Universalschnittstelle: Thunderbolt 4 ist USB 4 mit allem drum und dran
Ankündigungen ohne Details führen oft zu Verwirrung. So ist es auch bei Thunderbolt 4 gelaufen, das Intel vor einigen Tagen für die kommenden Tiger-Lake-Prozessoren angekündigt hat. Licht ins Dunkel bringen Informationen des USB-IF: Thunderbolt 4 ist im Grunde USB 4 ohne Kompromisse.
Im Gespräch mit dem auch auf der CES vertretenen USB-IF – also dem Gremium zur Standardisierung der USB-Schnittstelle – hat Heise erfahren, was es nun mit Thunderbolt 4 auf sich hat. Demnach handelt es sich bei Thunderbolt 4 im Grunde um USB 4, das in dieser Version erstmals auf Thunderbolt aufbaut. Ein wesentlicher Unterschied sei aber, dass bei USB 4 Funktionen wie das Tunneln von PCIe-Verbindungen optional sind, also nicht zwingend unterstützt werden müssen. Zudem gibt es USB 4 auch mit halber Geschwindigkeit von 20 Gbit/s, das Maximum von 40 Gbit/s ist somit ebenfalls optional.
Bei Thunderbolt 4 seien wiederum alle optionalen Features von USB 4 Pflicht und somit fester Bestandteil. Thunderbolt 4 muss somit immer bis zu 40 Gbit/s erlauben. Gegenüber Thunderbolt 3 mit identischer Datenübertragungsrate gibt es bei Thunderbolt 4 als Neuerung zusätzlich die besagte USB-4-Option von 20 Gbit/s, die es bei Thunderbolt 3 noch nicht gibt, so der Bericht.
Für die Kompatibilität bedeutet das: Ein USB-4-Endgerät funktioniert immer vollumfänglich am Thunderbolt-4-Port, ein Thunderbolt-4-Endgerät aber nicht vollumfänglich am reinen USB-Port ohne PCIe-Tunnel und selbst wenn es einen gibt, sind nicht 40 Gbit/s gesichert.
Sowohl mit Intel Tiger Lake samt Thunderbolt 4 als auch mit ersten USB-4-Produkten wird zum Jahresende gerechnet.