Cadillac Escalade: Drei OLED-Displays mit 38 Zoll formen das digitale Cockpit
Cadillac hat für den nordamerikanischen Markt den neuen Escalade des Jahrgangs 2021 vorgestellt. Das SUV ist mit mehreren von LG gefertigten, gebogenen OLED-Bildschirmen ausgestattet, die sich über zwei Drittel des Cockpits ziehen. Alle Instrumente werden rein digital dargestellt, zudem gibt es eine AR-gestützte Navigation.
Nach einem Teaser letzten Dezember hat die zum General-Motors-Konzern gehörende Premium-Marke Cadillac in Los Angeles den runderneuerten Escalade vorgestellt, der in Arlington, Texas gefertigt wird und zum Ende des Jahres auf den Markt kommen soll.
Highlight des SUVs ist das neu gestaltete Cockpit, das erstmals in der Autoindustrie auf mehrere gebogene OLED-Bildschirme setzt, die gemeinsam ein über 38 Zoll (97 cm) breites, digitales Cockpit bilden. Cadillac zufolge sei die Pixeldichte doppelt so hoch wie bei einem durchschnittlichen 4K-Fernseher. Zulieferer der Technik ist die Display- respektive wachsende Automotive-Sparte von LG, die ihre auf Plastiksubstrat basierenden OLED-Displays – P-OLED – an drei Positionen im Fahrzeug unterbringt.
OLED-Bildschirme von 7,2 bis 16,9 Zoll
Links des Lenkrades sitzt ein 7,2 Zoll großer Touch-Bildschirm, der Statusinformationen wie Tageskilometerzähler und aktuellen Verbrauch anzeigt. Direkt vor dem Fahrer befindet sich das 14,2 Zoll große digitale Kombiinstrument, das für Informationen wie Drehzahl und Geschwindigkeit, aber auch Multimedia und Kraftstoffanzeige zuständig ist. Mit 16,9 Zoll noch größer ist der Infotainment-Bildschirm der Mittelkonsole, der sich mit dem Verlauf nach rechts leicht in Blickrichtung des Fahrers krümmt.
Während der Navigation lässt sich eine über Augmented Reality gestützte Ansicht der Straße darstellen. Die Live-Ansicht der Umgebung wird dafür mit verschiedenen Overlays für Richtungshinweise ergänzt. Cadillac ist nicht der erste Anbieter einer solchen AR-gestützten Technologie, bei Mercedes-Benz wird eine vergleichbare Ansicht seit Vorstellung des MBUX der A-Klasse (Test) der Baureihe 177 angeboten, zuletzt in einer erweiterten Version in der Modellpflege der E-Klasse der Baureihe 213, die zum Sommer hin zu den Händlern kommen wird.
Kameras helfen bei der Rundumsicht
Das Feature „Surround Vision“ will Cadillac standardmäßig anbieten. Es nutzt vier außen am Fahrzeug verbaute Kameras, um das Umfeld des Fahrzeugs mit 2 Megapixeln aus der Vogelperspektive darzustellen. Angesichts von Abmessungen von 5,38 × 2,06 × 1,95 m (L×B×H) bei kurzem sowie 5,77 × 2,06 × 1,94 m bei langem Radstand des Escalades ein durchaus sinnvolles Feature. Auch der Rückspiegel ist ab dem Ausstattungslevel „Premium Luxury“ digital ausgeführt und nutzt eine rückseitig montierte Kamera, um sein Videosignal zu erhalten. Aufpreispflichtig selbst bei der teuersten Ausführung „Platinum Sport“ bleibt die Nachtsicht mit Infrarotkamera.
Für die Passagiere der Rückbank bietet Cadillac ein neues Rear-Seat-Entertainment an, das sich aus zwei 12,6 Zoll großen Displays zusammensetzt, die per Streaming, HDMI und USB angesprochen werden können. Außerdem lässt sich der Inhalt von Android-Smartphones spiegeln. Mitfahrer können die aktuelle Navigation verfolgen und Wünsche für Zwischenstopps an den Fahrer schicken, der diese annehmen oder ablehnen kann.
Bis zu 36 Lautsprecher von AKG
Während LG für die zahlreichen Bildschirme zuständig ist, übernimmt AKG, das zu Harman und damit zu Samsung gehört, das Audiosystem. Standardmäßig ist ein System mit 19 Lautsprechern und einem Subwoofer verbaut, das über eine 14-Kanal-Endstufe angesteuert wird. Aufpreispflichtig respektive serienmäßig bei „Platinum Luxury“ und „Platinum Sport“ ist das sogenannte Studio-Reference-System mit 36 Lautsprechern und drei Endstufen, die insgesamt 28 Kanäle bespielen können.
Die Armada an Lautsprechern nutzt Cadillac zum einen für eine 360-Grad-3D-Klangkulisse, andererseits kommt sie für praktische Funktionen im Bereich der Navigation zum Einsatz. Hinweise erklingen je nach Fahrtrichtung aus den linken beziehungsweise rechten Kanälen und nähern sich dem Fahrer mit Näherrücken des Abbiegevorgangs. Für die beiden vorderen Sitze lassen sich zudem individuelle Lautstärken mit eigene Drehreglern festlegen. Für eine bessere Verständlichkeit bei der Konversation zwischen erster und zweiter Reihe im Fahrzeug, sind mehrere Mikrofone verbaut, um die Stimmen einzelner Personen über die Lautsprecher zu verstärken.
Super Cruise fährt auf nordamerikanischen Highways alleine
Im 2021er Escalade feiert außerdem Cadillacs „Super Cruise“ Premiere, der auf mehr als 320.000 Kilometern US-amerikanischer und kanadischer Highways freihändiges Fahren ermöglichen soll. Das System stützt sich auf Lidar-basierende Kartendaten, GPS, Kameras sowie Radar und bezieht die Aufmerksamkeit des Fahrers in die Freigabe mit ein. Spurwechsel werden automatisiert nach Antippen des Blinkers durchgeführt.
Preise für den neuen Escalade hat Cadillac zur Vorstellung nicht kommuniziert.