Monster Hunter World im Test: Spielkritiken und Fazit
3/3Wie gut ist Monster Hunter: World - Iceborne
Iceborne nennt Capcom den ersten DLC für Monster Hunter World. Worum es darin geht, sagt der Name: Natürlich um das Jagen neuer Monster in frostiger Umgebung. Nur eines scheint nicht ganz korrekt an der Bezeichnung, denn um einen DLC im gegenwärtigen Sinn handelt es sich gewiss nicht.
Mehr als ein klassischer DLC
Erweiterung statt „Content-Häppchen“ scheint für Iceborne der passendere Begriff, wenngleich auch nicht in Gänze scharf, sprechen Tester doch von einem Spielumfang alleine für die Story von rund 40 Stunden sowie ausgefeiltem Endgame. Vom Umfang, heißt es bei IGN, stehe die Erweiterung dem Hauptspiel kaum nach und sei an der Grenze zu einer Fortsetzung.
Erwarten dürfen Spieler neue Gebiete, die unter anderem mit neuer Story, neuen Missionen, Waffen und Rüstung aufwarten. Alles beim Alten also? Testberichte sprechen eine andere Sprache. Zwar sind, wie regelmäßig hervorgehoben wird, einige Monster lediglich „Remix“-Versionen bekannter Bestien, aber auch eine Menge Elemente neu oder nur verbessert. Aufpoliert hat Capcom etwa das Interface, zahlreiche Komfort-Extras eingebaut, die die Bedienung an wesentlichen Stellen vereinfachen, aber auch eine Option zum Reiten von Monstern oder eine neue Klammerklaue, die weitere Vorgehensweisen beim Jagen in einer Welt ermöglicht, die vielfach als hervorragend gestaltet angesehen wird.
Grind gehört dazu
Zwischen all dem Lob wird aber immer wieder unterstrichen, dass sich Iceborne nicht an Neueinsteiger richtet, sondern an Veteranen. Zum Starten muss ohnehin das Basisspiel abgeschlossen sein, danach aber steige der Herausforderungsgrad an, notiert beispielsweise Eurogamer. Kotaku fand sich dabei in einigen der besten Kämpfe der Serie wieder, die schon einmal eine halbe Stunde fordern können. Tester monieren aber bisweilen frustrierende Momente, die durch Grindphasen entstehen – und teils mit dem Charakter des Spiels entschuldigt werden.
PC Games N mag zudem nicht jede einzelne Mission. Zumindest im Hauptspiel kann Grind mit Iceborne aber abgekürzt werden. Dafür sorgen neue Ausrüstungsgegenstände, die das lange Sammeln überflüssig machen. Dadurch spricht die Erweiterung tatsächlich eine breite Spielerschaft an. Die Geldbörse ist übrigens keine Lösung: Mikrotransaktionen gibt es nicht, wer Monster Jagd, kann sich nur auf seine Fähigkeiten, nicht seine Geldbörse verlassen.
Als einstimmig größter oder gar einziger Schwachpunkt wird die Story ermittelt. Sie liefere, lautet das Urteil, einen dünnen Vorwand, um allerlei fantastischem Viechzeug den Garaus zu machen. Nicht aufgegriffen werden, schreibt etwa Kotaku, dass die Spannung zwischen Gameplay und Kontext, der als Ziel ausgegebenen Balance der Natur, die letztlich in einer Kolonisierung münde, nie thematisiert werde. Über diese Schwäche können Tester aber ebenso einhellig hinwegsehen, nicht zuletzt, weil schon das Hauptspiel hier patzte.
Nicht hinwegsehen können Spieler über die technische Umsetzung. PC Games N kritisiert das gelegentliche Einfrieren des Spiels, was im Online-Modus zu Problemen führe. Auf Steam (!) klagen Käufer darüber hinaus über schlechte Bildraten sowie verschwundene Speicherstände. Inhaltlich wird der DLC dort ebenfalls gut aufgenommen, die Technik führt aber zu „ausgeglichenen“ Durchschnittsbewertungen.
“Besser warten“ hilft hier nicht
Iceborne erscheint damit als gelungene, empfehlenswerte Erweiterung, die das Hauptspiel nicht nur ausbaut, sondern runder macht. Weil die technischen Probleme zu regelmäßig aufzutreten scheinen, würde die Redaktion, auch wenn sie selbst keine Probleme hatte, eigentich zum Abwarten raten. Weil das Hauptspiel parallel auf denselben technischen Stand gebracht wird, gibt es diese Option aber nicht. Wer im Hauptspiel keine Probleme hat, kann also zu Iceborne greifen, wer Probleme hat, dem hilft auch Iceborne nicht.
Publikation | Wertung |
---|---|
Eurogamer | - |
GameStar | 90/100 |
IGN | 9/10 |
Kotaku | - |
PC Gamer | 82/100 |
PC Games N | 8/10 |
Rock, Paper, Shotgun | Empfehlung |
Metacritic (PC) | Presse: 88/100 Nutzer: 7.3/10 (16 Wertungen) |
Fazit
Auch wenn sich im Internet Stimmen mit Problemen bei der PC-Version von Monster Hunter World (mit Iceborne oder aktuellem Patch für das Hauptspiel) finden, lief das Spiel im Test der Redaktion auf verschiedenen Grafikkarten, Prozessoren und Grafikoptionen einwandfrei und ohne technische Macken. Das heißt aber nicht automatisch, dass alle neuen Optionen immer sinnvoll sind. FidelityFX mit Upsampling lässt das Bild beispielsweise sichtbar unscharf werden, weil es mit einer Reduktion der Auflösung einhergeht. Und DirectX 12 läuft auf einer Nvidia-Grafikkarte langsamer als DirectX 11.
DirectX 12 auf einer GeForce sollte also gemieden, auf einer Radeon dagegen ausprobiert werden. Zwar ist die Framerate mit der Low-Level-API auch bei AMD etwas niedriger, die Frametimes verbessern sich mit der Low-Level-API aber massiv – ein sinnvoller Austausch. Im Duell der Grafikkarte liegt mal AMD und mal Nvidia vorne. Im Vergleich der alten Modelle ist eine Radeon flotter, bei der aktuellen Generation dagegen eine GeForce.
Die Redaktion wird den Artikel in Kürze um Benchmarks zu verschiedenen Prozessoren ergänzen, die das in den GPU-Benchmarks aufgedeckte CPU-Limit weiter analysieren.
ComputerBase hat Monster Hunter World: Iceborne von Capcom zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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