Snapdragon Drive Pilot: Qualcomm bietet Chips für Fahrerassistenzsysteme an
Qualcomm stellt sich zur CES 2020 breiter als Automobilzulieferer auf und bietet mit dem Snapdragon Drive Pilot erstmals eine Lösung für Fahrerassistenzsysteme an, die gemäß Level 2+ unterstützen sollen. Qualcomm sieht sich im Vorteil bei Energiebedarf und Kühlung. Den Snapdragon Drive Pilot gibt es in mehreren Konfigurationen.
In der Automobilwelt liefert Qualcomm zahlreiche Lösungen, um beispielsweise das Infotainmentsystem zu steuern oder die Konnektivität bei Mobilfunk und WLAN zu gewährleisten. Bislang war Qualcomm jedoch nicht bei Fahrerassistenzsystemen (ADAS – Advanced Driver Assistance Systems) aktiv, hier sind stattdessen Unternehmen wie vor allem Nvidia seit Jahren am Werk, zuletzt mit dem neuen Drive AGX Orin.
Level 2+ bereits mit einem Chip
Zur CES will nun aber auch Qualcomm mitmischen und zeigt den Snapdragon Drive Pilot samt zugehörigem Software-Stack. Der Snapdragon Drive Pilot ist eine skalierbare Lösung, die sich von einem ADAS-SoC bis hin zu zwei mit einem zusätzlichem Beschleuniger für autonomes Fahren umsetzen lässt. Qualcomm zielt auf einen Fahrbetrieb gemäß Level 2+, was Level 2 mit deutlich weniger Eingriffen durch den Fahrer entspricht. Dies soll bereits mit einem ADAS-SoC möglich sein, zusätzliche Chips steigern darüber hinaus die Leistung.
Qualcomm wirbt damit, mit dem Snapdragon Drive Pilot eine energieeffiziente Lösung geschaffen zu haben, die in allen Ausbaustufen passiv gekühlt werden könne und beispielsweise im Kofferraum untergebracht nur wenig Platz benötige. Stromverbrauch und genaue Abmessungen von Qualcomms Box liegen allerdings noch nicht vor.
Qualcomm verarbeitet bekannte Sensorik
Der Snapdragon Drive Pilot verarbeitet Daten jedweder für Fahrerassistenzsysteme genutzten Sensorik, dazu zählen Kameras, Radar, Lidar, GNSS und C-V2X (Cellular Vehicle to X). Das System kann demnach auch Daten anderer Fahrzeuge sowie von Gegenstellen in der Infrastruktur in die Berechnung des Fahrweges einbeziehen.
Passend zur neuen Hardware will Qualcomm einen umfangreichen Software-Stack anbieten, der angefangen bei Betriebssystem und Treibern über verschiedene SDKs für Sensorik und KI bis hin zu Referenzimplementierungen für alle Dinge rund um die visuelle Wahrnehmung des Autos reicht, etwa Objekterkennung von Fahrzeugen und Fußgänger, Spuren und vielem mehr. Ganz oben im Stack stehen letztlich von Qualcomm angebotene Algorithmen zur Planung des Fahrweges. Für alle Ebenen des Stacks will Qualcomm zudem verschiedene Entwicklerwerkzeuge anbieten.
Bislang hat Qualcomm aber nicht bekannt gegeben, wann der Snapdragon Drive Pilot einsatzbereit sein wird und wer die ersten Abnehmer der Chips sein werden.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Qualcomm unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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