Apple AirPods Pro im Test: Kabellose In-Ears mit ANC brillieren am iPhone

Frank Hüber
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Apple AirPods Pro im Test: Kabellose In-Ears mit ANC brillieren am iPhone

tl;dr: Die Apple AirPods Pro überzeugen im Test mit sehr guten Funktionen wie der aktiven Geräuschunterdrückung, einem ausgezeichneten Tragekomfort und einem unangefochtenen Zusammenspiel mit iOS. Sie bieten zwar nicht den besten Klang aller kabellosen In-Ear-Kopfhörer, für iPhone-Nutzer sind sie aber trotzdem empfehlenswert.

Mit den AirPods Pro hat Apple die AirPods (Test) nicht ersetzt, sondern eine teurere Alternative geschaffen, die mit einem neuen Design das Ohr besser abdichtet und eine aktive Geräuschunterdrückung bietet. Mit 280 Euro, die die AirPods Pro auch im freien Handel Monate nach der Verfügbarkeit aufgrund der hohen Nachfrage und resultierenden Lieferengpässen kosten, sind sie aber auch deutlich teurer als die AirPods, die bei 140 ohne beziehungsweise 170 Euro mit Wireless-Ladecase liegen.

Akkulaufzeit im Test leicht über Apples Angaben

Das Ladecase der AirPods Pro lässt sich immer auch drahtlos laden, Apple bietet keine zwei Varianten mehr an. Der Lightning-Anschluss zum schnelleren Laden über ein Kabel bleibt trotzdem erhalten – ein Kabel liegt bei. In Summe kommen die AirPods Pro auf eine Musikwiedergabe von bis zu 24 Stunden, wenn man sie zwischendurch im Ladecase lädt. Ohne aktive Geräuschunterdrückung (ANC) kommen sie laut Apple auf 5 Stunden Musikwiedergabe, mit ANC auf 4,5 Stunden. Im Test ließen sich bei mittlerer Lautstärke 5 Stunden mit einer Akkuladung erreichen, wobei 4,5 Stunden davon ANC und rund 30 Minuten der Transparenzmodus eingeschaltet war. Der erreichte Wert liegt somit leicht über den Angaben von Apple. Lädt man die Ohrhörer für 5 Minuten im Case auf, kann wieder für eine Stunde Musik gehört werden. Die Akkulaufzeit der AirPods Pro liegt trotz zusätzlicher Funktionen somit auf dem Niveau der AirPods (2. Gen.) und auch wenn 5 Stunden im Vergleich zu manchen Konkurrenten wenig erscheinen, ist dies im Alltag selbst bei intensiver Nutzung ausreichend, wenn man die Ohrhörer bei Nichtgebrauch in das Ladecase legt.

Das Zusammenspiel mit iPhone und Co ist ausgezeichnet

Wird das Ladecase zum ersten Mal geöffnet, während es in unmittelbarer Nähe zu einem iPhone ist, erkennt es automatisch die neuen Kopfhörer und bietet das Verbinden der AirPods Pro an. Dabei werden auch direkt erste Hinweise zur Bedienung gegeben. Kommen beim Nutzer mehrere Apple-Geräte zum Einsatz, die auf seinen Apple-Account registriert sind, kennen fortan auch alle diese Geräte die AirPods Pro und der Anwender kann sich schnell mit diesen verbinden. Die Einstellungen der AirPods Pro sind in iOS integriert, einer eigenen Anwendung bedarf es nicht. Dies ist, wie schon bei den AirPods, Apples großer Vorteil: Das Zusammenspiel zwischen iPhone und AirPods Pro ist nahtlos und sehr gut. Verbindungsprobleme, ein manuelles Koppeln und eine Suche nach einer App oder dem Ladestand sucht man hier vergebens, denn öffnet man das Case später in unmittelbarer Nähe des entsperrten iPhones, wird der Ladezustand der Ohrhörer und des Ladecases angezeigt.

Auch wenn das Koppeln mit einem iOS-Gerät somit sehr einfach ist, halten die AirPods Pro immer nur zu einem Gerät eine Verbindung aufrecht. Via iPad Musik zu hören und nahtlos einen Anruf vom iPhone entgegenzunehmen, funktioniert somit nicht, da die Verbindung manuell gewechselt werden muss.

Technische Daten im Vergleich

Wie bei der zweiten Generation der AirPods setzt Apple auch beim Pro-Modell auf den H1-Chip, der eine Sprachsteuerung über „Hey Siri“ ermöglicht, ohne dass man die Bedienung der Ohrhörer oder des Smartphones nutzen muss. Auf Bluetooth 5.0 setzen selbstredend auch die AirPods Pro.

TWS-In-Ears und -Earbuds im Vergleich
Apple AirPods Pro Sennheiser Momentum True Wireless Apple AirPods (2. Gen.) Huawei FreeBuds 3 Razer Hammerhead Yobybo Card20 EarFun Free Creative Outlier Gold Anker Soundcore Liberty 2 Pro Cambridge Audio Melomania 1 Jaybird Vista
Akkulaufzeit Ohrhörer 5 h 4 h 5 h 4 h 4 h 6 h 14 h 8 h 9 h 6 h
Akkulaufzeit mit Ladecase 24 h 12 h 24 h 20 h 16 h 20 h 30 h 39 h 32 h 45 h 16 h
Wireless Charging Ja Nein Nein/Ja Ja Nein Ja Nein Ja Nein
Bluetooth-Standard 5.0 5.1 LE 5.0
Audio-Codecs SBC, AAC SBC, AAC, aptX, aptX LL SBC, AAC SBC SBC, AAC SBC, aptX SBC, AAC SBC, aptX, AAC SBC, aptX SBC, aptX, AAC SBC
USB-Typ Lightning USB-C Lightning USB-C Micro-USB USB-C
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase 5,5 / 46 g 6,5 / 57 g 4 / 40 g 4,5 / 48 g 5,5 / 37 g 3,5 / 29 g 5,5 / 45 g 5,5 / 56 g 8,5 / 53 g 4,5 / 38 g 6 / 32 g
Zertifizierung IPX4 Keine Keine IPX4 IPX7 IPX5 IPX4 IPX5 IPX7
Preis 280 Euro 225 Euro 140 / 170 Euro 145 Euro 115 Euro 70 – 130 US-Dollar 40 Euro* 100 Euro 150 Euro 100 Euro 180 Euro

Mit 5,5 g je Ohrhörer und rund 46 g für das Ladecase fallen die Gewichte schwerer als bei den AirPods aus, störend sind sie aber nicht. Das Ladecase ist mit Abmessungen von 45,2 × 60,6 × 21,7 mm (H × B × T) allerdings größer als bei den klassischen AirPods, was sofort auffällt. Das Ladecase der AirPods misst 53,5 × 44,3 × 21,3 mm (H × B × T). An dessen Rückseite befindet sich erneut eine kleine Taste, über die manuell die Bluetooth-Kopplung gestartet werden kann, etwa wenn ein weiteres Gerät oder ein Android-Smartphone verbunden werden soll.

Neu ist auch die IPX4-Zertifizierung der AirPods Pro, so dass die Ohrhörer nun erstmals offiziell zumindest gegen Schweiß und leichten Regen geschützt sind. Neben SBC unterstützt Apple auch AAC, was für eine verlustfreiere Übertragung sorgt. Wie schon bei den AirPods können auch bei den AirPods Pro über die Audiofreigabe iOS-Geräte ab dem iPhone 8 Musik an zwei AirPods-Pro-Paare gleichzeitig übertragen, deren Lautstärke sich unabhängig voneinander steuern lässt.

Neues Design mir sehr gutem Tragekomfort

Die AirPods Pro fallen kürzer aus als die AirPods – es ist also sichergestellt, dass Außenstehende erkennen, welches Modell man trägt. Sehen die AirPods Pro wie klassische In-Ear-Ohrhörer mit Silikoneinsatz aus, geht Apple aber einen etwas anderen Weg. Denn auch wenn der Hersteller drei flexible Ohrstücke beilegt, die allerdings auf einer ovalen Kunststoffform sitzen und nicht vollständig aus Silikon bestehen, ist der Sitz im Ohr ein gänzlich anderer. Die AirPods Pro werden weit weniger tief in den Gehörgang geschoben als klassische In-Ear-Kopfhörer. Dennoch dichten sie durch ihre Kegelform und die weite Öffnung der Ohrstücke sehr gut das Ohr ab. In den Einstellungen auf dem iPhone lässt sich ein Test zur Abdichtung starten, der anhand der internen Mikrofone an der nach innen gerichteten Membran prüft, ob die Passstücke eine gute Abdichtung gewährleisten. So muss der Nutzer nicht mehr nur am eigenen Gefühl festmachen, welche Passstücke am besten sitzen. Die von Apple lassen sich im Set für rund 4 Euro direkt beim Hersteller nachkaufen.

Die AirPods Pro drücken weit weniger im Ohr als andere In-Ear-Ohrhörer, aber trotzdem mehr als die nur eingehängten AirPods, die dafür so gut wie keine Abdichtung bieten. Eine Belüftung durch die AirPods Pro sorgt zudem für Druckausgleich, was das Tragegefühl weiter verbessert. Auch wenn Modelle wie die AirPods oder auch Razer Hammerhead (Test), Huawei FreeBuds 3 (Test) oder die Yobybo Card20 (Test) angenehmer im Ohr sitzen, bieten die AirPods Pro von allen Modellen mit Silikoneinsätzen den besten Tragekomfort. Gefolgt werden sie – subjektiv, da vom jeweiligen Träger abhängig – von den Sennheiser Momentum True Wireless (Test).

Positiv im Vergleich zu den AirPods fällt zudem auf, dass die AirPods Pro mit den integrierten Sensoren noch etwas besser verarbeitet sind. Störende Kanten und Übergänge finden sich am Testmodell nirgends.

Neue Steuerung weiterhin ohne Lautstärkeregelung

Die Airpods Pro bieten je zwei Mikrofone (ein nach innen gerichtetes und ein nach außen gerichtetes), zwei optische Sensoren, zwei Beschleunigungssensoren und einen Drucksensor. Die letztgenannten Bauteile dienen der Steuerung der AirPods Pro. Denn wie bei den AirPods erkennen auch die AirPods Pro über die Sensoren, wenn sie aus dem Ohr genommen werden, und pausieren die Wiedergabe. Werden sie wieder eingesetzt, setzt auch die Wiedergabe wieder ein. Erneut geht Apple dabei den Weg, dass beide Ohrhörer identische Steuerungsoptionen bieten und sich diese kaum anpassen lassen – die AirPods Pro können auch einzeln genutzt werden.

Die Steuerung per Tippen der AirPods hat Apple für die AirPods Pro nicht übernommen. Stattdessen setzt der Konzern auf einen Drucksensor am Schaft der AirPods Pro. Dieser lässt sich auch mit Handschuhen bedienen. Einmaliges Drücken startet die Wiedergabe, pausiert sie oder nimmt einen eingehenden Anruf an. Zweimaliges Drücken springt zum nächsten Track, dreimaliges Drücken zum vorherigen. Wird der Sensor gedrückt gehalten, schaltet dies im Auslieferungszustand zwischen der aktiven Geräuschunterdrückung und dem Transparenzmodus um. Dieser Punkt ist der einzige, den der Nutzer über die Bluetooth-Einstellungen am iPhone umstellen kann. Statt der Geräuschkontrolle kann hier die Aktivierung von Siri gewählt werden. Zudem lässt sich festlegen, ob neben ANC und Transparenzmodus auch die Einstellung „Aus“, bei der keine Anpassung der ans Ohr geleiteten Töne stattfindet, als Option durchgeschaltet werden können soll. Je nach Modus ertönt beim Umschalten ein unterschiedlicher Ton, der den jeweils gewählten Modus kenntlich machen soll. Welcher Ton welchen Modus kennzeichnet, muss man aber zunächst selbst herausfinden und sich dann gut merken.

Eine Anpassung der Lautstärke ist über die Ohrhörer somit erneut nicht möglich und muss wahlweise über das Smartphone oder über einen Sprachbefehl via Siri erfolgen.

Erneut Einschränkungen unter Android

Nutzt man die AirPods Pro mit einem Android-Smartphone, gelten erneut Einschränkungen, wie sie auch schon bei den AirPods auftreten. Die AirPods Pro müssen manuell über die Bluetooth-Einstellungen des Smartphones gekoppelt werden und werden nicht automatisch verbunden, wenn das Ladecase in der Nähe des Smartphones geöffnet wird.

Die automatische Ohrerkennung funktioniert nicht, so dass die Wiedergabe nicht pausiert und fortgesetzt wird, wenn man die Ohrhörer aus den Ohren nimmt und wieder einsetzt. Die Steuerung über den Drucksensor ist jedoch wie gewohnt möglich. Auch das Durchschalten der unterschiedlichen Modi durch das Gedrückthalten des Sensors funktioniert, am Android-Smartphone können die Modi anders als über die Lautstärkeeinstellung am iPhone jedoch nicht gewechselt werden.

Änderungen an den Einstellungen der AirPods Pro zur Steuerung können über ein Android-Smartphone nicht vorgenommen werden. Da diese auf den AirPods Pro gespeichert werden, kann man dies gegebenenfalls jedoch einmal über ein iOS-Gerät eines Bekannten vornehmen. Firmware-Updates für die Ohrhörer werden bei der Nutzung mit Android allerdings nicht eingespielt. Auch sämtliche Anzeigen des Ladezustandes der Ohrhörer und des Ladecases fallen unter Android weg.

Aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus

Die aktive Geräuschunterdrückung der AirPods Pro funktioniert im Alltag aufgrund der soliden Abdichtung der Ohrhörer gut, ist allerdings bauartbedingt trotzdem weniger effektiv als bei führenden Over-Ear-Kopfhörern. Der Effekt ist jedoch unmittelbar und deutlich wahrnehmbar. Auch die AirPods Pro eliminieren dabei vor allem tiefe, monotone Geräusche. Mitten und Höhen werden gedämpft, aber nicht vollständig ausgelöscht. Auch Wind wird gut gefiltert, solange es kein Sturm ist. Der Effekt der aktiven Geräuschunterdrückung ist größer als bei den Huawei FreeBuds 3 (Test), da diese schlechter vor Außengeräuschen abdichten. ANC kann bei den AirPods Pro nur aktiviert werden, wenn beide Ohrhörer im Ohr eingesetzt sind. In stiller Umgebung rauscht die Geräuschunterdrückung etwas und sollte in diesem Umfeld deaktiviert werden.

Die inzwischen von Apple zurückgezogene Firmware-Version 2C54 reduziert die ANC-Leistung und erlaubt betroffenen Nutzern gar den Austausch der AirPods Pro bei Apple. Im Test kam Firmware 2B588 zum Einsatz, die von diesen Problemen nicht betroffen ist.

Der Transparenzmodus, bei dem die äußeren Mikrofone Umgebungsgeräusche ins Ohr weiterleiten, verstärkt das Grundrauschen zwar merklich und rauscht auch in leisen Umgebungen stärker als beim Momentum True Wireless, bietet jedoch im Alltag eine gute Möglichkeit, etwa als Fußgänger im Straßenverkehr sein Umfeld besser wahrzunehmen. Für Gespräche bei gleichzeitiger Musikwiedergabe ist er nicht geeignet.

Guter Klang, sehr gute Telefonie

Die AirPods Pro klingen besser als die klassichen AirPods (2. Gen.) und verzerren kaum. Auf höchster Lautstärke leiden die Mitten im Vergleich zu den Höhen und Bässen merklich. Der Bass ist, nicht nur der besseren Abdichtung geschuldet, kräftiger und differenzierter als bei den AirPods, allerdings wird dieser in St. Jude von Florence and the Machine bei niedriger Lautstärke nicht mehr sauber ausgespielt. Klanglich kommen die AirPods Pro nicht nur in diesem Punkt nicht an die Sennheiser Momentum True Wireless (Test) heran. Bei den Mitten und Höhen fehlen mitunter etwas die Prägnanz und Klarheit. In Summe ist der Klang der AirPods Pro aber ausgewogen und man hat nichts zu beanstanden, erst recht nicht, wenn man sich auf aktuelle Mainstream-Musik konzentriert.

Apple AirPods Pro und Sennheiser Momentum True Wireless
Apple AirPods Pro und Sennheiser Momentum True Wireless

Positiv hervorzuheben ist, dass Apple es schafft, dass sich die beiden Modi Transparenz und ANC nicht negativ auf den Klang auswirken. Apples Algorithmen passen den Equalizer bei diesen Modi ständig an, um das Klangbild nicht zu verfälschen. So klingt Musik bei aktivierter Geräuschunterdrückung gar am besten und nicht schlechter als ohne.

Beim Telefonieren ist man für den Gesprächspartner gut verständlich und klingt nah, als habe man das Smartphone am Ohr. In dieser Disziplin schneiden die AirPods Pro dann wiederum besser als die Sennheiser Momentum True Wireless ab, bei denen der Anrufer weiter weg klingt.

Gänzlich frei von Schritthall sind die Apple AirPods Pro trotz ihres weniger tiefen Sitzes nicht. Je nach Schuhwerk und Passstück ist dieser im Test jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt und hängt auch vom individuellen Sitz ab.

Latenz auf dem Niveau der AirPods (2. Gen.)

Wie schon bei den AirPods (2. Gen.) verspricht Apple auch bei den AirPods Pro dank des H1-Chips eine besonders niedrige Latenz, was sich bei den AirPods aber nicht nachvollziehen ließ. Gleiches gilt für die AirPods Pro, die mit 160 bis 180 ms eine normale Latenz bieten und sich nicht positiv von der Konkurrenz absetzen können. Zwischen der Nutzung an einem iOS- und Android-Smartphone konnte dabei kein Unterschied festgestellt werden.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Mit den AirPods Pro liefert Apple überzeugende kabellose In-Ear-Kopfhörer ab, die in der Tat deutlich besser sind als die klassischen AirPods – vorausgesetzt man nutzt ein iPhone. Denn auch wenn Apple nicht den besten Klang in dieser Produktkategorie abliefert, sind es die Veränderungen an Form und Funktionen und das Zusammenspiel mit iOS etwa in Form des Passtests für die Ohrhörer, die die AirPods Pro schlussendlich für Nutzer eines iPhone empfehlenswert machen.

Apple AirPods Pro
17.02.2020
  • Guter, ausgewogener Klang
  • Aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus
  • Sehr angenehmes Tragegefühl
  • Sehr gute Integration mit iPhone und Co
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Wireless Charging
  • Keine Lautstärkeregelung über die Ohrhörer
  • Nichts für Android-Nutzer
ComputerBase-Empfehlung für Apple AirPods Pro

Apple ist es gelungen, In-Ear-Ohrhörer zu entwerfen, die gut das Ohr abdichten, was dem Klang zugutekommt, und dennoch kein Druckgefühl beim Tragen vermitteln, da die Silikonpassstücke nicht tief in den Gehörgang gedrückt werden. Das „Active Noise Cancelling“ liefert gute Ergebnisse, rauscht allerdings je nach Umgebung leicht. Dennoch ist es in der Praxis der Betriebsmodus, der meist gewählt werden sollte – selbst bei normalem Wind. Dass ANC gleichsam den Bass eliminiert, weiß Apple durch einen adaptiven Equalizer zu umgehen. Auch der Transparenzmodus ist dem Hersteller gut gelungen und bietet eine weitgehend natürliche Weiterleitung der Umgebung.

Klanglich kann Apple mit den AirPods Pro zwar überzeugen – sie klingen zudem besser als die AirPods (2. Gen.) –, führend sind sie in dieser Hinsicht allerdings nicht. Die Mitten und Höhen lassen die letzte Brillanz vermissen, der Bass ist dafür druckvoll und akkurat, bei niedriger Lautstärke gehen sehr tiefe Frequenzen aber verloren. Im Testfeld von ComputerBase klingen die Sennheiser Momentum True Wireless besser.

Verbesserungspotential bleibt bei der Steuerung, denn es wäre ein Leichtes für Apple, diese vom Nutzer selbst konfigurierbar zu machen, um beispielsweise die Funktionen auf dem rechten und linken Ohrhörer unterschiedlich zu belegen und so eine Lautstärkeregelung über die Ohrhörer zu integrieren. Dass diese fehlt, ist im Alltag tatsächlich immer wieder störend.

Die Akkulaufzeit von rund 5 Stunden selbst bei aktivierter Geräuschunterdrückung (ANC) ist im Alltag unproblematisch und ausreichend. Dass das Ladecase größer ausfällt als bei den AirPods, ist vor allem im direkten Vergleich störend. Für die Hosentasche ist es subjektiv etwas zu groß, für die Jackentasche aber noch geeignet.

Auch bei den AirPods Pro gilt allerdings, dass diese Vorzüge ihren Preis haben. Mit rund 280 Euro fallen sie gar teurer aus als die für 225 Euro erhältlichen Momentum True Wireless, die allerdings keine aktive Geräuschunterdrückung bieten. Eine Anschaffung sollten deshalb insbesondere diejenigen in Erwägung ziehen, die kabellose In-Ears täglich mehrere Stunden nutzen – und sich gedulden können, denn bei Apple selbst haben die AirPods Pro derzeit eine Lieferzeit von einem Monat.

Die ausgesprochene Empfehlung bezieht sich zudem explizit auf die Nutzung mit einem iOS-Gerät, denn unter Android greifen Einschränkungen für die Einrichtung, Steuerung und Anpassung. Firmware-Updates lassen sich unter Android mangels App zudem gar nicht erst einspielen.

ComputerBase hat die AirPods Pro leihweise von Apple zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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