5G-Ausbau: Huawei verdreifacht Verträge und ist Standalone-ready
Trotz des derzeit starken Gegenwindes hat Huawei über das letzte Jahr die Anzahl der kommerziellen Verträge für den 5G-Ausbau verdreifacht. Im Rahmen des Huawei Products and Solutions Launch hat der Netzausrüster 91 abgeschlossene Verträge bekannt gegeben. Die Hardware des 5G-Core-Netzwerks sei zudem bereit für 5G SA.
Huaweis Executive Director und CEO der Carrier Business Group, Ryan Ding, hat in London verkündet, dass das Unternehmen bisher 91 kommerzielle Verträge für den 5G-Ausbau abgeschlossen habe. Das entspricht einer Verdreifachung gegenüber dem Februar des letzten Jahres, als Huawei zuletzt einen Einblick in das 5G-Geschäft gab.
5G-Ausbau vor allem in Europa stark
Auf den europäischen Kontinent entfallen mit 47 die meisten der jüngst abgeschlossenen Verträge. Der asiatische Raum folgt mit 27 Verträgen, in anderen, nicht näher aufgeschlüsselten Regionen sind 17 Verträge abgeschlossen worden.
Bis Februar dieses Jahres habe Huawei über 600.000 Active Antenna Units (AAUs) für Massive MIMO ausgeliefert. Diese Zahl lässt sich nicht mit früheren Veröffentlichungen vergleichen. Letztes Jahr zur Pre-MWC-Pressekonferenz war von etwa 40.000 5G Base Stations mit Netzwerktechnik von Huawei die Rede. An einer Base Station können mehrere AAUs betrieben werden, sodass die Zahl von 600.000 AAUs nicht mit der Anzahl an Base Stations gleichzusetzen ist.
Huawei reduziert AAU-Gewicht auf unter 25 kg
Ding hat zudem bekannt gegeben, dass die neueste verfügbare Generation AAU mit 400 MHz Bandbreite ein Gewicht von unter 25 kg habe, um für Netzanbieter die Kosten und den Aufwand des 5G-Ausbaus zu reduzieren, indem keine Kräne mehr für die Montage der Einheiten eingesetzt werden müssen. Vor einem Jahr hatte Huawei eine AAU mit einem Gewicht von unter 40 kg vorgestellt, die dasselbe Ziel verfolgt. Laut Huawei sollen die neuen AAUs von einem Monteur auf dem Rücken getragen zum Zielort transportiert und an einem Antennenstandort befestigt werden.
5G-Core-Netzwerk ist bereit für Standalone
Darüber hinaus hat Ding bestätigt, dass die für das 5G-Core-Netzwerk angebotene Hardware neben dem derzeit genutzten 5G Non-Standalone (NSA) bereit für 5G Standalone (SA) sei. Bei 5G SA wird kein sogenannter LTE-Anker mehr benötigt, da alle derzeit angebotenen Dienste über den neuen Standard abgewickelt werden können.
Für 5G-Anwendungen startet Huawei gemeinsam mit Partnern in der Industrie ein Investmentprogramm in Höhe von 20 Millionen US-Dollar, das über fünf Jahre laufen soll. Darüber soll das 5G-Ökosystem mit innovativen Inhalten gestärkt werden.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Huawei im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in London erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und Hotel wurden von Huawei getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.