AVM Fritz!Box Mesh-WLAN im Test: Übertragungsraten, Leistungsaufnahme und Preise
2/3Übertragungsraten im Vergleich
Die Messungen zu den Übertragungsraten folgen denen im ersten Test des Mesh-WLAN-Systems der Fritz!Box. Das Fritz!Powerline 1260E WLAN Set kommt in diesem Test allerdings nicht zum Zuge, da der Fritz!Repeater 2400 als zweite Komponente das schnellere WLAN bietet.
Die Übertragungsraten im Netzwerk werden erneut mit iPerf gemessen, wobei sechs parallele Datenströme gestartet werden. Im Test werden beide Richtungen der Datenübertragung getestet, vom als iPerf-Server fungierenden Rechner zum Client und vom Client zum Server.
Alle Tests wurden erneut zur Vergleichbarkeit auch mit der Fritz!Box 7490 durchgeführt, wobei Aufstellungsort, Einstellungen und Aufbau des Mesh-WLANs jeweils absolut identisch gewählt wurden – was auch die Ausrichtung der Komponenten betrifft.
Maximale Übertragungsraten bei optimalen Bedingungen
Im ersten Test wird das Mesh-WLAN-System der Fritz!Box mit dem Fritz!Repeater 3000 und dem Fritz!Repeater 2400 in einem einzigen Raum ohne Hindernisse zwischen den Komponenten aufgebaut. Dieser Test symbolisiert die maximal mögliche Datenübertragungsrate im Idealfall und dient eher als theoretische Orientierung für das, was unter sehr guten Bedingungen möglich ist. Der Server-PC ist per LAN-Kabel an der Fritz!Box angeschlossen, der Client-PC per LAN-Kabel am Fritz!Repeater 3000.
Sowohl bei der Fritz!Box 7590 als auch bei der Fritz!Box 7490 kann der Fritz!Repeater 3000 die Übertragungsrate teils weiter verbessern. Die ohnehin schon sehr schnelle Kombination aus Fritz!Box 7590 und Fritz!Repeater 2400 wird durch den Fritz!Repeater 3000 beim Download noch einmal rund 80 Mbit/s schneller (+ 10 Prozent), beim Upload bleibt es hingegen bei sehr schnellen 770 Mbit/s. Die Fritz!Box 7490 kann hingegen in beiden Fällen zulegen – beim Download um 20 Prozent und beim Upload um 10 Prozent im Vergleich zum Fritz!Repeater 2400. Dies überrascht insofern, als dass die Fritz!Box 7490 in der Theorie von den Vorteilen des schnelleren Repeaters gar nicht profitieren sollte.
Erwartungsgemäß kommt der Fritz!Repeater 2400 als dritte Komponente im Mesh in diesem Szenario gar nicht zum Zuge und dient nicht als WLAN-Brücke zwischen der Fritz!Box und dem Fritz!Repeater 3000 – sie kommunizieren stets direkt und ohne Umweg.
Geschwindigkeit durch 5 Trockenbauwände über 15 Meter hinweg
Beim zweiten Testaufbau werden die Netzwerkkomponenten jedes Systems im Büro verteilt, wobei zwischen Server und Client rund 15 Meter liegen und das WLAN-Signal fünf Trockenbauwände mit Metallständerwerk überwinden muss.
Im Fall des AVM-Fritz!-Systems wird der Fritz!Repeater 3000 als nunmehr stärkste Komponente im 15 Meter entfernten Raum mit dem Client platziert. Der Fritz!Repeater 2400 ist auf halbem Weg zwischen Fritz!Repeater 3000 und Fritz!Box platziert, so dass er das WLAN-Signal verstärken kann, falls die Verbindung zwischen der Fritz!Box und dem Fritz!Repeater 3000 zu schwach ist.
Auch bei diesem ersten alltäglichen Szenario kann sich der Fritz!Repeater 3000 von dem kleineren Fritz!Repeater 2400 positiv absetzen. Sowohl die alte als auch die aktuelle Fritz!Box profitieren von seinem Einsatz und die Fritz!Box 7590 baut den Vorsprung auf die anderen Mesh-WLAN-Systeme im Testfeld weiter aus. Mit rund 740 Mbit/s kann sich die Kombination aus Fritz!Box 7590 und Fritz!Repeater 3000 noch einmal 50 Mbit/s bzw. rund 7 Prozent von der Kombination aus Fritz!Box 7590 und Fritz!Repeater 2400 absetzen. Auch in diesem Fall erfolgt die Kommunikation zwischen Fritz!Box und Repeater stets direkt und ohne Umweg über den auf halbem Weg zwischengeschalteten Fritz!Repeater 2400.
Aber die alte Fritz!Box 7490 legt ebenfalls zu. Auch wenn dieser Zugewinn bei mehr als 20 Prozent liegt, bleibt sie dennoch mit 160 und 200 Mbit/s deutlich hinter aktuellen WLAN-Systemen zurück. Der schnelle Fritz!Repeater 3000 kann das Alter der Fritz!Box 7490 somit ebenso wenig vergessen machen.
Im nächsten Test ist der Testaufbau identisch, der Client-PC wird nun aber per WLAN mit einem Abstand von rund vier Metern zum nächsten Access-Point in das Netzwerk integriert. Der Server ist weiterhin per LAN-Kabel an das 15 Meter entfernte Netzwerkgerät des jeweiligen Mesh-Systems angeschlossen.
Der Wechsel vom Fritz!Repeater 2400 mit Dual-Band auf den Fritz!Repeater 3000 mit Tri-Band macht sich beim Einsatz von WLAN-Endgeräten am stärksten bemerkbar, da der Fritz!Repeater 3000 nun auf ein weiteres 5-GHz-Band zur Übertragung zurückgreifen kann. Die Datenübertragungsrate beim Download verdoppelt sich durch seinen Einsatz von 191 auf 391 Mbit/s im Zusammenspiel mit der Fritz!Box 7590, beim Upload legt sie sogar noch stärker zu und steigt von 152 auf 369 Mbit/s. So sticht das Fritz!Mesh nun auch den Netgear Orbi Voice aus, bei dem es sich ebenfalls um ein Tri-Band-Gerät handelt.
Bei der Fritz!Box 7490 fällt der Effekt durch den Fritz!Repeater 3000 deutlich geringer aus, ist mit 27 und 40 Prozent Leistungsgewinn aber auch nicht zu verachten.
Übertragungsrate im Einfamilienhaus über je drei Etagen und zwei Decken hinweg
Der zweite Testaufbau findet erneut in einem Einfamilienhaus über mehrere Etagen statt. Beim Test des Fritz!Repeater 3000 steht die Fritz!Box 7590 im Erdgeschoss, der Fritz!Repeater 2400 in der ersten Etage und der Fritz!Repeater 3000 in der zweiten Etage. Der Client ist mit dem Fritz!Repeater 3000 im zweiten Stock über LAN verbunden, also maximal weit von der Fritz!Box entfernt. Der Server ist über LAN mit der Fritz!Box im Erdgeschoss verbunden. Das WLAN-Signal muss somit zwei Decken und einen Höhenunterschied von rund 14 Metern in einem Haus aus den 1960er-Jahren überbrücken. Die Komponenten sind auf den Etagen jeweils zentral platziert.
Beim Download legt die Fritz!Box 7590 in Kombination mit dem Fritz!Repeater 3000 noch einmal um 100 Mbit/s zu, ein Plus von rund 60 Prozent im Vergleich zum Fritz!Repeater 2400. Damit setzt sie sich beim Download an die Spitzenposition dieses Tests. Auch beim Upload fällt der Zugewinn deutlich aus, die Spitzenposition verfehlt die Fritz!Box 7590 allerdings denkbar knapp.
Auch die Fritz!Box 7490 profitiert vom Fritz!Repeater 3000 deutlich um 75 Prozent (Download) und 88 Prozent (Upload) und überholt nun selbst die Kombination aus Fritz!Box 7590 und Fritz!Repeater 2400 knapp beim Download.
Bei diesem für viele Mesh-WLAN-Systeme schwierigen Testszenario macht sich der Einsatz des leistungsfähigeren Fritz!Repeater 3000 somit äußerst positiv bemerkbar und verbessert die Übertragungsrate spürbar. Von den fast 900 Mbit/s im Idealfall bleibt aber auch so weniger als ein Drittel übrig.
Leistungsaufnahme im Vergleich
Auch der Fritz!Repeater 3000 muss sich bei der Leistungsaufnahme im Leerlauf und bei aktiver Datenübertragung der Konkurrenz stellen.
Die Leistungsaufnahme des Fritz!Repeaters 3000 fällt trotz des dritten Frequenzbandes mit 5,6 Watt im Leerlauf und 6,7 Watt bei aktiver Datenübertragung vergleichsweise niedrig aus. Auch hier leistet sich der WLAN-Repeater somit keinen Patzer.
Mesh-WLAN-Preise im Vergleich
Preislich unterscheiden sich die Mesh-WLAN-Systeme im Testfeld deutlich, was auch an Dual-Band- und Tri-Band-WLAN liegt. Hier gilt ebenfalls, dass die Fritz!Box 7590 als ausgewachsener Router mit DSL-Modem in einer anderen Geräteklasse spielt als die anderen Mesh-WLAN-Systeme. Die Tabelle wird nun um eine Konfiguration aus Fritz!Box 7590, Fritz!Repeater 3000 und Fritz!Repeater 2400 ergänzt.
Preis | |
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devolo Magic 2 WiFi Multiroom-Kit | 280 Euro |
TP-Link Deco P9 (3er-Set) | 200 Euro |
eero Pro (3er-Set) | 499 Euro* |
Netgear Orbi Voice (RBK50V) | 330 Euro |
Google WiFi 1. Gen. (3er-Set) | 335 Euro |
Google Nest WiFi (2er-Set) | 259 Euro |
Fritz!Box 7590 + Fritz!Repeater 2400 + Fritz!Powerline 1260E WLAN Set | 190 + 76 + 135 Euro = 406 Euro |
Fritz!Box 7590 + Fritz!Repeater 3000 + Fritz!Repeater 2400 | 190 + 111 +76 Euro = 382 Euro |
Mit 382 Euro ist das reine WLAN-Mesh-Set aus Fritz!Box 7590, Fritz!Repeater 3000 und Fritz!Repeater 2400 günstiger als das zuletzt getestete Set bestehend aus Fritz!Box 7590, Fritz!Repeater 2400 und Fritz!Powerline 1260E WLAN Set. Welches die bessere Wahl ist, muss individuell entschieden werden – etwa aufgrund für das WLAN unüberwindbarer Hürden. In den Testszenarien ist dem reinen WLAN-Set jedoch der Vorzug zu geben. Wer bereits eine Fritz!Box einsetzt, erhält mit den Repeatern zudem eine vergleichsweise kostengünstige Option, sein Netzwerk sinnvoll zu erweitern.
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