Corsair A500 im Test: Messergebnisse und Fazit
2/2Testsystem und Methodik
Für den Test des Corsair A500 wird die AM4-Plattform für Kühlertests genutzt. Dabei kommt ein AMD Ryzen 7 1700X (Test) zum Einsatz, der im geräumigen Thermaltake Suppressor F51 untergebracht wird. Messungen werden sowohl mit Basistakt als auch bei übertaktetem Prozessor durchgeführt. Alle Details zu dem Testsystem und der Methodik hält der Artikel „So testet ComputerBase CPU-Luftkühler“ bereit.
Messergebnisse
Um verschiedene CPU-Kühler sinnvoll miteinander vergleichen zu können, werden die Konkurrenten nicht bei gleicher Drehzahl, sondern in Relation zum Schalldruckpegel dargestellt. Diese Variante berücksichtigt eine unterschiedliche Anzahl an Lüftern ebenso wie verschiedene Lüfterformate. Im Diagramm wird die Temperaturdifferenz zwischen CPU- und Raumtemperatur auf der Y-Achse gezeigt, während auf der X-Achse der zugehörige Schalldruckpegel des jeweiligen Kühlers aufgetragen wird.
Ein Kühler ist umso leistungsstärker, je weiter unten sich seine Kurve im Diagramm befindet, und umso leiser, je weiter links die Kurve verläuft. Temperaturdifferenzen werden in Kelvin angegeben. Zum Übertragen auf den heimischen PC kann der entsprechende Wert einfach auf die Raumtemperatur in °C addiert werden, um die Prozessortemperatur in °C zu erhalten. Die Farbkodierung im Diagramm zeigt die Kühlerklasse: Kompaktwasserkühlungen sind in Blau, Doppelturm-Luftkühler in Schwarz, größere Tower-Kühler in Orange, mittlere Tower-Kühler in Grün und Topblow-Kühler in Grau dargestellt. Das neue Testmuster ist in Rot abgebildet. Per Klick auf eine Linie im Diagramm wird der entsprechende Legenden-Eintrag hervorgehoben und via Klick auf selbigen die zugehörige Linie ein- oder ausgeblendet.
Hinweise zur Darstellung der Daten
Es gilt zu beachten, dass beinahe übereinanderliegende Linien in diesem Plot bedeuten, dass die Kühler quasi gleich sind. Eine noch feinere Unterscheidung ist aufgrund der üblichen Messungenauigkeiten nicht sinnvoll, weshalb eine höher aufgelöste Darstellung bewusst nicht verfügbar ist. Wie an den Daten der Kühler beim Standardtakt des Prozessors ablesbar ist, spielt es ohne Übertaktung ohnehin kaum eine Rolle, welche Kompaktwasserkühlung oder welcher (größere) Luftkühler eingesetzt wird, da die Kühler kaum gefordert werden. Erst bei übertakteter CPU trennt sich die Spreu vom Weizen.
Um durchgehende Linien zu erhalten, werden die Daten zwischen den einzelnen Messpunkten interpoliert. Die zugrundeliegenden Daten mit nur linear verbundenen Punkten sind je im zweiten der Diagramm-Paare zu finden. Weitere Informationen hierzu enthält der Artikel „Kühlertest-Methodik: Nur auf den ersten Blick ist Kühlertesten einfach“.
Im Vergleich mit anderen großen Kühlern offenbart der A500 auf der übertakteten CPU eine Schwäche: Der Kühler von Corsair benötigt hohe Drehzahlen und damit eine hohe Lautstärke, um zur Leistung der Konkurrenz aufzuschließen. Bei gleicher Lautstärke ist er auf Augenhöhe mit dem Scythe Mugen 5 (Test) und die Leistungsspitze der Doppelturm-Luftkühler in Form von Noctua NH-D15 (Test) und Deepcool Assassin III (Test) bleibt komplett außer Reichweite des A500. Kleinere Konkurrenz wie den Scythe Fuma 2 (Test) und den Noctua NH-U12A (Test) kann er zwar noch ein- und knapp überholen, allerdings nur bei deutlich höherer Lautstärke.
Der Wechsel auf zwei Noctua NF-A12x25 als Referenzlüfter zeigt, dass die Serienlüfter des A500 nicht optimal für den Kühler sind. Mit den Referenzlüftern kühlt der A500 über das gesamte gemeinsame Lautstärkeintervall besser, besonders deutlich ist der Abstand im niedrigen Lautstärkebereich. Doch trotz Referenzlüftern ist beispielsweise der Scythe Fuma 2 in dessen Serienausstattung besser. Zusammenfassend kühlt der Corsair A500 zwar gut, für seine Preisklasse aber nicht gut genug, denn günstigere Konkurrenz ist stärker – selbst wenn die Serienlüfter des A500 ersetzt werden.
Fazit
Corsair möchte mit dem A500 hoch hinaus. Der Luftkühler-Einstand soll nicht nur edel anmuten und mit neuen Konzepten punkten, sondern gleichzeitig auch in der Oberklasse Konkurrenz in die Schranken weisen. Die ersten beiden Punkte gelingen Corsair, bei Letzterem hat der massive Tower-Kühler allerdings das Nachsehen: Nur mit hohen Drehzahlen und damit einer deutlich höheren Lautstärke als bei vergleichbaren CPU-Kühlern erreicht der A500 deren Leistung.
Das macht dem CPU-Kühler das Leben schwer. Wenn Konkurrenz wie der Deepcool Assassin III (Test) und der Noctua NH-D15 (Test) mit 90 Euro und knapp 90 Euro nicht nur günstiger als der A500 mit 100 Euro, sondern auch stärker ist, fehlen echte Kaufanreize für den Neuling von Corsair. Zwar geht die Montage des A500 wirklich angenehm von der Hand, doch auf demselben Niveau bewegt sich beispielsweise auch der Fuma 2 von Scythe (Test), der bei gleicher Lautstärke besser kühlt und aktuell für 50 Euro verkauft wird. So bleibt die komfortable Veränderung der Lüfterposition als Bonus beim A500. Sinnvoll ausgeführte Lüfterklammern wie beim Fuma 2 sind allerdings quasi genauso einfach zu handhaben.
Schließlich bleiben als Argument für den A500 die gute Verarbeitung sowie nach subjektiver Entscheidung die Optik. Konterkariert wird erstere jedoch durch Serienlüfter mit leisen, aber wahrnehmbaren Laufgeräuschen – was beim hohen Kaufpreis des Kühlers stört. Im gleichen Preisgefilde ist zum Beispiel der Noctua NH-U12A (Test) zu finden, der mit zwei sehr hochwertigen Lüftern ausgestattet ist und trotz kompakterer Abmessungen bei gleicher Lautstärke besser kühlt.
- Sehr einfache Installation
- Innovative Lüfter-Befestigung
- Hochwertige Verarbeitung
- Gute Leistung nur bei hoher Lautstärke
- Sehr teuer
- Serienlüfter mit Nebengeräuschen
ComputerBase hat den Corsair A500 vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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