Anker Soundcore Flare 2 im Test: Konnektivität, Laufzeiten und Fazit

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Michael Schäfer
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Konnektivität und Reichweite

Für den Flare 2 gibt Anker keine besondere Bluetooth-Funktionalität an, es darf also davon ausgegangen werden, dass lediglich der normale Funkstandard unterstützt wird. Mit verlustfreier Wiedergabe ist in dem Preissegment meist nicht zu rechnen.

Die Verbindung kann entweder wie gewohnt über die Bluetooth-Einstellungen oder mittels der bereits erwähnten App vorgenommen werden. Im Test traten bei verschiedenen Android- und iOS-Geräten keine Probleme auf, der Lautsprecher wurde jedes Mal gefunden und die Verbindung schnell hergestellt.

Der USB-C-Anschluss verbirgt sich wegen des Wasserschutzes hinter einer Gummilasche
Der USB-C-Anschluss verbirgt sich wegen des Wasserschutzes hinter einer Gummilasche

Die Reichweite ist mit 15 Metern durchaus ausreichend, zumindest bei direktem Sichtkontakt. Ist dagegen innerhalb der eigenen vier Wände zwischen Sender und Empfänger eine Mauer vorhanden, verringert diese je nach deren Konstruktionsart die Distanz erheblich.

Wie bereits angemerkt, lassen sich zwei Lautsprecher problemlos zu einem Stereo-Set zusammenfügen. Anker gibt jedoch an, dass für eine reibungslose Funktion beide Geräte innerhalb geschlossener Räume nicht weiter als 5 Meter und im Freien nicht mehr als 15 Meter auseinanderstehen sollten. Aufgrund der im Verhältnis am Ende doch geringen Ausgangsleistung dürfte selbst bei einer kleineren Distanz kaum noch ein Stereo-Effekt zu vernehmen sein.

Party mit vielen Lautsprechern

In der von Anker als „Partycast“ getauften Technologie können zudem laut Hersteller mehr als 100 Flare-2-Einheiten zu einem großen Klangnetz zusammengeschlossen werden. Das mag für den privaten Nutzer in den meisten Fällen keinen wirklichen Nutzen bringen, es gibt aber Szenarien, in denen die Technik einen gewissen Mehrwert hätte: Man stelle sich eine Feierlichkeit vor, bei der auf jeden der einzelnen runden Tische ein kleiner Flare 2 steht und die Gesellschaft mit leiser Musik versorgt. In den Abendstunden kann die LED-Beleuchtung zudem für einen angenehmen visuellen Effekt sorgen. Der Vorteil dabei: Es muss sich nicht nach einer leistungsstarken Musikanlage umgeschaut werden, bei der die direkt an ihr stehenden Gäste ihren Nachbarn nicht mehr verstehen, die Lautstärke mit größer werdendem Abstand jedoch immer weiter abnimmt, so dass die hinten stehenden Personen wiederum von der Musik kaum noch etwas mitbekommen. Aber auch daheim könnte der Flair 2 bei Feiern, in einem Regal stehend, dezent in verschiedenen Räumen für die musikalische Untermalung sorgen.

Da ComputerBase lediglich ein Exemplar des Flare 2 zu Testzwecken übersandt wurde, konnten diese Funktionen jedoch nicht genauer in Augenschein genommen werden.

Hohe Akkulaufzeit

Anker gibt die Laufzeit des 5.200 mAh fassenden Akkus wie beim Vorgänger mit 12 Stunden an. Bekannt ist weder, ob der Wert mit aktivierter LED-Beleuchtung ermittelt wurde, noch, in welcher Lautstärke die Ausgabe stattfand. Im Test wurde der Zeitraum mit einem auf dem Schreibtisch stehenden Flare 2 bei angenehmer Lautstärke und aktivierter Beleuchtung über drei Tage hinweg um zwei Stunden übertroffen. Aufgrund des kurzen Testzeitraumes konnte jedoch nicht ermittelt werden, wie lange der Lautsprecher ohne Farbspiele durchgehalten hätte – es dürfte aber nicht verwundern, wenn die Laufzeit sich dabei noch einmal deutlich verlängern würde.

Ein kompletter Ladevorgang soll laut Hersteller rund 3,5 Stunden in Anspruch nehmen, was jedoch auch vom verwendeten Ladegerät abhängig ist, das dem Lautsprecher nicht beiliegt. Im Test war der Flare 2 sogar nach knapp über 3 Stunden wieder einsatzbereit.

Fazit

Der Soundcore Flare 2 stellt zwar gegenüber dem Vorgänger in manchen Punkten eine Weiterentwicklung dar, in anderen bleibt er jedoch hinter den Versprechungen zurück.

Die Verarbeitung ist wie von Anker gewohnt sehr gut, auch äußerlich macht der Lautsprecher eine gute Figur. Durch das schlichte Design lässt er sich überall in das heimische Interieur einbinden, egal ob Schreibtisch, Nachttisch oder Sideboard. Durch den Wasserschutz nach IPX7 lässt sich der Lautsprecher zudem nicht nur am, sondern auch im Wasser betreiben. Bei moderater Nutzung kann der Akku den Flare 2 dabei für bis zu 14 Stunden mit Strom versorgen.

Die oben und unten angebrachten LED-Leuchtringe stellen anfangs vielleicht ein nettes Gimmick dar, auf Dauer können sie aber ebenso nerven. Das liegt nicht zuletzt daran, weil das Einstellen auf die dauerhafte Anzeige einer einzelnen Farbe nicht möglich ist – mindestens ein Pulsieren gehört immer dazu.

Der Soundcore Flare 2 von Anker besitzt ein schliechtes Design
Der Soundcore Flare 2 von Anker besitzt ein schliechtes Design

Klanglich ist der Flare 2 recht luftig und ausgeglichen. Nutzer, die ein ausgewogenes Klangbild bevorzugen und/oder lediglich eine dezente Musikuntermalung am Schreibtisch oder auf dem Nachttisch gepaart mit einem stilvollen Äußeren suchen, könnten somit an dem neuen Lautsprecher durchaus Gefallen finden. Doch wer eine kräftigere Basswiedergabe erwartet, sollte sich nach einem anderen Modell umschauen. Auch wenn die Werbung etwas anderes suggeriert, ist eine gute Wiedergabe der tiefen Frequenzen mit dem Flare 2 weniger möglich. Selbst die BassUp-Funktion hebt diese nur dezent an. Ein eventueller Kandidat wäre hier der Boom 3 von Ultimate Ears (Test), bei dem der Preis nur ein paar Euro höher liegt. Dieser bietet dafür einen deutlich knackigeren Bass bei ähnlichem Frequenzumfang, längerer Laufzeit und besserem Wasserschutz.

Anker Soundcore Flare 2
24.01.2020
  • gute Verarbeitung
  • schlichtes Design
  • Wasserschutz nach IPX7
  • ausgewogener Klang
  • lange Akkulaufzeit
  • wenig Bass
  • Klangeinstellungen nur per App mit vorgefertigten Presets
  • Lichtringe nicht mit ruhenden Farben
  • lediglich rudimentäre Steuerung der Wiedergabe am Lautsprecher

ComputerBase wurde der Soundcore Flare 2 leihweise von Anker für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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