Kingston: Geheime PCIe-4.0-SSD sucht Mobile Plattform
Noch sehr geheimnisvoll gab sich Kingston auf der CES bezüglich der ersten PCIe-4-SSD des Herstellers. Sowohl der SSD-Prototyp „Grandview“ als auch sein Controller „Whistler Plus“ wurden nur mit Codenamen benannt. Es dürfte sich um ein PCIe-4.0-Laufwerk mit dem Fokus auf Notebooks handeln.
Heimlichtuerei zur ersten PCIe-4-SSD von Kingston
Der Prototyp von Kingstons M.2-SSD mit PCIe 4.0 steckte auf einer Adapter-Platine. Bei der Leistungsdemo verzichtete Kingston auf Durchsatzraten und zeigte stattdessen eine Messung mit 500.000 IOPS, was auch schnelle PCIe-3.0-SSDs erreichen.
Der als „Marvell Whistler Plus“ benannte SSD-Controller soll über vier Speicherkanäle verfügen, mit einem NAND-Interface von 1,2 GT/s umgehen können und in 12 nm gefertigt werden. Der Verweis auf eine geringe Leistungsaufnahme und geringe Wärmeentwicklung für „Mobile Platforms“ erhöht im Verbund mit den genannten Eckdaten die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Chip der im Sommer angekündigten Serie Marvell 88SS13xx mit PCIe 4.0 handelt. Die auf geringe Leistungsaufnahme getrimmten Controller sollen maximal 3,9 GB/s erreichen, was angesichts der High-End-Konkurrenz mit 7 GB/s kein Aushängeschild ist.
Im zweiten Halbjahr 2020 oder vielmehr zum Jahresende soll die PCIe-4-SSD von Kingston mit Speicherkapazitäten von 500 GB bis 2 TB verfügbar werden. Ob es bis dahin überhaupt eine Mobile-Plattform mit PCIe-4.0-Support gibt, bleibt abzuwarten. Bei Intel gibt es dies noch nicht und auch die neuen AMD Ryzen 4000 für Notebooks bieten kein PCIe 4.0.
Da die neue Schnittstelle abwärtskompatibel zu PCIe 3.0 ist, wäre aber ein Einsatz in aktuellen Notebooks, bei in diesem Fall wohl nur geringfügigen Leistungseinbußen, möglich. Auf einem Desktop-Mainboard mit Ryzen-3000- oder Ryzen-Threadripper-3000-CPU steht der Standard nach 4.0 bereits heute bereit. Zum eingesetzten Flash-Speicher wollte sich Kingston nicht näher äußern.
Mehr Leistung auch mit PCIe 3.0
Weniger spannend ist die PCIe-3.0-x4-SSD mit dem Codenamen „Seccos“, die mit ihrem 8-Kanal-Controller bis zu 3.500 MB/s lesend und 3.000 MB/s schreibend erreichen soll, denn vergleichbare SSDs gibt es inzwischen zuhauf.
Gegenüber der hauseigenen Kingston KC1000 (Test) bedeutet dies allerdings einen deutlichen Leistungssprung. Die mit 3D-TLC-NAND bestückte neue SSD soll im Laufe des zweiten Quartals (wahrscheinlich zur Computex) mit 250 GB bis 2 TB erhältlich sein.
Speicherupgrades für bestehende Serien
Die außerdem gezeigte SATA-SSD KC600 sowie die Enterprise-Modelle DC450R, DC500R und DC500M sind wiederum keine Neuheiten, weshalb die Redaktion an dieser Stelle auf die verlinkte Berichterstattung aus dem vergangenen Jahr für nähere Informationen verweist. Allerdings soll bei der KC600 nun die angekündigte 2-TB-Version verfügbar werden, während bei den Enterprise-Serien künftig auf bis zu 7,68 TB aufgestockt wird.