Preisanpassungen: NAND-Flash könnte 2020 bis zu 40 Prozent teurer werden
Im neuen Jahr könnte NAND-Flashspeicher deutlich teurer werden und so zu Preissteigerungen bei SSDs führen. Während TrendForce aus Asien stetige, quartalsweise Preissteigerungen erwartet, sagt ein DigiTimes-Report vom heutigen Tage, dass sich auf das Jahr hochgerechnet bis zu 40 Prozent ergeben könnten.
Der Preisverfall in den letzten Jahren und die Folgen daraus zeigen im neuen Jahr 2020 erste Wirkung. Nachdem NAND zur Mitte des letzten Jahres so günstig war, dass Hersteller in die Verlustzone abzurutschen drohten, wurden Ausbaupläne gekürzt und Produktionen angepasst. Das soll sich bereits auszahlen, Ende Dezember stiegen die Preise für NAND um bis zu zehn Prozent, über zehn Prozent sollen es letztlich im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum vorangegangen im Durchschnitt sein. Zuvor war bereits einmal von bis zu 15 Prozent Preisanstieg im ersten Quartal 2020 gesprochen worden.
Neun Quartale in Folge war NAND-Flash bis Juni 2019 zuvor günstiger geworden, so dass eine SSD bezogen auf den Preis pro Gigabyte in einigen Bereichen kaum noch mehr als eine HDD kostet. Pläne zu den Produktionsanpassungen wurden, wie auch bei DRAM, bis dato nur zögerlich umgesetzt, weshalb die Preise immer weiter sanken. Die größten Auswirkungen hatte letztlich der Stromausfall am 15. Juni 2019 bei Toshiba Memory und Western Digital, durch den die NAND-Flash-Produktion in den Anlagen im japanischen Yokkaichi massiv beeinträchtigt wurde. Durch den Vorfall, der gleich mehrere Fabriken betraf, entstand eine Reduzierung der Wafer respektive Speicherchips mit einer Gesamtkapazität von rund 6 Exabyte (6 Millionen Terabyte).
NAND-Flash ist aber nicht nur für SSDs wichtig. Bei SSDs sollen im neuen Jahr hochkapazitive Profi-Lösungen für vermehrtes Wachstum sorgen, ein Großteil des NAND geht aber auch in die Bereiche eMMC und UFS. Die einzelnen, verlöteten Speicherchips kommen in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz, allen voran Smartphones. Auch in diesen kennt der integrierte Speicherausbau nur den Weg nach oben, steigende Preise beim Flash könnten so auch teurere Smartphones bedeuten.