Videospiele-Markt: Monatlicher Umsatz kratzt an 10 Milliarden US-Dollar
Der vergangene Dezember 2019 markiert ein neues Allzeithoch für den monatlichen digitalen Umsatz mit Videospielen. Verantwortlich sind dafür selbstredend die Mobile Games, doch auch auf den Konsolen und dem PC gab es – teils schon alte – sehr erfolgreiche Titel, wie SuperData berichtet.
Allzeithoch kratzt an der 10-Milliarden-Marke
Demnach sollen Verbraucher weltweit im Dezember 2019 rund 9,8 Milliarden US-Dollar für digitale Videospiele und Ingame-Inhalte ausgegeben haben. Das entspricht einem klaren Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und markiert ein Allzeithoch. Im Dezember 2018 wurden lediglich rund 9 Milliarden US-Dollar an Umsatz erzielt. Damit liegt der vergangene Monat auch vor November und Oktober 2019, in denen rund 9,5 respektive 8,8 Milliarden US-Dollar umgesetzt wurden. Das Wachstum fußt abermals einzig und allein auf dem prosperierenden Mobile-Segment, während der Umsatz mit Konsolen- und PC-Spielen rückläufig war.
Im Falle der Spielkonsolen konstatieren die Analysten konkret einen um 25 Prozent gesunkenen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Verantwortlich sei dafür einerseits die geringere Zahl an neuen Triple-A-Spielen im vierten Quartal 2019 und andererseits Epic Games' Fortnite. Den stärksten Umsatz erzielte der Titel im Dezember 2018, seitdem zeichnet sich langfristig ein Abwärtstrend ab. Bei der PC-Sparte beträgt der Rückgang rund 4 Prozent, die im Trend liegen und nicht überraschen. In diesem Kontext als Anomalie betrachtet werden kann der kurzfristige Aufwind im Rahmen der Angebote rund um den Black Friday im November 2019.
Call of Duty: Modern Warfare übertrifft den Vorgänger
Hervorheben lässt sich vor allem bei den Konsolen der Umsatz mit dem neuesten Call-of-Duty-Ableger Modern Warfare (Test). Laut SuperData ging das Konzept Activisions, nicht – wie für die Serie üblich – auf einen klassischen Season-Pass und kostenpflichtige Kartenpakete zu setzen, sondern einen Battle-Pass und diverse Mikrotransaktionen anzubieten, vollends auf. Der Umsatz im gesamten vierten Quartal 2019 lag über dem Umsatz mit Black Ops 3 in dessen Release-Quartal – obgleich Modern Warfare erst Ende Oktober veröffentlicht wurde. Im Dezember 2019 gaben Spieler schließlich knapp 80 Millionen US-Dollar für Ingame-Inhalte aus. Das ist kaum weniger, als Black Ops 3 im gesamten ersten Quartal an Ingame-Umsatz generierte.
Rockstar kann sich auf älteren Titeln ausruhen
Ebenfalls erwähnenswert sind die stetig hoch bleibenden Umsätze mit GTA V. Der vergangene Monat stellt mit rund 158 Millionen US-Dollar an Umsatz über sämtliche Plattformen hinweg gar den ertragreichsten Monat seit Dezember 2017 dar. Neben zahlreichen Angeboten, die den Absatz des Spiels ankurbelten, sei GTA Online nach wie vor durch das Casino-Update im Juli 2019 beflügelt worden. So stiegen die Ausgaben für Ingame-Währung auch zum Ende des Jahres noch weiter an.
Einen weiteren Aufwind erfuhr Rockstar Games bei der PC-Version des Western-Adventures Red Dead Redemption 2. Die Zahl digital verkaufter Kopien hat sich im Dezember mehr als verdoppelt, sodass die PC-Version noch 2019 die Marke von einer Million verkaufter Einheiten erreichte. Vor dem 5. Dezember, an dem das Spiel auf Steam verfügbar wurde, wurden nur rund 400.000 Exemplare digital verkauft. Offenkundig saßen viele Spieler die temporäre Exklusivität aus und kauften nicht bei Epic Games oder Rockstar Games selbst.
Mobile-Segment wird immer lukrativer
Im Mobile-Segment setzte sich das nunmehr über sieben Jahre alte Clash of Clans an die Spitze der umsatzstärksten Titel. Im Dezember belief sich der Umsatz auf rund 160 Millionen US-Dollar – doppelt so viel, wie Call of Duty: Modern Warfare im selben Zeitraum generierte. Verantwortlich sind laut SuperData neue Inhalte und Angebote über die Ferien, die sowohl die Zahl monatlicher Spieler und auch die durchschnittlich ausgegebene Summe bei Mikrotransaktionen anstiegen ließen.