Inside-out-Tracking-HMDs im Test: Fazit

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David Pertzborn
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Im Vergleich der Oculus Rift S, HTC Vive Cosmos und HP Reverb gibt es am Ende einen Allrounder, einen Sieger für die Nische und einen Verlierer in fast allen Situationen. Über all dem steht die Erkenntnis, dass es Anfang 2020 drei sehr unterschiedliche Umsetzungen des Prinzips Inside-out-Tracking am PC gibt, die im Endeffekt alle nicht perfekt sind und ihre eigenen Stärken und Schwächen haben.

Vergleich von Oculus Rift S, HP Reverb und HTC Vive Cosmos
1. 2. 3.
Bild HP Reverb HTC Vive Cosmos Oculus Rift S
Klang HP Reverb, HTC Vive Cosmos Oculus Rift S
Ergonomie Oculus Rift S HTC Vive Cosmos HP Reverb
Ease of Use Oculus Rift S HP Reverb, HTC Vive Cosmos
Headset-Tracking Oculus Rift S, HP Reverb,
HTC Vive Cosmos
Controller-Tracking Oculus Rift S HP Reverb HTC Vive Cosmos

Oculus Rift S: Das beste Headset im Test

Im Test kann die Oculus Rift S den Titel als in Summe bestes VR-Headset verteidigen. Das beginnt schon damit, dass Oculus die intuitivste und fehlerfreieste Software liefert. Zusätzlich ist das Controller-Tracking nur bei Oculus einigermaßen ausgereift und funktioniert im Alltag in den meisten Situationen.

Die größten Abstriche müssen hier beim Klang und bei der Auflösung gemacht werden. Während die Probleme beim Sound immerhin (auf Kosten der Ergonomie) durch eigene Kopfhörer gelöst werden können, bleibt die Auflösung ein deutlicher Kritikpunkt.

In sehr detailreichen Anwendungen und vor allem in solchen, die nicht ursprünglich für VR konzipiert sind, lässt die Oculus Rift S Federn. Als einziges der Headsets schafft es das Modell jedoch, dass nie das Spiel hinter technischen Einschränkungen oder Software-Fehlern in den Hintergrund rückt.

Dass Oculus darüber hinaus auch noch mit 445 Euro das günstigste Headset im Vergleich anbietet, sichert der Rift S die Empfehlung als bestes Allround-VR-Headset im Test. Trotzdem haben die beiden Konkurrenten ihre jeweilige Nische.

Zusätzlich gibt es Dank Oculus Link auch einen Konkurrenten aus dem eigenen Haus, denn Oculus Link ermöglicht es das eigentlich vollständig autarke VR-System Oculus Quest (Test) auch als PC-Headset zu nutzen. Aktuell gibt es Oculus Link zwar erst in einer Betaversion aber ComputerBase wird in Zukunft die Gelegenheit nutzen und auch diese testen. Der Ersteindruck konnte schon letztes Jahr überzeugen.

HP Reverb: Wenn Auflösung über alles geht

Die HP Reverb kommt mit einer ganz großen Stärke, aber leider auch mit zwei oder drei ähnlich großen Schwächen. Im Vergleich mit der Oculus Rift S gibt es mehr als die doppelte Auflösung. In Simulationen wie Project Cars 2 lässt sich dies nicht übersehen und der Schritt zurück zur Oculus Rift S ist nach dem Windows-Mixed-Reality-Headset nicht schön. Auch klassische Spiele wie Shadow of the Tomb Raider profitieren davon, wenn sie in 3D auf der virtuellen Kinoleinwand wiedergegeben werden, auf den anderen beiden Headsets ist das hingegen nicht schön anzusehen.

Beides sind Spiele, die ohne die mitgelieferten Controller der HP Reverb auskommen, was gut ist, denn diese stellen einen der großen Schwachpunkte dar. Ihre Ergonomie könnte besser sein und das Tracking funktioniert nur in einem relativ eingeschränkten Bereich vor dem Headset problemlos. Nichtsdestoweniger funktionieren die Controller in diesem Bereich akzeptabel und es gibt eine ganze Reihe von Anwendungen, die auf Controller-Tracking komplett verzichten oder zumindest wahlweise auch ohne gespielt werden können.

Das zweite und dritte große Problem sind die Software und die Ergonomie, wobei nicht komplett ausgeschlossen werden kann, dass manche Anwender hiermit keine Probleme haben werden. Beim Redakteur fiel jedoch beides negativ auf. Das Headset drückt unangenehm auf Nase und Stirn und wird von dessen zu kurzem Kabel nach hinten gezogen. Zusätzlich traten bei mindestens jeder zweiten Nutzung technische Probleme auf.

Trotzdem: Je nach Anwendungsgebiet, Frustrationstoleranz gegenüber Software- und Hardware-Problemen sowie Gesichtsform kann die HP Reverb die richtige Wahl sein. Sie ist jedoch mit 499 Euro etwas teurer als die Oculus Rift S.

HTC Vive Cosmos: Wenn es unbedingt kabellos sein muss

Die HTC Vive Cosmos teilt sich bis auf die Software-Probleme die meisten Schwächen mit der HP Reverb, ohne jedoch bei der Auflösung ähnlich zu punkten. Das größte Alleinstellungsmerkmal der Vive Cosmos ist die Möglichkeit, das Headset kabellos zu betreiben – ein entsprechender teuerer Adapter vorausgesetzt.

Gegen das Modell sprechen der hohe Preis von 799 Euro, die schlechte Ergonomie und vor allem das mangelhafte Controller-Tracking. Sollte der kabellose Betrieb kein Must-have sein, bietet Oculus besseres Tracking, bessere Ergonomie und benutzerfreundlichere Software. Sind weder der kabellose Betrieb noch der Einsatz von Bewegungssteuerung gewünscht, liefert HP immer noch das bessere Bild, hat aber mit mehr technischen Problemen zu kämpfen. Beide Konkurrenten sind zusätzlich deutlich günstiger.

ComputerBase hat die drei VR-Headsets leihweise vom jeweiligen Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme der Hersteller auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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