HP Omen Mindframe Prime im Test: Kühlung, Mikrofon und Fazit

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Michael Schäfer
71 Kommentare

Kühlung

Für kühle Ohren sorgt auch in 2. Generation die FrostCap-Technologie, bei der sich HP das Prinzip der thermoelektrischen Kühlung mittels Peltier-Effekt zunutze macht. Bei diesem kommen zwei unterschiedliche Leiter zum Einsatz, zwischen denen bei Stromzufuhr Wärme entweder aufgenommen oder abgeleitet wird. Dadurch wird die Wärme, die innerhalb der Polster entsteht, nach außen getragen. Der Vorteil der Methode liegt auch in ihrer schnellen und stetigen Bereitschaft: Während Headsets mit Kühl-Pads meist vorher gekühlt werden müssen und die kühlende Eigenschaft bereits nach einiger Zeit wieder nachlässt, ist FrostCap innerhalb von ein paar Sekunden bis zum Abschalten des Headsets einsatzbereit.

Neue, angenehmere Kühlung

Die Entwickler sprechen beim neuen Omen Mindframe Prime davon, dass die Kühlung noch einmal verbessert und für den Träger angenehmer gestaltet werden konnte. Und das kann im Test nachvollzogen werden. So liegt die Temperatur auf der Metallplatte der Ohrmuschel nun nicht mehr bei 14 °C, sondern bei 19 °C. Das klingt nach einem Rückschritt, doch durch eine Neugestaltung der Ohrpolster ist eine höhere Kühlleistung nicht mehr nötig. Die Ohrmuscheln sind nun luftdurchlässig und verfügen über Wärmeverteiler (Heatspreader), wodurch ein besserer Abtransport der Wärme erreicht wird. Dadurch sammelt sich, im Gegensatz zum Vorgänger, auch kein Kondenswasser mehr innerhalb der Ohrmuschel. Alles in allem wird somit also trotz geringerer Kühlleistung eine bessere Kühlung erreicht, die darüber hinaus die Ohren schont.

Der Vorteil ist bei Gebrauch sofort spürbar: Die Kühlung fällt wesentlich angenehmer aus und auch nach mehreren Spielstunden kommt es nicht zu verschwitzten Ohren.

Mikrofon

Äußerlich hat sich auch beim Mikrofon des Mindframe Prime gegenüber dem Vorgänger nichts verändert. Hochgeklappt bleibt es deaktiviert und lässt sich durch einfaches Herunterziehen einschalten. Auf Wunsch kann im Omen Command Center (OCC) auch ein akustisches Signal aktiviert werden, das beim Ein- und Ausschalten ertönt. Das Mikrofon selbst verfügt laut Hersteller nach wie vor über einen Frequenzgang von 100 Hz bis 10 KHz. Wie die Kopfhörereinheit erzeugt auch das Mikrofon ein deutlich zu vernehmendes Eigenrauschen.

Die Qualität des Mikrofons hat sich beim neuen Mindframe Prime verbessert
Die Qualität des Mikrofons hat sich beim neuen Mindframe Prime verbessert

Gegenüber dem Vorgänger hat das Mikrofon des Omen Mindframe Prime allerdings an Klangqualität hinzugewonnen. Trotz gleichen Frequenzumfangs kommen die tieferen Töne deutlich stärker zur Geltung, was den Klang nicht mehr so grell werden und luftiger erscheinen lässt.

Rauschunterdrückung zu rabiat

Die eigentliche Neuerung beim Omen Mindframe Prime steckt in den ENC-Mikrofonen („Environment Noise Cancelling“), die störende Geräusche beseitigen sollen. In der Praxis hinterlässt die neue Funktion einen gemischten Eindruck. Zwar filtert sie erkennbar Störgeräusche heraus, sorgt gleichzeitig jedoch für eine starke Fragmentbildung. Dies wird besonders bei starken Störungen deutlich, bei denen die Stimme teilweise kaum noch zu verstehen ist. Hier gehen andere Hersteller mit ihren Lösungen deutlich feinfühliger zu Werke. Ein Popschutz könnte in diesen Fällen einen deutlich höheren Effekt erzielen. Dem Set liegt zwar etwas bei, was notfalls als Schutzaufsatz verwendet werden könnte, hierbei dürfte es sich jedoch eher um einen Transportschutz für das Mikrofon handeln.

HP Omen Mindframe Prime

HP Omen Mindframe Prime - Clean
HP Omen Mindframe Prime - Clean – Rauschunterdrückung
HP Omen Mindframe Prime - Störgeräusche
HP Omen Mindframe Prime - Störgeräusche – Rauschunterdrückung

HP Omen Mindframe

HP Omen Mindframe – Clean
HP Omen Mindframe – Störgeräusche

beyerdynamic Custom Game

beyerdynamic Custom Game – Clean
beyerdynamic Custom Game – Clean, Popschutz
beyerdynamic Custom Game – Störgeräusche
beyerdynamic Custom Game – Störgeräusche, Popschutz

Corsair Virtuoso RGB Wireless

Corsair Virtuoso RGB Wireless SE - Funk - Clean
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE - Funk - Störgeräusche
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE - USB - Clean
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE - USB - Störgeräusche
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE - Klinke - Clean
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE - Klinke - Störgeräusche

Fazit

Wer das Omen Mindframe besitzt, erhält mit dem Nachfolger keinen wirklichen Grund, um auf die Prime-Variante zu wechseln, Fortschritte gibt es dennoch zu verzeichnen.

Klanglich bietet das Mindframe Prime erst einmal solide, wenn auch manchmal eintönige Kost. Das Klangbild erscheint neutral mit einem guten Stereo-Effekt, lässt aber über weite Strecken das „knackige“ Etwas vermissen. Das ändert sich, wenn der im Omen Command Center integrierte Equalizer hinzugezogen wird. Mit den richtigen Einstellungen können anschließend auch Filme oder Musik Spaß machen. Schon der Vorgänger zeichnete sich durch einen guten Tragekomfort aus, auch wenn der Sitz seinerzeit durchaus etwas straffer hätte sein können, auch daran hat sich nichts getan.

HP Omen Mindframe Prime im Test

Die von HP beworbene bessere Kühlung überrascht auf den ersten Blick, kühlen die Peltier-Elemente die Ohrmuscheln doch nicht so weit herab. Doch durch die neu gestalteten Ohrpolster ist eine tiefe Temperatur wie beim Vorgänger für eine gute Kühlung nicht mehr nötig, was am Ende auch die Ohren schont, Kondenswasser vermeidet und somit überzeugt. .

Beim Mikrofon konnte HP definitiv zulegen: Stimmen werden nun deutlich wärmer und mit tieferen Frequenzen abgebildet, als es noch beim Vorgänger der Fall war. Dafür sorgt das dieses wiederum für ein hörbares Eigenrauschen. Die integrierte Rauschunterdrückung kann dagegen nur wenig überzeugen. Diese filtert zwar einen großen Teil der Störungen heraus, mit ihnen aber auch viele Teile des eigentlichen Tonsignals, wodurch am Ende deutliche Fragmente zu vernehmen sind.

Am Ende sollten Anwender auf die Kühlung abzielen, wenn sie das Omen Mindframe Prime in Betracht ziehen. Wer mit den kleinen Unzulänglichkeiten leben kann, erhält mit dem Omen Mindframe Prime ein solides Headsets, das auch noch nach Stunden bequem auf den Ohren sitzt. Selbst im Rahmen des deutlich unter der UVP von 200 Euro liegenden Straßenpreises gibt es ohne Nutzung der Kühlung ansonsten genügend Alternativen am Markt.

HP Omen Mindframe Prime
27.12.2019
  • gute Verarbeitung
  • neutraler Klang
  • gutes Mikrofon
  • verbesserte und angenehmere Kühlung
  • hörbares Grundrauschen
  • wenige direkte Bedienelemente am Headset
  • Software nur für Windows 10

ComputerBase wurde das Omen Mindframe Prime leihweise von HP für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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