Schneller Arbeitsspeicher: Micron liefert ersten LPDDR5 für Smartphones aus
Der Speicherhersteller Micron gibt die Auslieferung des nach Unternehmensangaben „weltweit ersten in Großserie hergestellten Low-Power DDR5-DRAMs“ bekannt. Der neue LPDDR5-Arbeitsspeicher liefert höhere Datenraten und eine bessere Effizienz und soll vorerst in High-End-Smartphones wie dem Xiaomi Mi 10 eingesetzt werden.
Arbeitsspeicher vom Typ LPDDR5 wird schrittweise den Vorgänger LPDDR4(X) ablösen, was aber noch viele Jahre dauern dürfte. Eine der wesentlichen Neuerungen mit LPDDR5 ist die auf bis zu 6.400 Mbit/s gesteigerte Datenrate, während LPDDR4X maximal 4.266 Mbit/s liefert. Entsprechend wirbt Micron mit 50 Prozent mehr Geschwindigkeit; hinzu komme eine um „mehr als 20 Prozent höhere Energieeffizienz“. Die Speicherkapazitäten der LPDDR5-Bausteine von Micron sollen bei 6 GB, 8 GB oder 12 GB liegen. Neben den 6,4-Gbit/s-Chips sollen auch Varianten mit 5,5 Gbit/s (5.500 Mbit/s) an Kunden ausgeliefert werden.
Mitte 2020 werde außerdem ein UFS-basiertes Multi-Chip-Modul (uMCP5) „für den Einsatz in mittel- und hochklassigen Smartphones“ erhältlich sein, das LPDDR5-RAM und Storage (NAND-Flash) in einem Baustein vereint. Nähere technische Details will Micron künftig auf den eigenen Produktseiten zum Low-Power-DRAM preisgeben. Die offiziellen Spezifikationen von LPDDR5 waren erst im Januar noch erweitert worden.
Die führende Rolle von Micron bei der Bereitstellung des branchenweit ersten Low-Power-DDR5-DRAMs für den Einsatz in einem Smartphone wird den Weg für 5G- und KI-Anwendungen ebnen
Dr. Raj Talluri, Senior Vice President und General Manager der Mobile Business Unit bei Micron
Unter anderem die aufkommenden 5G-Netze und KI-Anwendungen würden nach einer höheren Datenrate verlangen, so Micron. Der Smartphone-Hersteller Xiaomi begrüße die höhere Leistung bei zugleich geringem Stromverbrauch. Das in Kürze erwartete Xiaomi Mi 10 wird zu den ersten Smartphones mit Microns LPDDR5-Speicher zählen. Automobil- und Netzwerksysteme sowie Client-PCs sind laut Micron weitere Absatzmärkte für den neuen Speichertyp.
LPDDR5 auch bei Samsung im Programm
Auch Samsung hat schon LPDDR5-Speicherbausteine mit bis zu 5.500 Mbit/s vorgestellt und fertigt diese in Serie. Es wird vermutet, dass das Smartphone-Flaggschiff Samsung Galaxy S20 zu den Abnehmern aus eigenem Hause zählen wird. Im Bereich der SoCs mit LPDDR5-Support sind Samsungs Exynos 990 oder auch Qualcomms Snapdragon 865 zu nennen. Im PC-Bereich dürfte Ende des Jahres Intel Tiger Lake das Debüt für LPDDR5-Support bilden.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Micron unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.