Jubiläum: Vor 30 Jahren erschien Adobe Photoshop 1.0
Vor rund 30 Jahren, am 19. Februar 1990, erschien die anfänglich noch unter dem Namen „Display“ von den Gebrüdern Knoll entwickelte Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop 1.0. Schon lange hat das Programm die unangefochtene Vorherrschaft als Quasi-Standard in diesem Bereich inne.
Die Entwicklung startete 1987
Im Jahr 1987 begann der US-amerikanische Softwareentwickler Thomas Knoll unter dem Namen „Display“ mit der Entwicklung einer Bildbearbeitung, wenig später stieß auch sein Bruder John zum Projekt. John arbeitete zu diesem Zeitpunkt bei dem für seine visuellen Spezialeffekte in Film und Fernsehen bekannten US-Unternehmen Industrial Light & Magic – kurz ILM – und war als VFX-Artist für die Effekte des Kinofilms The Abyss verantwortlich.
Die ersten 200 Kopien der Software wurden unter dem Namen Display 0.87 im Jahre 1988 an das Unternehmen Barneyscan XP ausgeliefert und zusammen mit deren Scannern unter dem Namen Image Pro vertrieben. Zudem erschien kurz zuvor noch die Vorabversion 0.63 für Mac OS Classic.
Ende 1988 wurde Photoshop – noch unter dem Namen Display – von Adobes Art Director Russel Brown entdeckt, welcher den Knoll-Brüdern einen zukunftsweisenden Vertrag anbot. Erst zwei Jahre später, am 19. Februar 1990 erschien Adobe Photoshop 1.0 exklusiv für den Apple Macintosh. Ursprünglich diente das Programm primär dazu, Bilder zu bearbeiten, welche zuvor mit einem Scanner digitalisiert wurden.
Das Jahr 1992 war für Adobe Photoshop in doppelter Hinsicht bedeutend, denn zum einen hielt das Pfadwerkzeug Einzug, zum anderen erschien die 92er-Ausgabe in der Version 2.5 erstmalig auch für Microsoft Windows.
Von den Ebenen bis zum Internet
Im Folgejahr 1993 führte Version 3 („Tiger Mountain“) ein Werkzeug ein, das für Anwender von Photoshop oder der freien Alternative GIMP heute selbstverständlich ist: Die Ebenen, die erstmals komplexere Bearbeitungen erlaubten. Die Versionen 5.0 und 5.5 führten zwischen 1997 und 1999 ihrerseits editierbare Texte und Adobe ImageReady ein und öffnete dem Photoshop das Internet als neues Geschäftsfeld.
Im Jahr 2003 veröffentlichte Adobe mit der Adobe Creative Suite ein Programmpaket von Design-, Grafik- und Produktionssoftware und glich zudem die Bezeichnung der inkludierten Programme mit dem Suffix „CS“ an die Suite an. So wurde der damals bereits in 22 Sprachen erhältliche Photoshop zum Photoshop CS.
Der marktbeherrschende Industriestandard
In 2013 wechselte Adobe von der Adobe Creative Suite auf die noch heute gültige Cloud-basierte Lösung Adobe Creative Cloud und spendierte den enthaltenen Anwendungen den Suffix „CC“ anstatt „CS“. Außerdem trägt die Version die jeweilige Jahreszahl im Namen. Den Anfang machte Photoshop CC 2013, die aktuelle Version hört auf die Bezeichnung Photoshop CC 2020.
Mittlerweile hat Adobe Photoshop in erster Version auf das iPad gebracht und sich darüber hinaus als Weltmarktführer und marktbeherrschender Industriestandard für Bildbearbeitung und Druckvorstufen etabliert.
Während Privatanwender auch mit der freien Software GIMP zufriedenstellende Ergebnisse erzielen und sich zumindest im semi-professionellen Bereich auch Alternativen wie Affinity Photo anschicken zukünftig eine Alternative zu sein, führt im professionellen Bereich kein Weg an Adobe Photoshop vorbei.
Die neusten Features von Adobe Photoshop CC 2020 werden sehr anschaulich im Video „Photoshop CC 2020 Tutorial“ präsentiert.