Ryzen: 86 Prozent aller verkauften CPUs bei Mindfactory von AMD
Eine neue Auswertung der Verkaufszahlen bei Mindfactory zeigt, dass PC-Bastler im Shop immer häufiger eine AMD-CPU wählen. Global sieht es anders aus, wie auch der PassMark-Benchmark zeigt, im November und Dezember 2019 entschieden sich bei Mindfactory aber rund 82 respektive 86 Prozent aller Käufer für eine CPU von AMD.
Als der Reddit-Nutzer ingebor zuletzt im Juli 2019 eine Auswertung der von Mindfactory stets veröffentlichten Verkaufszahlen für die Monate Mai 2018 bis Juni 2019 vornahm, lag AMD gemessen an den CPU-Verkäufen nach Stückzahl und Umsatz bei rund 69 respektive 53 Prozent. Schon damals ließ sich erahnen, dass AMD mit Zen 2 noch zulegen würde.
AMD steigert Absatz und Umsatz erneut
Laut der jetzt veröffentlichten Analyse zu den CPU-Verkäufen von November 2018 bis einschließlich Dezember 2019 konnte AMD dem Konkurrenten Intel sowohl in Sachen Stückzahl als auch Umsatz bei Mindfactory weiter davoneilen. Nur noch 14 Prozent aller CPU-Verkäufe und 18 Prozent des mit Prozessoren erwirtschafteten Umsatzes bei Mindfactory entfallen auf Intel. Im Juni 2019 waren es noch 32 Prozent beim Absatz sowie 48 Prozent beim Umsatz. Auch Preisnachlässe wie zuletzt beim Core X 10000 zum halben Preis konnten das Blatt für Intel bislang nicht wenden. Zudem war Intels Desktop-Flaggschiff spät dran und hohe Verkaufszahlen werden seit jeher von günstigeren CPUs eingefahren.
Ryzen 2000 verkauft sich besser als Coffee Lake Refresh
An der Spitze der Verkaufscharts von Mindfactory findet sich mit Matisse in Form der Ryzen-3000-CPUs der Desktop-Ableger der Zen-2-Architektur wieder, wobei sich der Ryzen 5 3600 und Ryzen 7 3700X am besten verkaufen und für die höchsten Umsätze sorgen. Auch der Ryzen 9 3900X verkauft sich gut und sorgt mit einem Durchschnittspreis jenseits der 500 Euro für hohe Umsätze.
Auf Platz 2 der erfolgreichsten Architekturen gibt es eine kleine Überraschung und einen weiteren Dämpfer für Intel. Denn nicht etwa Coffee Lake Refresh rund um den Core i9 9900K (Test) – auf welches nur knapp 12 Prozent der Verkäufe und 16 Prozent des Umsatzes entfällt – erobert die Silbermedaille, sondern Pinnacle Ridge mit Zen+-Architektur als Basis für Ryzen 2000 (Test). So verkaufte sich der AMD Ryzen 5 2600 noch im Dezember – mit Ausnahme des Core i7 9700K – besser als jede CPU von Intel. Trotz der im Schnitt günstigeren Preise konnte AMD mit den „alten“ Prozessoren vom Typ Pinnacle Ridge bei Mindfactory mehr Umsatz generieren als Intel mit dem Coffee Lake Refresh. Zudem kommen die beiden Desktop-APUs Raven Ridge in Form von Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G (Test) und Picasso als Basis von Ryzen 3 3200G und Ryzen 5 3400G (Test) zusammen auf 10 Prozent Marktanteil und hätten Intel damit sogar fast den letzten Platz auf dem Siegertreppchen weggeschnappt.
Begrenzte Aussagekraft ohne Übertragbarkeit auf den Weltmarkt
Zu beachten ist erneut, dass die Ergebnisse nicht global übertragbar sind und nur dem Absatz bei Mindfactory entsprechend, die CPUs also fast ausschließlich in Selbstbau-PCs von Spielern wandern und Komplettsysteme nicht berücksichtigt werden – weder für den Office noch Spieleeinsatz. Zudem rangiert der Händler laut einer Studie gemessen an seinem Umsatz in Deutschland „nur“ auf Rang 25. Trotzdem schlagen die Zahlen auch dieses Mal international wieder große Wellen.
Im globalen Gesamtmarkt für x86-Prozessoren lag AMDs Marktanteil bei Desktop-CPUs laut Mercury Research im dritten Quartal 2019 bei lediglich 18 Prozent.
Auch PassMark mit neuen Zahlen
Auch PassMark hat neue Zahlen zu den „Marktanteilen“ von AMD- und Intel-Prozessoren in seiner Benchmark-Datenbank veröffentlicht und auch hier kann AMD weiter aufholen, wenngleich sich ein deutlich realistischeres Bild zeichnet als bei Mindfactory.
Seit dem ersten Quartal 2019, als Prozessoren von Intel mit rund 77 zu 23 Prozent die Einträge in der PassMark-Datenbank dominierten, konnte AMD mühsam aber stetig Boden gutmachen und liegt nun für das erste Quartal 2020 bei 34,5 Prozent. Auf Intel entfallen aber noch immer 65,3 Prozent aller Testergebnisse. Dennoch ist auch hier ein gewisser Trend zu erkennen, der nicht zuletzt mit Ryzen 3000 noch einmal an Fahrt aufgenommen hat. So besaß Intel im ersten Quartal 2017 noch rund 82 Prozent der „Marktanteile“ im PassMark-Benchmarks. Die historische Bestmarke von AMD mit 48,4 Prozent datiert noch immer vom ersten Quartal 2006.
Die Redaktion dankt Community-Mitglied „Ned Flanders“ für den Hinweis zu dieser Meldung.