlin, Bonn, Köln sowie Darmstadt und München, die in einigen Teilen 5G nutzen können. Teilweise Gebiete in Frankfurt, Leipzig und Hamburg sollen noch in diesem Jahr folgen, als nächstes sind Bremen und Düsseldorf an der Reihe.
Die Telekom setzt bei der Netzplanung auf zusammenhängende Gebiete. „Wir möchten unseren Kunden durch unseren 5G-Ausbau von Anfang an ermöglichen, die neue Technik wirklich erleben zu können. Deswegen setzen wir auf zusammenhängende Gebiete, statt stark verteilter einzelner Spots“, so Telekom Deutschland.
Zahlenspielereien im großen Stil
Doch wie lange es dauern wird, bis weite Landesteile in den Genuss von 5G kommen, zeigen die dann doch eher zögerlichen Ausbaupläne. So betont die Telekom zwar, dass dreiviertel der rund 30.000 Mobilfunkstandorte der Telekom technologisch bereit für 5G sind, doch wann diese auch wirklich umgerüstet werden, steht auf einem ganz anderen Papier.
In den kommenden vier Jahren sind deutschlandweit erst noch einmal bis zu 10.000 neue LTE-Mobilfunkstandorte geplant, die Hälfte davon im ländlichen Raum. Die Telekom rühmte sich erst kürzlich, binnen weniger Monate 4.500 neue LTE-Antennen aufgestellt zu haben. Damit wurden jedoch primär bereits bestehende Standorte verstärkt, richtig neu waren nur 200 Standorte.
Die neuen Masten sind für das Ziel, bis Ende 2021 99 Prozent der Haushalte mit LTE zu versorgen. Diese schließen aber keine Funklöcher per se, im Falle einer Ausbauvorgabe für 99 Prozent aller Haushalte hieß es vor einigen Monaten, dass 15 bis 20 Prozent des Bundesgebiets nicht abgedeckt wären, aktuell liegt die Rate bei über 30 Prozent. Die 4G-Ausbauziele verpassten die Netzbetreiber zuletzt deutlich.