AMD-CPU-Marktanteile: Mobile legt am stärksten zu, Server bleibt schwach
AMDs größter Wachstumsmarkt war im Jahr 2019 das mobile Geschäft. Das überrascht doch ein wenig, schließlich kommen die echten, neuen Produkte erst in diesen Wochen in den Handel. Ebenfalls überraschend ist aber auch, wie gering der Marktanteil bei Servern noch immer ist und auch wie langsam er wächst.
Mercury Research liefert Zahlen über im 4. Quartal ausgelieferte Stückzahlen, weshalb diese nicht direkt vergleichbar sind mit anderen Analysen, die sich in der Regel auf den Umsatz eines Unternehmen in diesem Bereich beziehen und so nur indirekt etwas über Stückzahlen aussagen.
Im wesentlichen bestätigen die Zahlen aber die Beobachtungen der letzten Monate und Jahre, wenngleich sie doch überraschend gut für das mobile Segment ausfallen, die im Jahresvergleich mit einem Wachstum von 4 Prozent am besten abschneiden. Wenn sich das Wachstum dort so fortsetzt, wird die mobile Sparte im Jahr 2020 das Potenzial haben, das Desktop-Geschäft abzulösen. Und die Vorzeichen sind gut, der vor einem Monat vorgestellte Renoir verspricht einen massiven Schritt in die richtige Richtung. Anzumerken ist hierbei, dass auch Intel den meisten Umsatz und Gewinn mit Notebook-CPUs macht.
Bis dahin wird jedoch das Desktop- und Client-Geschäft das wichtigste bleiben, in dem die Ryzen-Prozessoren aufgestellt sind. Das Wachstum dort hat vor allem auch dank OEMs zugelegt, im Einzelhandel laufen die Prozessoren seit der ersten Stunde sehr gut. Doch bis die großen Hersteller umsteigen, dauert es eine Zeit, doch die schien zuletzt gekommen.
Wie hart das Servergeschäft jedoch ist, wird einmal mehr deutlich. ComputerBase hatte das Thema bereits mehrfach aufgegriffen, AMDs Epyc-Prozessoren tun sich trotz eines sehr guten Komplettpakets aus Leistung und Preis nach wie vor extrem schwer. Mit 1,4 Prozent wächst ausgerechnet das margenträchtigste Geschäft am schwächsten, 4,5 Prozent Marktanteil liegen am Ende unter den Erwartungen. Natürlich ist das Unternehmen nahe dem Nullpunkt gestartet, dennoch macht es einmal mehr deutlich, dass es stetig gute Produkte braucht, um wirklich den Markt zu verändern. Ob die anvisierten Ziele der Zweistelligkeit oder gar des Allzeitrekords so in diesem Jahr fallen, bleibt aktuell fraglich.