Warcraft 3: Reforged im Test: GPU-Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD sowie Frametimes
2/3Die nachfolgenden Grafikkarten-Benchmarks sind auf einem Core i9-9900K durchgeführt worden, der mit den Standard-Einstellungen betrieben wird und auf insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3200 (14-14-14-35) zugreifen kann. „Windows 10 November 2019 Update“ (1909) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist installiert.
Als Treiber wurden der Adrenalin 20.1.4 beziehungsweise der GeForce 441.87 genutzt. Der AMD-Treiber ist offiziell für Warcraft 3: Reforged optimiert.
Testsequenz und Einstellungen
Wenn keine Zwischensequenz getestet werden soll, ist es fast schon unmöglich, eine spannende und zugleich reproduzierbare Testsequenz bei einem Echtzeitstrategiespiel zu finden. So ist auch die im Test genutzte Benchmark-Sequenz wenig interessant, stellt aber dennoch einen guten Ausblick auf die zu erwartende Performance im Spiel dar. Es gibt einige Einheiten, mehrere Häuser, Vegetation, Feuer und damit Partikeleffekte zu sehen. Die Szene ist recht anspruchsvoll, aber kein Worst-Case-Szenario.
Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 sowie 3.840 × 2.160 werden sowohl in der grafisch verbesserten als auch in der Originalversion die maximalen Grafikdetails genutzt.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Maximale Grafikdetails |
2.560 × 1.440 | Maximale Grafikdetails |
3.840 × 2.160 | Maximale Grafikdetails |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Warcraft 3: Reforged verhält sich nicht wie ein modernes AAA-Spiel, sondern zeigt einige Eigenheiten. So geraten die schnelleren Nvidia-Grafikkarten in 1.920 × 1.080 in ein CPU-Limit, was bei den Konkurrenzmodellen von AMD erst später einzutreten scheint. Im Ergebnis arbeitet in Full HD bereits die Radeon RX 5700 schneller als die GeForce RTX 2070 Super. Die Radeon RX 5700 XT muss sich nur um 12 (FPS) bis 10 Prozent (Frametimes) der GeForce RTX 2080 Ti geschlagen geben. Das zieht einen Großteil des Produktportfolios herunter, sodass es für die Bewertung der Grafikkarten-Performance ratsam ist, sich die Ergebnisse in 2.560 × 1.440 anzuschauen – zumal sämtliche Modelle immer noch schnell genug dafür sind.
In WQHD zeigt sich dann schon eher wieder die gewohnte Reihenfolge bei den Grafikkarten, wobei aber AMDs Produkte mit der neuen RDNA-Architektur immer noch positiv abschneiden. So ist bei der Framerate die Radeon RX 5700 XT näher an der GeForce RTX 2070 Super dran, als gewohnt. Der Rückstand beträgt 7 Prozent, bei den Frametimes schneidet die Radeon aber um 10 Prozent besser ab. Der RDNA-Vorgänger GCN, den AMD bis zur aktuellen Navi-Generation eingesetzt hat, gefällt Warcraft 3: Reforged dagegen nicht so gut. Die Radeon RX Vega 64 liefert 11 Prozent weniger FPS als die GeForce GTX 1080 und bei den Frametimes kann sich die Radeon nur ein kleines Plus von 3 Prozent erkämpfen.
AMD GCN ist langsam – RDNA dafür umso schneller
Vergleicht man die einzelnen Grafikkarten-Architekturen, zeigt sich, dass Nvidias neue Turing-GPUs in Warcraft 3: Reforged sich nicht sonderlich von den Vorgängern mit Pascal absetzen können. Die GeForce RTX 2070 Super ist nur 26 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080, im Durchschnitt über den gerade aktualisierten ComputerBase-GPU-Parcours ist das aktuelle Produkt gewöhnlich 36 Prozent flotter unterwegs.
Genau andersherum verhält es sich mit AMD RNDA, die schneller als der Vorgänger GCN arbeitet. Die Radeon RX 5700 XT ist 33 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64 – normal liegt das Plus bei 22 Prozent. Genauso ist die Radeon RX 5500 XT flotter als die Radeon RX 590, was in AAA-Produktionen eigentlich umgekehrt der Fall ist. Entsprechend schneidet bei den aktuellen Grafikkarten Navi besser als gewöhnlich ab, bei der alten Generation dagegen Pascal.
Eine Frage der Perspektive
Für ein modernes Spiel stellt Warcraft 3: Reforged keine hohen Ansprüche an die Grafikkarte. Auch mit einem Einsteigermodell wie der GeForce GTX 1650 Super oder der Radeon RX 5500 XT lässt sich das Spiel in Full HD mit einer hohen Framerate spielen. Bedenkt man aber, dass die Basis fast 20 Jahre alt ist und die Grafik keine Maßstäbe setzt, stellt das die Anforderungen in ein anderes Licht.
Extreme Fun-Maps können zum Problem werden
Während es in der Kampagne oder auf den meisten Mehrspielerkarten keinerlei Leistungsprobleme gibt, sind einige extreme Fun-Maps zu viel für die alte, aufgemöbelte Engine, die dann unweigerlich und unabhängig von der Hardware ruckelt. In dem Fall ist es sinnvoll, die Grafikdetails zu reduzieren (Bodendetails und Schatten sind meist die Hauptgründe für die schlechte Leistung), um eine ausreichende Framerate zu erhalten. Warcraft 3: Reforged sieht auch dann immer noch deutlich besser aus als das Original.
Größere, aber unwichtige Unterschiede bei den Frametimes
Bei den Frametimes gibt es in 2.560 × 1.440 zwischen den einzelnen Grafikkarten überraschend große Unterschiede – die schlussendlich aber keine Rolle spielen. AMDs Radeon RX 5700 XT erzielt fast schon perfekte Frametimes und auch die Radeon RX Vega 64 liefert die Bilder in ziemlich gleichen Abständen ab, allerdings ist die Frame-Ausgabe schon ein gutes Stück unregelmäßiger.
Die GeForce RTX 2070 Super und die GeForce GTX 1080 schneiden in dieser Disziplin deutlich schlechter ab, die Frametimes schwanken intensiver. Allerdings hat dies im Spiel keinerlei Nachteile, da die Framerate sehr hoch ist und die Unregelmäßigkeiten damit quasi überfahren werden. Als Echtzeitstrategiespiel mit starrer, isometrischer Kamera würden diese aber auch bei einer geringen Framerate keine große Rolle spielen. Und entsprechend lassen sich zwischen den Grafikkarten bei gleicher Framerate keine Unterschiede spüren.
Warcraft 3: Reforged vs. Warcraft 3 als Original im Benchmark
Warcraft 3: Reforged sieht deutlich besser aus als das Original, benötigt dafür aber auch eine viel schnellere Hardware. So liefert die verbesserte Version mit einer Radeon RX 550 oder einer GeForce GT 1030 kaum mehr als 30 FPS – wohlgemerkt in Full HD. Mit der Originalversion sind in diesem Szenario auf beiden Grafikkarten noch mehr als 250 FPS möglich.
Selbst in WQHD liefern die beiden Low-End-Produkte mit dem Original immer noch so viele FPS, während Reforged völlig unspielbar ist. Selbst in Ultra HD liegen noch mehr als 150 FPS an. Mit einer aktuellen Einsteiger-Grafikkarte sollte auf Reforged also verzichtet werden.