MSI Vigor GK50 Low Profile im Test: Praxiserfahrungen und Fazit

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Max Doll
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Die verquere Leertaste trübt den Spaß an der GK50. Obwohl schließlich ein Effekt widerwilliger Gewöhnung eintritt, der den Einsatz der Tastatur mit nur noch gelegentlichen Gedanken an ihre Sperrigkeit erlaubt, gibt es nicht allzu viele Gründe, diesen Prozess zu durchlaufen.

Zumindest die achteckig geformten Tastenkappen widersprechen nicht. Einen erkennbaren Nutzen hat ihre Form nur insofern, als dass sie das Design der GK50 aus der Masse hervorstechen lässt. Sie hat aber auch, im Gegensatz zu manch anderen, dem Gestaltungswillen entsprungenen „Features“ wie den komplett flachen Kappen einer Cooler Master SK630 (Test), keine nachteiligen Auswirkungen. Abweichende Kappen mit nach außen gewölbter Form für die erste Tastenreihe sind wiederum eine Frage des Geschmacks und lassen sich bei einem solchen aus dem Lieferumfang heraus als Alternative zu den vormontierten verwenden.

Den möglichen Komfortgewinn flacher Taster schöpft MSI nicht aus. Im Vergleich mit Sharkoons PureWriter ragt die Vigor GK50 einen Zentimeter oder gut ein Drittel höher vom Schreibtisch empor. Als angenehmer entpuppt sich deshalb das Sharkoon-Produkt, das auch beim Layout etwas besser abschneidet, da die noch am häufigsten genutzten Zusatzfunktionen für Medien angenehmer zu erreichen sind. An der Beleuchtung spielt hingegen niemand ständig herum – Prioritäten ließen sich bei MSI noch etwas besser setzen.

Visuell macht die GK50 dank einer soliden Ausleuchtung eine ordentliche Figur, lediglich Helligkeitsverläufe sind naturgemäß sichtbar, da MSI die Tastenbeschriftung auf der Oberfläche der Tastenkappen verteilen muss. Ein schönes Detail: Die Status-LED können ihre Farbe ebenfalls wechseln. Die Bedienung der Beleuchtung funktioniert dabei auch ohne Software. Das ist auch gut so, denn was MSI mitliefert, bleibt hinter den Erwartungen zurück. Was aktuell erwartet werden kann, zeigen andere Hersteller.

Schon beim ersten und bei den darauffolgenden Starts stört die penetrante Aufforderung zur Registrierung. Um zur Konfiguration der Tastatur zu gelangen, sind stets mehrere Klicks nötig. Die Einstellung der Beleuchtung kann danach immerhin übersichtlich erfolgen, die Neubelegung von Tasten nicht. Sie ist nicht mehr als ein Anhängsel: Makros können nicht benannt oder editiert werden, neu belegte Tasten werden nicht markiert. Ohne eigene Notizen geht schnell der Überblick verloren, was der Funktion ihren Wert nimmt. Open-Source-Software wird so klar zur besseren Alternative.

Fazit

Zahlreiche Bezugnahmen zur Sharkoon PureWriter (Test), die den Text durchziehen, sind kein Zufall. Die Tastatur war der Benchmark und bleibt es im Segment flacher mechanischer Eingabegeräte auch als solides, zugleich platzökonomisches Eingabegerät, das alle häufig nachgefragten Extras besitzt und vernünftig umsetzt – in der Nummernblock-Version sogar mit vier Zusatztasten.

MSI Vigor GK50 Low Profile
MSI Vigor GK50 Low Profile

Ein Aufpreis von rund 25 Euro durch den Kauf der Vigor GK50 bringt Kunden vier Tasten weniger, eine schwergängige Leertaste mit wechselndem Auslösegefühl und die Möglichkeit, Tastenbelegungen mit einer umständlichen, unflexiblen MSI-Software zu ändern sowie die Beleuchtung im MSI-Ökosystem zu synchronisieren. Auch wenn die weißen Taster eine kleine Spur besser gefallen haben als die blauen Varianten, kann die Tastatur einen Mehrpreis nicht rechtfertigen.

So ist sie zu teuer, um gut genug für eine Kauferwägung zu sein, und selbst bei Preisgleichheit schwer zu rechtfertigen, sofern das Schlagwort „MSI-Lichtsystem“ nicht jedwede Bedenken beiseite wischt. Wie jüngst bei Razer sollte das mahnen, sich durch zwanglose Kettung an einen Hersteller in der Produktauswahl einengen zu lassen.

MSI Vigor GK50
05.12.2019
  • Flache Taster
  • Angenehme Abstimmung der Taster
  • Weitgehend sinnvolles Layout
  • Leertaste schwergängig
  • Uneinheitliches Feedback auf der Leertaste
  • Software unübersichtlich & funktionsarm

ComputerBase hat die MSI Vigor GK50 vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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