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Retro Games TheC64 im Test: Einrichtung und Spiele

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Michael Schäfer
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Einfache Inbetriebnahme

Der Einrichtungsprozess gestaltet sich einfach und ist schnell erledigt. Dank des HDMI-Anschlusses kann der TheC64 Bilder in 720p sowohl am heimischen TV-Gerät wie auch am Computer-Monitor ausgeben.

Auswahl zwischen der klassischen und Karussell-Oberfläche
Auswahl zwischen der klassischen und Karussell-Oberfläche (Bild: Retro Games)

Nach der ersten Inbetriebnahme müssen zunächst Sprache und Bildwiederholungsfrequenz gewählt werden. Auch wenn moderne Geräte sowohl 50 wie auch 60 Hz wiedergeben können, sollte die Wahl auf die hierzulande gebräuchlichen 50 Hz fallen. Dies besitzt einen weiteren Hintergrund: Wird eine Bildwiederholung von 60 Hz gewählt, wird automatisch die NTSC-Version des Commodore 64 mit entsprechender Darstellung aufgerufen. Dies wird in den meisten Fällen bei den hier gebräuchlichen Spielen in der PAL-Version dazu führen, dass diese spürbar schneller ablaufen und daher nicht selten schwieriger oder kaum zu spielen sind.

Miniaturisierte Technik mit deutlich mehr Leistung
Miniaturisierte Technik mit deutlich mehr Leistung

Wahl der richtigen TV-Norm ist wichtig

Der Grund dafür liegt in der verwendeten Technik und TV-Norm begründet: In der NTSC-Variante taktet der C64 mit 1,022727 MHz, die PAL-Version besitzt jedoch einen Prozessortakt von lediglich 0,985249 MHz. Dies hat – grob vereinfacht – auch mit der unterschiedlichen Zeilenanzahl der beiden Fernsehnormen zu tun. Da im NTSC-Format maximal 486 Zeilen zur Verfügung stehen (von denen meist nur 480 genutzt werden), kann das PAL-Format 625 Zeilen vorweisen. Somit müssen beim NTSC-Format weniger Zeilen berücksichtigt werden, womit der CPU mehr Taktzyklen pro Rasterzeile zur Verfügung stehen. Das wiederum bedeutete für einen Rechner der damaligen Zeit einen nicht unerheblichen Leistungszuwachs.

Die klassische Oberfläche des TheC64
Die klassische Oberfläche des TheC64 (Bild: Retro Games)

Zu guter Letzt erfolgt die Wahl der Oberfläche: das Karussell, mit dem sich die mitgelieferten Spiele bequem auswählen lassen, oder der bekannte klassische Desktop.

In den Optionen kann zusätzlich das Seitenverhältnis korrigiert und eine CRT-Funktion aktiviert werden, welche die Zeilenrasterung damaliger TV-Geräte simuliert. Dies kann bei einigen Spielen die Darstellung deutlich verbessern, da sich durch die Unschärfe früherer Röhrengeräte Farbmuster bilden, die durch die pixelgenaue Darstellung moderner Monitore „verhindert“ werden. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Entwickler zur damaligen Zeit die schlechtere Technik zum Vorteil nutzten.

Neben dem klassischen C64 kann der TheC64 auch den Vorgänger VC20 emulieren, der ebenfalls in den Einstellungen zur Wahl steht.

Die Oberfläche der VC20-Emulation
Die Oberfläche der VC20-Emulation (Bild: Retro Games)

Familientaugliche Spieleauswahl

Der TheC64 liefert bereits 64 Spiele frei Haus, darunter bekannte Titel der X-Games-Serie von Epyx in Form von Summer Games II sowie Winter-, California-, und World Games, Titel vom C64-Veteranen Andrew Braybrook (Alleykat, Paradroid und Uridium), Impossible Mission und Pitstop II, aber auch skurril anmutende Vertreter wie „Attack Of The Mutant Camels“. Unter den Programmen befinden sich mit „Psychedelia“ und „Gridrunner“ zudem zwei Games für den VC20.

Die Spieleauswahl

Gegenüber dem kleinen Bruder TheC64 Mini wurde das Line-up an einigen Stellen verändert. Generell scheint es, dass bei der Auswahl der Spiele vor allem auf die Familientauglichkeit geachtet wurde. So werden damalige Kultspiele wie „Barbarians“, „International Karate“, „Beach Head“ oder „Raid Over Moscow“ vergebens gesucht.

Eigene Spiele leicht einbindbar

Neben den bereits installierten Spielen können ebenso eigene Images bequem über einen mit FAT32 formatierten USB-Stick gestartet werden. Dies ist über das Karussell wie über die klassische Oberfläche über eine eigene Schaltfläche möglich. An der Auswahl müssen die Entwickler jedoch noch arbeiten, denn Verzeichnisse und Dateinamen werden aktuell nur mit bis zu 25 Zeichen und in drei Spalten nebeneinander dargestellt. Eine andere Sortierung, um die Namen komplett darzustellen, ist bislang nicht verfügbar.

Der TheC64 (links) und das Original (rechts)
Der TheC64 (links) und das Original (rechts)

Hellblaue Schrift auf dunkelblauem Hintergrund

Wer es originaler und/oder komplett haben möchte, kann auch wie in den alten Zeiten seine Programme über die normale C64-Oberfläche laden. Die angegebenen „38911 Basic Bytes“ werden im Übrigen im originalen C64 bei jedem Start neu berechnet, ein Abweichen der Zahl kann somit auf einen Speicherfehler oder ein defektes ROM-Modul hindeuten. Um Inhalte von Disketten-Images, die im Original eine Speichergröße von 165 kByte pro Seite boten und 144 Dateien mit einer Namenslänge von bis zu 14 Zeichen speichern konnten, laden zu können, muss zunächst im Dateibereich das jeweilige Image in ein virtuelles Laufwerk geladen werden. Anschließend kann per berühmtem LOAD“$“,8 das Inhaltsverzeichnis der Diskette und mit LOAD“*“,8,1 oder per LOAD“NAMEN*“,8,1 das gewählte Spiel geladen werden. Leider ist es bisher noch nicht möglich, weitere virtuelle Diskettenlaufwerke einzufügen, die auch mit LOAD“$“,9 angesteuert werden können.

Der TheC64 unterstützt für das Einbinden eigener Software eine Reihe von Dateiformaten:

Dateiendung Beschreibung Computer-Modell
.d64 normale virtuelle Diskette C64, VC20
.g64 virtuelle Diskette mit
zusätzlichen Informationen
C64
.d81 virtuelle Diskette mit
größerem Speicherplatz
C64
.d82 virtuelle Diskette mit
größerem Speicherplatz
C64
.crt virtuelle Steckkarte
(Steckkartendateien für den
VC20 müssen von
*.prg in *.crt umbenannt
werden)
C64, VC20
.tap virtuelles Tape C64, VC20

Problematisch wird es, wenn das jeweilige Spiel einen anderen als den gewählten Standard-Joystickport voraussetzt. Eine Möglichkeit, diesen in den Einstellungen umzuschalten, gibt es bisher nicht.

In beiden Modi ist es möglich, den jeweiligen Status des Computers zu sichern. Dadurch können im Grunde Programme und Spiele „eingefroren“ werden, um sie später genau an der jeweiligen Stelle fortzusetzen.

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