Intel Cascade Lake-SP: Nimm L statt M und spare 4.894 US-Dollar
Intel ersetzt bei den Xeon-SP Cascade Lake die für mehr Arbeitsspeicher ausgelegten M-Modelle durch die L-Varianten, die noch mehr Arbeitsspeicher nutzen können. Dies sorgte nicht nur bei Kunden für Verwirrung, weshalb das Portfolio nun bei gleichem Preis gestrafft wird. So werden die L-Varianten um 4.894 US-Dollar billiger.
Zusätzlicher Speichersupport kostet bei Intel seit mehreren Jahren sehr viel Geld. Am Beispiel Xeon Platinum 8280, dem Flaggschiff der regulären Serie, macht dies einen Unterschied von 3.000 US-Dollar oder gar 8.000 US-Dollar zum Basismodell aus, welches 1,5 TByte pro Sockel unterstützt. Dieser preisliche Abstand ist dabei, immer wenn es diese Varianten gibt, identisch.
Modell | Speicherunterstützung | Preis (bisher) |
---|---|---|
8280 | maximal 1,5 TByte RAM pro Sockel | 10.009 US-Dollar |
8280M | maximal 2 TByte RAM pro Sockel | 13.012 US-Dollar |
8280L | maximal 4,5 TByte RAM pro Sockel | 17.906 US-Dollar |
Das „M“ hinter dem besagten Prozessor steht für Medium Memory Support, das „L“ sagt Large Memory Support aus – dies gilt für einige weitere Modelle quer durch das Portfolio. Diese Vielfalt macht es jedoch auch zum Problem, zumal das Update von der Basisversion auf die M-Variante nur einen geringen Vorteil bietet. Zehn Monate nach dem Start der CPU-Serie hat auch Intel ein Einsehen.
In Zukunft wird es die M-Modelle nicht mehr geben. Stattdessen werden die L-Modelle zum Preis der bisherigen M-Varianten angeboten, was durch die Bank weg bei den wenigen angebotenen speziellen Prozessoren eine Preisersparnis von 4.894 US-Dollar bedeutet. Der stets gleiche Aufpreis war von Beginn an, aufgrund der Verhältnismäßigkeit, nicht unumstritten, bedeutet er doch beispielsweise beim 18-Kerner Xeon Gold 6240 von der Basis auf die M- sowie von dieser auf die L-Variante jeweils eine Verdoppelung des Preises: Von etwas über 5.000 auf über 10.000 US-Dollar, die Basisversion kostet mit 2.450 US-Dollar letztlich weniger als ein Viertel der L-Version.
Doch Listenpreise sind bei Intel für Großkunden ohnehin nur eine Angabe auf dem Papier, die keiner in dem Bereich zahlt. Zuletzt waren bereits vermehrt Meldungen im Umlauf, dass Intel hinter den Kulissen größere Preisnachlässe für Cascade Lake gegeben hatte. Doch damit ist Intel nicht allein, der zuletzt angekündigte Supercomputer mit mehreren tausend AMD Epyc und riesigem Speicher ist mit 80 Millionen Euro auch vergleichsweise günstig.
AMDs Erstarken nicht unbeteiligt
Nicht ganz unbeteiligt daran dürfte auch AMD sein, wenngleich Intel den Mitbewerber nicht offiziell nennt. Aber Epyc bietet in der aktuellen Prozessorgeneration Unterstützung von bis zu 4 TByte RAM in einem Acht-Kanal-Speicherinterface, bei der Nutzung von 256-GByte-Modulen. Die CPUs kosten aber selbst als 64-Kern-Maximalausbau nur knapp 7.000 US-Dollar und den maximalen Speichersupport gibt es immer und ohne Aufpreis.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.