WhatsApp: Export des Chatverlaufs nur in Deutschland gestrichen
WhatsApp hat zunächst nur in Deutschland die Funktion zum Export eines Chatverlaufs gestrichen. Nutzern der aktuellen iOS-App-Version 2.19.124 steht sie schon nicht mehr zur Verfügung, unter Android ist sie in Version 2.19.368 noch verfügbar. Gründe nennt WhatsApp bislang nicht, vermutet wird, dass ein Rechtsstreit Auslöser ist.
Bislang ist WhatsApp auf den Wegfall des Chat-Exports in Deutschland nur in der FAQ eingegangen, deren Einträge Ende Dezember angepasst wurden. Dort heißt es zum Chat-Export lediglich knapp: „Bitte beachte, dass diese Funktion in Deutschland nicht unterstützt wird.“
Demnach können einzelne Chatverläufe mit bis zu 40.000 Nachrichten nur in Deutschland nicht mehr als Zip-Datei per E-Mail oder über andere Wege an andere Personen verschickt oder lokal gespeichert werden. In dieser Zip-Datei waren eine .txt-Datei mit dem Nachrichtenverlauf und, sofern beim Export ausgewählt, auch alle mit dem jeweiligen Kontakt geteilten und von diesem empfangene Medien enthalten. Sofern Inhalte wie Bilder und Videos mit exportiert wurden, war das Nachrichtenlimit für den Export jedoch auf 10.000 Nachrichten pro Chat begrenzt.
Backups aller Chats weiterhin möglich
Die Funktion zum Backup von Chats ist von den Änderungen nicht betroffen. Mit dieser lassen sich aber nur alle Chats pauschal in einem festgelegten Intervall in der Cloud sichern, nicht jedoch an andere Personen weiterleiten. Diese Funktion steht weiterhin unter Einstellungen > Chats > Backup zur Verfügung.
Rechtsstreit mit Blackberry könnte die Ursache sein
Warum die Exportfunktion zum Sichern und Weiterleiten einzelner Chats in Deutschland nicht mehr zur Verfügung steht, ist bislang nicht mit Sicherheit zu sagen, mit großer Wahrscheinlichkeit ist jedoch ein Rechtsstreit mit Blackberry der Grund, der WhatsApp beziehungsweise das Mutterunternehmen Facebook zu diesem Schritt veranlasst hat. In vier Urteilen hatte das Landgericht München festgestellt, dass Apps wie WhatsApp und der Facebook Messenger Softwarepatente von Blackberry verletzen, weshalb gar ein Verbot der Apps in Deutschland drohte. Facebook hatte daraufhin bereits erklärt, die Apps anzupassen, ohne jedoch konkreter zu werden.