Infotainmentsystem: Uconnect 5 von Fiat Chrysler nutzt Android auf 12,3 Zoll
Fiat Chrysler Automobiles (FCA) will im weiteren Verlauf dieses Jahres mit Uconnect 5 ein neues Infotainmentsystem für alle Automarken des Konzerns einführen. Das neue Uconnect 5 nutzt Android als Betriebssystem, kommt mit neuer Bedienoberfläche und stellt Inhalte auf größeren Touch-Bildschirmen in bis zu Ultra-HD-Auflösung dar.
Der Automobilhersteller, zu dem neben Fiat und Chrysler unter anderem Automarken wie Alfa Romeo, Dodge, Ferrari, Jeep, Lancia sowie Maserati gehören und dem eine Verschmelzung mit der französischen Groupe PSA (Peugeot, Citroën) bevorsteht, will das auf Googles Android basierende Infotainmentsystem im Laufe des Jahres in ersten Fahrzeugen anbieten, konkrete Modelle sind zur Ankündigung nicht genannt worden.
Mitsubishi und Samsung sind Zulieferer
Uconnect 5 wird es in zwei Ausführungen geben: der normalen und Uconnect 5 Plus. Mitsubishi Electric ist für Uconnect 5 verantwortlich und wird das System je nach Fahrzeug und Ausstattungslinie auf einem 7, 8,4 oder 10,1 Zoll großen Display anbieten. Bei Uconnect 5 Plus sind Bildschirme mit 8,4, 10,1, 10,25, 12 und 12,3 Zoll möglich, wobei die Anzahl der maximal unterstützten Displays von nur einem auf vier ansteigt.
FCA zufolge arbeitet Uconnect 5 nach dem Wechsel von der früheren Powernet- zur neuen Atlantis-Architektur bis zu fünf Mal schneller als die vorherige Generation Infotainmentsystem. Für Uconnect 5 nennt FCA einen nicht näher erläuterten Prozessor mit 20.000 MIPS Rechenleistung, 2 GB RAM, 32 GB Flash-Speicher und maximal 2 Megapixel Auflösung für die Bildausgabe, bei Uconnect 5 Plus sind es 50.000 MIPS, 6 GB RAM, 64 GB Flash-Speicher und 15 Megapixel, sodass sich auch mehrere Monitore mit bis zu Ultra-HD-Auflösung ansteuern lassen.
Wireless Android Auto und CarPlay
Beide Systeme unterstützen drahtlose Firmware-Updates (FOTA), Bluetooth-Streaming, die Anbindung von zwei Smartphones für Wireless Android Auto und Wireless Apple CarPlay, LTE-Konnektivität, SiriusXM-Radio (wo verfügbar) und bis zu fünf Nutzerprofile plus abgeschotteten Valet-Modus. Für Uconnect 5 Plus kommen zusätzlich ein Premium-Audiosystem mit ANC-Integration, eine natürliche Spracherkennung, ein Rear-Seat-Entertainment, TomTom-Karten und die Navigation im Kombiinstrument hinzu.
Das Infotainmentsystem setzt für die Bedienoberfläche auf Karten für die Darstellung der einzelnen Homescreens, die vom Nutzer inhaltlich angepasst werden können. FCA verspricht, das pro Karte alle Funktionen mit nie mehr als zwei Touch-Befehlen erreichbar sein sollen. Zwar wird Uconnect 5 bei allen Automarken des Konzerns zum Einsatz kommen, vom Design her wird es aber Anpassungen für die einzelnen Marken und bei einzelnen Modellen auch für die unterschiedlichen Ausstattungslinien des Interieurs geben, um zum Beispiel farblich beides aufeinander abzustimmen.
Alexa als Schnittstelle zwischen Auto und Zuhause
Abseits der Touch-Bedienung setzt FCA auf eine Sprachbedienung mit Hotword-Erkennung ähnlich wie bei Amazon Alexa, dem Google Assistant oder Siri von Apple. Die Fahrzeuginsassen können so zum Beispiel die Temperatur der Klimaanlage steuern oder das Navigationssystem nach der nächsten Ladestation fragen. Alexa ist ebenfalls in Uconnect 5 integriert, dient hier aber nur als Schnittstelle zwischen Auto und Zuhause. Über den heimischen Smart-Home-Lautsprecher lässt sich so beispielsweise das Auto entsperren, während im Auto die Beleuchtung der Wohnung gesteuert werden kann.
Eine weitere Schnittstelle zum Auto wird bei Uconnect 5 das Smartphone mit einer entsprechenden App. Darüber können Besitzer ebenfalls Funktionen des Autos wie die Fenster und Schlösser steuern, aber sich auch mit dem Kundendienst verbinden lassen und gestohlene Fahrzeuge melden. Außerdem wird es möglich sein, etwa für Kinder Uhrzeiten und maximale Geschwindigkeiten festzulegen, um dann beim Überschreiten auf dem Smartphone eine Benachrichtigung zu erhalten.
Uconnect 5 soll dieses Jahr angeboten werden
Uconnect 5 (Plus) soll im weiteren Verlauf dieses Jahres in ersten Autos gemeinsam mit einem dreimonatigen Probeabo für alle angebotenen Dienste eingeführt werden. Zur Preisgestaltung liegen noch keine Informationen vor.