12 True-Wireless-Kopfhörer im Test: EarFun Free
13/15Mit einem Preis von nur rund 50 Euro sind die EarFun Free ein Schnäppchen, was ihnen unter anderem auf Amazon zu einiger Beliebtheit verholfen hat. Trotz des vergleichsweise niedrigen Preises bietet der Hersteller nämlich ein Ladecase mit Wireless Charging und die Übertragung mittels AAC, sofern das Smartphone dies unterstützt. aptX wird neben SBC hingegen nicht geboten.
Technisch setzen die EarFun Free auf Graphen-Treiber mit 6 mm und sind nach IPX7 zertifiziert, so dass sie wasserdicht sind und auch untergetaucht werden dürfen. Der Hersteller wirbt sogar explizit mit der Nutzung beim Schwimmen.
Neben dem Ladecase und den Ohrhörern legt EarFun ein kurzes USB-C-Ladekabel und insgesamt drei Silikon-Ohreinsätze bei. Das typisch oval geformte Ladecase mit einer Kapazität von 500 mAh lädt die Ohrhörer vier Mal vollständig auf und erweitert die Akkulaufzeit von 6 auf insgesamt 30 Stunden. Im Test hielten die Ohrhörer mit einer Akkuladung rund 5,5 Stunden durch. Geladen wird das Ladecase wahlweise über USB-C oder drahtlos nach Qi-Standard. Für die Hosentasche ist es allerdings zu dick. Den Ohrhörern bietet es einen sicheren Halt, bei dem man den Sitz nicht jedes Mal überprüfen muss. Über eine Schnellladefunktion werden die Ohrhörer innerhalb von 10 Minuten für eine Musikwiedergabedauer von rund 90 Minuten aufgeladen. Das vollständige Laden dauert hingegen rund 1,5 Stunden.
Optisch (Taste) und haptisch merkt man den EarFun Free ihren vergleichsweise geringen Preis etwas an.
Auch die EarFun Free schalten sich bei der Entnahme aus dem Ladecase ein und beim Zurücklegen aus. Bei der ersten Entnahme wird zudem die Kopplung über Bluetooth gestartet. Der rechte Ohrhörer fungiert dabei als Master und kann auch alleine genutzt werden. Für den linken, an den das Signal weitergegeben wird, gilt letzteres hingegen nicht.
Einfache Steuerung ohne Lautstärkeregelung
Je eine zentrale Taste an der Außenseite der Ohrhörer ist für die Steuerung zuständig. Sie ist nicht als Touch ausgelegt, sondern muss gedrückt werden, weshalb man den Ohrhörer dabei immer leicht bewegt und ins Ohr drückt. Mit etwas Übung und dank des guten Druckpunktes, der nicht zu fest ist, ist die Bedienung allerdings problemlos und verhindert effektiv Falscheingaben durch das Zurechtrücken der Ohrhörer.
Da der rechte Ohrhörer der Master ist und nur dieser alleine genutzt werden kann, sind manche Funktionen nur über diesen verfügbar. Ausschließlich über ihn lassen sich die Ohrhörer durch ein vier Sekunden langes Drücken der einzigen Taste ausschalten, behauptet zumindest EarFun, denn in der Praxis funktioniert es auch über den linken. Einschalten kann man beide Ohrhörer auch einzeln durch einen einsekündigen Druck auf den Knopf. Die Musikwiedergabe kann über beide Ohrhörer durch einen kurzen Druck pausiert und fortgesetzt werden. Funktionen für Vor und Zurück stehen dann jedoch nur auf dem linken Exemplar zur Verfügung, was etwas verwundert, da dieser als Slave eventuell nicht immer genutzt wird. Zweimaliges Drücken auf den linken Hörer springt einen Track vor, dreimaliges Drücken einen Track zurück.
Wird die Taste auf dem rechten Hörer zwei Mal gedrückt, wird der Sprachassistent des Smartphones aufgerufen. Nur über den rechten EarFun Free sind zudem das Annehmen, Auflegen und Abweisen von Anrufen möglich.
Die Lautstärke kann über die Ohrhörer nicht angepasst werden. Mangels App lässt sich dies auch nicht durch den Nutzer nachträglich anpassen.
Angenehmes Tragegefühl ohne zu drücken
Die EarFun Free erinnern beim Tragen an die Skullcandy Sesh und bieten ein ähnlich leichtes und angenehmes Tragegefühl, das wenig Druck im Ohr verursacht. Die Mitbewerber sind dabei aber noch etwas unauffälliger im Ohr. Wie auch bei den Skullcandy Sesh gilt bei den EarFun Free, dass sie zwar gut und im Alltag sicher im Ohr sitzen, beim Sport aber je nach persönlicher Passform nicht unbedingt das gesamte Training über fest im Ohr bleiben, ohne nachjustiert zu werden.
Guter Klang, dem etwas Klarheit und Dynamik fehlen
Der Klang der EarFun Free ist angesichts des Preises von weniger als 50 Euro überzeugend. Ihnen fehlt im Vergleich zu deutlich teureren Modellen etwas Klarheit und Dynamik bei der Wiedergabe, was auch durch zu wenig ausgeprägte Mitten entsteht. Der Bass könnte zudem etwas differenzierter sein, da er je nach Frequenz leicht zu einem dumpfen Dröhnen neigt. Darüber hinaus ist die gesamte, warme Abstimmung etwas basslastig und die EarFun Free fühlen sich bei einer höheren Lautstärke wohler als bei leisen Tönen, bei denen sie anfangen, dumpf zu klingen.