Updates nötig: VW baut ID.3 mit unvollständiger Softwarearchitektur
Laut einem Bericht des manager magazins hat Volkswagens Elektroauto ID.3 auf Basis der MEB-Plattform massive Softwareprobleme und wird noch über Monate hinweg mit einer unvollständigen Softwarearchitektur gefertigt werden, die im Anschluss ein manuelles Update bei voraussichtlich 20.000 Fahrzeugen erforderlich macht.
Der ID.3 wird seit November in Zwickau produziert und alle bislang fertiggestellten Fahrzeuge müssen von VW auf eigens angemieteten Parkplätzen abgestellt werden, bis das Software-Update fertiggestellt ist. Erst im Frühling sollen Mitarbeiter dann händisch an jedem Fahrzeug das Software-Update einspielen, da ein Over-the-Air-Update (OTA) noch nicht funktioniere. Dies soll rund 10.000 bis dahin gebaute ID.3 betreffen.
OTA-Updates erst nach manuellem Update
Im Mai 2020 sollen dann in einer zweiten Welle mehr als 10.000 weitere Fahrzeuge mit dem Update versehen werden. An Kunden wird der ID.3 ohnehin erst im Sommer 2020 ausgeliefert. Erst durch dieses manuelle Update wird dann auch ein zukünftiges OTA-Update freigeschaltet. Volkswagen hatte sich lange generell gegen OTA-Updates ausgesprochen, während sie etwa bei Tesla bereits seit geraumer Zeit eingesetzt werden.
Software und Cloud-Anbindung für den ID.3
Volkswagen plant die eigene Softwarearchitektur für Elektroautos, die eine Art Betriebssystem für das Fahrzeug sein soll, auch anderen Automobilherstellern kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen. VW hatte die Softwareentwicklung hierzu extra in einer neuer Gesellschaft namens Car.Software.Org gebündelt. Derzeit sucht diese allerdings noch Partner, Gespräche sollen unter anderem mit dem Zulieferer Continental laufen. Der ID.3 ist das erste Fahrzeug von VW, das mit der Automotive Cloud verbunden sein wird. Über die Plattform, die VW zusammen mit Microsoft entwickelt, werden digitale Dienste für das Auto bereitgestellt. VW-Chef Herbert Diess spricht beim ID.3 deshalb auch von dem „Smartphone auf vier Rädern“.