12 True-Wireless-Kopfhörer im Test: Skullcandy Sesh

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Frank Hüber
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Die Sesh sind Skullcandys günstigere True-Wireless-Kopfhörer mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 59,99 Euro, die zudem als kompakte Knöpfe im Ohr und nicht als Stäbchen ausgelegt sind wie die Indy. Auch bei diesem Modell gilt das „Fearless-Use-Versprechen“, bei dem Skullcandy bei Verlust nur eines Ohrhörers einen Rabatt auf den Kauf eines Austauschexemplars gewährt.

Das Ladecase fällt allerdings groß aus und ist nicht für das Mitführen in der Hosentasche geeignet. Trotzdem lassen sich die Ohrhörer nur etwas über zwei Mal mit dem Ladecase aufladen, was die ohnehin geringe Akkulaufzeit von rund 3 Stunden nur auf knapp über 10 Stunden erweitert. Das Ladecase wird über Micro-USB geladen und unterstützt kein Wireless Charging. Auch ein Schnellladen wird nicht unterstützt, so dass es rund 90 Minuten dauert, bis die Sesh wieder voll aufgeladen sind. Das Micro-USB-Ladekabel liefert Skullcandy ebenso wie insgesamt drei unterschiedlich große Silikon-Ohreinsätze mit. Diese lassen sich bei den Sesh allerdings nur schwer auf die Hörer stülpen – ein kleines Manko, da man sie normalerweise nach der passenden Wahl nicht mehr tauscht.

Die Skullcandy Sesh sind nach IP55 gegen Staub und Wasser zertifiziert, so dass ihnen Schweiß und Regen nichts anhaben kann, sie aber nicht in Wasser getaucht werden dürfen. Bei den technischen Daten verrät Skullcandy ansonsten, dass die Impedanz 16 Ohm beträgt, der Treiberdurchmesser bei nur 6 mm liegt und die üblichen 20 Hz bis 20 kHz Frequenzgang geboten werden.

Bei der ersten Entnahme aus dem Ladecase versuchen sich die Sesh automatisch mit einem Smartphone zu koppeln. Wie bei den anderen In-Ears im Test schalten sich die Ohrhörer durch das Herausnehmen automatisch ein und durch das Zurücklegen aus. Soll ein anderes Gerät mit den Sesh gekoppelt werden, muss ein sehr kleiner Knopf an den Ohrhörern gedrückt werden, der sie in den Kopplungsmodus versetzt. Verbundene Geräte lassen sich auch über die Sesh löschen, indem die Taste beider Ohrhörer jeweils sechs Mal gedrückt wird.

Verzögerungsfreie Steuerung

Die Bedienung der Musikwiedergabe und von Anrufen erfolgt über den einzigen Knopf auf jedem Ohrhörer. Ein einfaches Drücken startet die Wiedergabe oder pausiert diese. Diese Aktion ist auf beiden Sesh möglich. Wird der Knopf rechts oder links zwei Sekunden gedrückt, wird ein Track vor- oder zurückgesprungen, wobei ein kurzer Ton die Eingabe bestätigt. Ein dreimaliges Drücken auf einen der beiden Ohrhörer aktiviert hingegen den Sprachassistenten des Smartphones. Erfreulich ist, dass die Steuerung eine vergleichsweise geringe Verzögerung aufweist und das Pausieren und Fortsetzen schnell umgesetzt wird.

Um die Lautstärke zu regeln, wird die Taste zwei Mal gedrückt. Links wird die Lautstärke reduziert, am rechten Ohrhörer erhöht. Die Sesh lassen sich auch manuell ein- und ausschalten. Zum Einschalten muss die Taste auf jedem Ohrhörer einzeln zwei Sekunden gedrückt werden, da diese unabhängig voneinander eingeschaltet werden können. Für das Ausschalten genügt es hingegen, den linken Ohrhörer vier Sekunden lang zu drücken.

Die Steuerung ist intuitiv und funktioniert zuverlässig, da die Taste jedoch einen klaren Druckpunkt hat, ist es wichtig, dass die Ohrhörer tatsächlich gut im Ohr sitzen. Sitzen sie zu locker, verrutschen sie durch das Bedienen jedes Mal und müssen wieder richtig eingesetzt werden. Die Bedienung ist so auch ein guter Indikator dafür, welcher der mitgelieferten Aufsätze den besten Halt bietet.

Mit das beste Tragegefühl

Die Skullcandy Sesh können ein sehr leichtes und komfortables Tragegefühl vermitteln, wobei sie dann jedoch im Test beim Sport keinen uneingeschränkt festen Halt boten. Um auch beim Sport nicht aus dem Ohr zu fallen, müssen die Sesh sehr fest hineingedrückt werden, wodurch sie zwar zuverlässig halten, aber auch ein hohes Druckgefühl entwickeln. Da Ohren sehr unterschiedlich sind, ist dies allerdings nur ein subjektiver Eindruck.

Tragekomfort der Skullcandy Sesh
Tragekomfort der Skullcandy Sesh

Guter Klang mit hochfrequentem Rauschen

Skullcandy-typisch steht auch bei den Sesh der Bass im Vordergrund. Aber Höhen werden ebenfalls sehr prägnant und dynamisch wiedergegeben und nicht vom Bass überdeckt, allerdings fehlen beim Bass und bei den Mitten ein klein wenig Klarheit und Differenzierung. Bei geringer Lautstärke wirkt die Wiedergabe insgesamt aber etwas dumpf und der Tiefbass geht verloren, was sich erst bei mittlerer Lautstärke ändert. Den Bass im Hintergrund bei „St. Jude“ von Florence and the Machine geben die Sesh erst bei einer Lautstärke von 75 Prozent wieder, und dann auch nur schwach. Insgesamt ist die Wiedergabequalität – auch angesichts des Preises von unter 60 Euro – aber durchaus gut.

Nur bei sehr genauem Hinhören und bei Stille während der Musikwiedergabe hört der Nutzer ein sehr leises, hochfrequentes Rauschen, das von den Kopfhörern wiedergegeben wird. Dies ist insbesondere in der kurzen Pause zwischen Musikstücken wahrnehmbar.