Speicherchips in 1x nm: Nanya rückt in die DRAM-Oberklasse vor
Nanya ist ein eher kleiner Fertiger von Speicherchips, vornehmlich in der zweiten Reihe hinter den Branchenriesen Samsung, Micron und SK Hynix tätig. Mit der Vorstellung eines 1x-nm-Fertigungsprozesses will der taiwanische Hersteller nun die Lücke zu den Marktführern schließen und auch DDR5- und 16-Gbit-Chips anbieten.
Im Vergleich zu den großen Herstellern ist Nanya mit einem Speicherchip in der 10-nm-Klasse eher spät dran. Doch wie alle neuen Technologien kosten diese in der Entwicklung sehr viel Geld, so viel, dass Nanya diese letztlich auch nicht allein gestemmt hat. Micron griff dem Unternehmen etwas unter die Arme, Nanya hat gewisse Schlüsseltechnologien für die Fertigung von 1x/1y nm DRAM von Micron lizenziert, um so Ende dieses Jahres die ersten Produkte in der 10-nm-Klasse vom Band laufen zu lassen.
Nanya will dabei zu Beginn auf bewährte Speicherchips der DDR4-Generation und Chipgrößen von 8 Gbit setzen, später soll der Schwenk zu DDR5 und 16 Gbit fassenden Chips folgen. Denn Nanya plant nach der ersten Generation bereits mit einer zweiten und dritten, die zweite soll im Jahr 2022 serienreif sein. Für diesen verspricht Nanya einen ähnlichen Leistungsgewinn wie beim ersten Schritt.
Insgesamt betrachtet ist die 10-nm-Klasse für Nanya unterm Strich ein sehr großer Schritt, der erst klar wird, wenn der Vergleich mit den Branchenriesen herangezogen wird. Mit nur 3.200 Angestellten hält das Unternehmen knapp 4.200 Patente primär im Speicherbereich, wie klein es wirtschaftlich ist, zeigt der aktuelle Quartalsbericht. Dort musste auch Nanya einen massiven Gewinneinbruch durch die gefallenen Speicherpreise offenbaren, um 84 Prozent ging der Gewinn gegenüber dem Vorjahr zurück, der Umsatz fiel ebenfalls deutlich. Bei einem Umsatz von 440 Millionen US-Dollar im vierten Quartal machte das Unternehmen noch 43 Millionen US-Dollar Gewinn. Zum Vergleich: Partner Micron ist mit 5,1 Milliarden US-Dollar Umsatz und 508 Millionen US-Dollar Gewinn in allen Bereichen mehr als zehn Mal so groß, hat dafür aber auch mehr als zehn Mal so viele Angestellte, rund 34.000.