Spezial-CPU Core i9-10990XE: Intel Cascade Lake X Refresh mit bis zu 22 Kernen
Zur CES 2020 gab es von Mainboardherstellern noch ein Gerücht, passend dazu gibt es wenige Tage nach der Messe auch erste Screenshots. Demnach wird Intel Cascade Lake X und die betagte X299-Plattform noch einmal auffrischen, allerdings dann auch mit einer Steigerung der CPU-Kerne. Erstmals würde der XCC-Die genutzt.
Laut Mainboardherstellern auf der Messe ist Intel aktuell in der Validierung der gesamten Situation. Denn den großen XCC-Die (Xtreme Core Count) auf das Package des kleinen Sockels LGA 2066 zu setzen, würde deutliche Anpassungen erfordern. Bisher kommt in dem Bereich nur der HCC-Die (High Core Count) mit maximal 18 Kernen zum Einsatz, der jedoch auch für den kleineren Sockel genutzt werden kann. Mehr Kerne gibt es nur beim Serversockel LGA 3647.
Doch ohne ein Mehr an Kernen würde Intel im High-End-Desktop das Feld AMDs Threadripper im Jahr 2020 nahezu kampflos überlassen, denn mit den 18 Kernen des Intel Core i9-10980XE (Test) hat die Prozessorserie aktuell keine Chance gegen AMDs Angriff in Form von aktuell 24, 32 und binnen vier Wochen auch noch 64 Kernen beim Threadripper 3990X.
Das Jahr der Brechstange?
Auf der anderen Seite steht dann aber die Leistungsaufnahme. Laut den Gerüchten aus Asien sind bis zu 380 Watt im Gespräch, was für 22 Kerne bei 4 GHz Basistakt und 5 GHz Turbo in einem Core i9-10990XE durchaus nicht undenkbar ist. Je nach Alltagsszenario kann bereits der 18-Kerner in 400-Watt-Regionen unterwegs sein, er wird bei AVX-Tests aber per Definition massiv eingebremst. Dann bleiben bei 165 Watt Leistungsaufnahme aber nur 2,3 GHz Takt übrig. Dass die Plattform dank High-End-Adressierung solche Werte durchaus abkann, hatten Overclocking-Versuche offenbart. 600 Watt und gar bis über 1.000 Watt wurden in Tests der stark übertakteten regulären CPUs ermittelt – ComputerBase ließ seinerzeit bei 750 Watt die Sicherung fliegen.
Dieses Gerücht passt zu den Aussagen der gleichen Mainboardhersteller, die gegenüber ComputerBase bereits verlauten ließen, dass auch der Zehn-Kern-Prozessor für den Mainstream-Desktop (Comet Lake-S) ein heißes Eisen wird, da er je nach Lastszenario über 300 Watt aus der Wand ziehen kann. Die TDP wird bei dem Modell aber nur mit 125 Watt veranschlagt, je nach BIOS-Einstellung kann die CPU deshalb massiv eingebremst werden.
Mit der Kern-TDP-Brechstange könnte der 22-Kern-Prozessor aber zumindest AMDs Threadripper 3960X in gewissen Szenarien das Wasser reichen. Laut unbestätigtem Cinebench-R20-Ergebnis mit rund 14.000 Punkte wäre er minimal schneller als der AMD-Gegenspieler, der auf rund 13.500 Punkte kommt. Was am Ende von dem Gerücht stimmt, werden die kommenden Wochen und Monate offenbaren.