12 True-Wireless-Kopfhörer im Test: TaoTronics SoundLiberty 53
10/15Die TaoTronics SoundLiberty 53 (TT-BH053) sind wie EarFun Free, Skullcandy Sesh und Redmi AirDots günstigere Vertreter unter den True Wireless In-Ears und kosten nur rund 40 Euro. Hierfür erhält der Käufer neben dem Ladecase mit 650 mAh und den beiden Ohrhörern auch drei unterschiedlich große Silikon-Ohreinsätze und ein kurzes Micro-USB-Ladekabel.
Das Ladecase ermöglicht dank der vergleichsweise hohen Kapazität des integrierten Akkus ein siebenmaliges Aufladen der Ohrhörer, so dass sich ihre Akkulaufzeit von 5 Stunden auf insgesamt 40 Stunden erhöhen lässt. Im Test wurde mit einer einzelnen Ladung eine Laufzeit von knapp 4,5 Stunden erzielt, wobei dies auch von der Lautstärke und Art der wiedergegebenen Musik abhängig ist. Die Ladezeit fällt mit rund 2,5 Stunden vergleichsweise lang aus. Mit Maßen von 81 × 38 × 25 mm ist das Ladecase für ein bequemes Mitführen in der Hosentasche zu groß.
Für die Wiedergabe sind dynamische Treiber mit einem Durchmesser von 6 mm verantwortlich. Im Inneren wird ein nicht näher genannter Audio-Chipsatz von Realtek eingesetzt. Auf Codecs wie aptX oder AAC muss verzichtet werden, die kabellosen In-Ears von TaoTronics unterstützen lediglich die verlustbehaftete Übertagung über SBC. Die TaoTronics SoundLiberty 53 sind allerdings nach IPX7 zertifiziert, so dass sie auch beim Schwimmen getragen und untergetaucht werden können.
Auch die SoundLiberty 53 starten nach der Entnahme automatisch den Verbindungsvorgang mit dem Smartphone. Zunächst verbindet sich dabei der linke mit dem rechten Ohrhörer und signalisiert dann, dass er zum Koppeln mit dem Smartphone bereitsteht. Im Test funktionierte dies problemlos.
Möchte man nur einen Ohrhörer benutzen, muss man auf den linken zurückgreifen, denn nur dieser ist dazu in der Lage, sich einzeln mit dem Smartphone zu verbinden.
Haptisch fühlen sich die SoundLiberty 53 ihrem Preis entsprechend an – der Kunststoff und ein kleiner Grat an der Oberseite der Ohrhörer vermitteln keinen wertigen Eindruck.
Leicht verzögerte Steuerung
Zur Steuerung der Kopfhörer dient die Touch-Fläche auf der Außenseite jedes Ohrhörers. TaoTronics unterscheidet dabei zwischen einem langen Drücken und einem einfachen, zweifachen und dreifachen Tippen. Ein einmaliges Tippen auf einen der Ohrhörer erhöht (rechts) oder reduziert (links) die Lautstärke. Doppeltes Tippen, wahlweise links oder rechts, startet oder pausiert die Wiedergabe. Durch dreifaches Tippen wird hingegen einen Track vor- (rechts) oder zurückgesprungen (links). Hält man die Touch-Fläche eines Ohrhörers für zwei Sekunden gedrückt, wird der Sprachassistent des Smartphones gestartet.
Die Kopfhörer außerhalb des Ladecases auszuschalten, ist von TaoTronics nicht vorgesehen. Die Bedienung über die Touch-Flächen wird zuverlässig umgesetzt, reagiert allerdings etwas zu verzögert.
Locker, dafür guter Tragekomfort
Der Tragekomfort der TaoTronics SoundLiberty 53 ist sehr hoch und auch nach Stunden sind sie sehr angenehm zu tragen, was vor allem daran liegt, dass sie bauartbedingt nicht so fest im Gehörgang sitzen wie andere Modelle. Das Tragegefühl ist dabei trotz ähnlicher Bauform besser als bei den Skullcandy Indy. Dies hat wiederum den Nachteil, dass die Ohrhörer etwa beim Joggen bei etwas schnellerer Gangart und Unebenheiten nicht sicher im Ohr verbleiben. Laufgeräusche übertragen sich, wenn auch eingeschränkt, zudem auf die Ohrhörer.
Viel Bass überdeckt die Höhen
TaoTronics selbst spricht von einem verbesserten Bass, was bereits auf die Abstimmung der Ohrhörer schließen lässt. Und so sind die TaoTronics SoundLiberty 53 sehr basslastig abgestimmt, was nicht jedem Hörer zusagen wird. Auch wenn der Bass kräftig ist, wirkt er zu wenig prägnant, um wirklich zu überzeugen. Höhen gehen durch die Basswiedergabe zudem unter, so dass diese nur dann gut klingen, wenn die Musik selbst auf eine gleichzeitige Basswiedergabe verzichtet.
Bei hoher Lautstärke klingen die SoundLiberty 53 zu hell und hart. Insgesamt lässt die Dynamik zu wünschen übrig und es fehlt den Ohrhörern an einem klar differenzierten Klang.
Die Qualität der Mikrofone fürs Telefonieren überzeugt nicht.