Quartalszahlen: Intel sprengt bei Umsatz und Gewinn alle Erwartungen
Intel hat mit über 20 Milliarden US-Dollar Umsatz im vierten Quartal alle Erwartungen deutlich übertroffen. Der Gewinn stieg auf fast 7 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Mit einer Erwartung von rund 19,2 Milliarden US-Dollar waren Analysten bereits im oberen Umfeld zugegen, Intels finale Zahlen mit 20,209 Milliarden US-Dollar Umsatz überraschten in ihrer Höhe dann aber doch. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Umsatz bei 18,657 Milliarden US-Dollar. Nicht weniger beachtlich steigt der Gewinn: Von 5,195 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf nun 6,905 Milliarden US-Dollar – auch hier wurden die Vorhersagen deutlich übertroffen.
Intels Aussagen, dass ihnen die 14-nm-Prozessoren aus den Händen gerissen werden und sie deshalb Lieferprobleme haben, bewahrheiten sich. Die Serversparte legte beim Umsatz um beachtliche 19 Prozent zu, über eine Milliarde mehr Umsatz wurde mit Xeon-Prozessoren erwirtschaftet. Vor allem das Cloud-Geschäft ist der Wachstumstreiber, fast 50 Prozent mehr Absatz gingen in diese Richtung – zum Leidwesen der OEMs wie HP, die Lieferschwierigkeiten von Xeon-Prozessoren zu beklagen haben. Gegenwind von AMD spürt Intel in dem Bereich bisher scheinbar noch gar keinen.
Anders sieht es im PC-Segment aus. Der Umsatz blieb nahezu stabil, lediglich dank Apple wurden mehr Modems verkauft – diese zählen zum PC-Geschäft hinzu. Doch bei den reinen CPUs & Co. war nahezu kein Wachstum erkennbar, im Desktop bei leicht gestiegenen Auslieferungen die Preise leicht rückläufig. Hier zeigt sich der Einfluss von AMD auf den Markt zumindest ein wenig, wenngleich es viel geringere Auswirkungen hat, als die Berichte über Verkaufszahlen bei einem AMD-Premium-Händler wie Mindfactory gern zeigen. Dagegen steht eine riesige Wand an OEMs, Großhändlern und weiteren Partnern, weshalb unterm Strich Intel den operativen Gewinn in der PC-Sparte bei gleichem Umsatz wie im Vorjahr sogar von 3,67 auf 4,09 Milliarden US-Dollar ausbauen konnte.
Erneut betont Intel, dass sie auf der 10-nm-Lernkurve über ihren eigenen Erwartungen rangieren. Als nächste Lösung ist Ice Lake-SP für den Server und Tiger Lake für den Client-Bereich an der Reihe, doch das ist nicht alles, insgesamt neun 10-nm-Produkte plant Intel für 2020. Für die 7-nm-Fertigung hat Intel die High-End-Grafiklösung Ponte Vecchio im Blick – Ende 2021 soll diese erscheinen. Bis dahin will Intel auch weiter Kapazitäten ausbauen, noch einmal 25 Prozent mehr sollen es im Jahr 2020 sein.
Auch die weiteren Aussichten von Intel sind rosig, nicht nur für das erste Quartal sondern auch für das Gesamtjahr. Der Umsatz soll weiter zulegen, auch die Gewinne steigen. An der Börse hörte man das gern, nachdem die Aktie zuletzt bereits im Allzeithoch über 63 US-Dollar rangierte, legte sie nachbörslich noch einmal deutlich zu.