Counter-Strike: GO: 29 Grafikkarten & 5 iGPUs von AMD, Nvidia und Intel im Test
tl;dr: ComputerBase hat den Taktik-Shooter Counter-Strike: Global Offensive (GO) im Benchmark mit 29 Grafikkarten und 5 in CPUs integrierten Grafikeinheiten (iGPUs) getestet. Sowohl High-End- als auch Einsteiger- sowie ältere Modelle nehmen an dem Vergleich teil. Der Artikel ist der vierte einer zwölfteiligen Benchmark-Serie.
Wie von mehreren Lesern korrekt angemerkt, sind die Benchmarks mit dem im Spiel integrierten FPS-Limiter (Standard damals 300 FPS) erstellt worden. Damit konnten die Grafikkarten stellenweise ihre Rechenleistung nicht ausspielen, auch wenn die Ergebnisse an sich korrekt waren. Mittlerweile hat Valve per Update den Limiter von 300 FPS auf 400 FPS angehoben. Aus diesem Grund hat sich die Redaktion dazu entschlossen, sämtliche vom Limiter betroffenen Tests zu wiederholen und die Limitierung der Framerate per Konsole gleich gänzlich abzuschalten. So laufen sämtliche Grafikkarten so schnell, wie es geht. Primär haben sich die Benchmarks in Full HD über alle Leistungsklassen geändert. Darüber hinaus gibt es kleine Unterschiede beim jeweils schnellsten Modell in den WQHD- und den UHD-Tests.
Eine Artikelserie mit zwölf Spielen
In den Standard-Testparcours für Grafikkarten, Prozessoren und auch Gaming-Notebooks konzentriert sich ComputerBase für gewöhnlich auf AAA-Spiele. Das hat neben ihrer hohen Beliebtheit und der modernen Technik einen weiteren Grund: Sie lassen in der Regel auch über längere Zeit vergleichbare Ergebnisse zu. Doch selbst wenn die Spielerzahlen hoch sind, die höchsten haben andere Titel.
Die Rede ist von Spielen, die sich ausschließlich auf Multiplayer konzentrieren und deren Ziel es ist, so viele Spieler wie möglich zu erreichen. Battle-Royale-Shooter wie Fortnite oder PUBG sowie E-Sport-Schwergewichte wie League of Legends oder auch Counter-Strike gehören dazu. Sie sind technisch in der Regel einfacher als die AAA-Ableger ausgelegt und durch kontinuierlich bereitgestellte Updates schwerer konsistent zu benchmarken. Dennoch stellt sich Millionen Spielern weltweit immer wieder die Frage: Wie schnell ist oder wäre GPU XYZ in diesem Spiel? In einer zwölfteiligen Artikelserie wird ComputerBase dieser Frage jetzt abermals nachgehen.
In allen zwölf Spielen werden je 29 Grafikkarten sowie 5 in Prozessoren integrierte GPUs in zwei verschiedenen Qualitätseinstellungen Benchmarks über sich ergehen lassen müssen. Von GeForce RTX 2080 Ti über Radeon RX 5700 XT und GeForce GTX 1650 sowie älteren Vertretern wie der Radeon R9 390 sind zahlreiche Preis-, Leistungs- und Altersklassen vertreten.
Damit die Übersicht nicht verloren geht, bekommt jedes Spiel seinen eigenen Artikel. Folgende Titel stehen auf unserer Agenda, die verlinkten wurden bereits getestet:
- Apex Legends im Benchmark 2020
- Counter-Strike: GO
- Destiny 2 im Benchmark 2020
- Dota 2 im Benchmark 2020
- Fortnite im Benchmark 2020
- GTA V im Benchmark 2020
- League of Legends
- Overwatch
- PUBG im Benchmark 2020
- Rainbow Six Siege im Benchmark 2020
- World of Tanks
- World of Warcraft im Benchmark 2020
Als viertes Spiel muss sich der Dauerbrenner Counter-Strike: GO von Valve dem Test stellen. Die restlichen acht Artikel werden im Laufe der nächsten Wochen erscheinen, einen festen Rhythmus gibt es nicht.
Counter-Strike: GO: Das vierte Spiel im Benchmark
Das mittlerweile als Free-2-Play-Spiel verfügbarte Counter-Strike: GO von Valve ist am 21. August 2012 erschienen und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Die Technik ist jedoch quasi unverändert geblieben, es wird die original Source-Engine verwendet. Dementsprechend ist die Grafik des Spiels angestaubt, aber immer noch zweckmäßig. CS: GO setzt als API auf DirectX 9, was bei anderen bekannten Titeln mittlerweile kaum noch der Fall ist.
Die AMD- und Nvidia-Grafikkarten im Test
Bei den 29 Grafikkarten handelt es sich um 13 3D-Beschleuniger von AMD und um 16 von Nvidia. Darüber hinaus sind drei APUs von AMD vertreten und auch zwei CPUs von Intel, die jeweils die integrierten Grafikeinheiten für die Benchmarks bemühen müssen. Zudem gibt es Tests mit einer sehr günstigen CPU, die jeweils mit einer preiswerten Radeon oder GeForce zeigen muss, ob solch ein Doppelgespann gegenüber einer teureren APU lohnenswert ist.
Grafikkarten von Nvidia | Grafikkarten von AMD | iGPUs von AMD und Intel |
---|---|---|
Nvidia GeForce RTX 2080 Ti Nvidia GeForce RTX 2080 Super Nvidia GeForce RTX 2070 Super Nvidia GeForce RTX 2060 Super Nvidia GeForce RTX 2060 Nvidia GeForce GTX 1660 Super Nvidia GeForce GTX 1650 Super Nvidia GeForce GTX 1650 Nvidia GeForce GTX 1080 Ti Nvidia GeForce GTX 1080 Nvidia GeForce GTX 1070 Nvidia GeForce GTX 1060 Nvidia GeForce GTX 1050 Ti Nvidia GeForce GTX 1050 Nvidia GeForce GT 1030 GDDR5 Nvidia GeForce GTX 970 |
AMD Radeon RX 5700 XT AMD Radeon RX 5700 AMD Radeon RX 5600 XT AMD Radeon RX 5500 XT 8 GB AMD Radeon VII AMD Radeon RX Vega 64 AMD Radeon RX Vega 56 AMD Radeon RX 590 AMD Radeon RX 580 AMD Radeon RX 570 AMD Radeon RX 560 AMD Radeon RX 550 AMD Radeon R9 390 |
AMD Ryzen 5 3400G (Vega 11) AMD Ryzen 3 2200G (Vega 8) AMD Athlon 3000G (Vega 3) Intel Core i3-9100 (UHD Graphics 630) Intel Pentium Gold G5400 (UHD Graphics 610) |
Alle GeForce- und Radeon-Grafikkarten halten sich an die Referenzvorgaben, übertaktete Modelle für mehr Performance nehmen nicht an dem Vergleich teil. Wie viel schneller sie sind, verraten die vielen Grafikkarten-Tests oder die Grafikkarten-Rangliste auf ComputerBase.
Treiber und Testsystem
Da die zahlreichen Benchmarks über einen längeren Zeitraum erstellt werden, kommen verschiedene Treiber zum Einsatz. Für die Tests von Counter-Strike: GO wurden der Adrenalin 20.2.1 beziehungsweise der GeForce 442.19 genutzt. Für die Intel-GPUs ist der 26.20.100.7755 installiert. Die Treibereinstellungen werden auf dem Standard belassen, einzig spezielle Optimierungen wie das theoretisch mögliche Anpassen des maximalen Tessellation-Levels bei AMD werden abgeschaltet.
Als Testsystem halten ein AMD Ryzen 7 3700X und das MSI MEG X570 Godlike mit dem gleichnamigen X570-Chipsatz her. 16 Gigabyte Arbeitsspeicher (2 × 8 GB, DDR4-3200-14-14-14-32-1T, Single Rank) stehen dem System zur Verfügung. Windows 10 1909 mitsamt sämtlichen Updates ist aufgespielt.
Verschiedene Auflösungen und Qualitätseinstellungen
So viele Grafikkarten aus unterschiedlichsten Leistungsklassen sinnvoll in einem Artikel miteinander zu vergleichen, verlangt nach unterschiedlichen Qualitätseinstellungen, denn dass derjenige mit einer GeForce RTX 2080 Ti völlig andere Auflösungen und Detailstufen fahren kann als einer mit einer GeForce GTX 1050, ist klar. Nichtsdestoweniger ist das Bedürfnis nach Benchmarks, die alle GPUs miteinander vergleichen, groß. Diese Artikelserie bietet beides.
Zum einen hat ComputerBase das Testfeld in drei verschiedene Leistungsklassen eingeteilt. Jede davon erhält eine eigene Auflösung und Detailstufe, die für deren Vertreter angemessen ist. In der schnellsten Leistungsklasse sind unter anderem die Radeon RX 5700 XT und die GeForce RTX 2070 Super vertreten. In der Mittelklasse müssen sich beispielsweise die GeForce GTX 1060 und die Radeon RX 580 miteinander duellieren, während typische Vertreter für die langsamste Klasse die Radeon RX 390 und die GeForce GTX 970 sind.
Bei der höchsten Leistungsklasse war es das Ziel, auf einer Radeon RX 5700 XT in 3.840 × 2.160 rund 50 bis 60 FPS zu erreichen. Eine Klasse darunter waren 50 bis 60 FPS in 2.560 × 1.440 mit einer GeForce GTX 1060 das Ziel, während bei der langsamsten Klasse 50 bis 60 FPS in 1.920 × 1.080 mit einem Ryzen 5 3400G erreicht werden sollen.
Eine identische Einstellung für alle Benchmarks
Um aber zusätzlich alle Produkte direkt miteinander vergleichen zu können, gibt es noch eine vierte Testreihe, die mit einer einzigen übergreifenden Auflösung und Qualitätseinstellung daherkommt. Es handelt sich um einen Kompromiss, der High-End-Grafikkarten nicht gänzlich auslastet und Low-End-APUs trotzdem völlig überfordert – einen anderen Weg gibt es aber nicht, um alle 29 Grafikkarten und 5 iGPUs direkt miteinander zu vergleichen.
Folgende Qualitätseinstellungen wurden für die vier Szenarien in Counter-Strike: GO genutzt.
Auflösung | Grafikoptionen | |
---|---|---|
Full HD mit Einsteiger-Grafikkarten & iGPUs | 1.920 × 1.080 | Maximale Grafikdetails, kein MSAA |
WQHD mit Mittelklasse-Grafikkarten | 2.560 × 1.440 | Maximale Grafikdetails, 4-faches MSAA |
UHD mit Oberklasse-Grafikkarten | 3.840 × 2.160 | Maximale Grafikdetails, 4-faches MSAA |
Full HD über alle Klassen | 1.920 × 1.080 | Maximale Grafikdetails, 8-faches MSAA |
Als Testsequenz wird ein 25 Sekunden langer Lauf über die Map „Cache“ in der Nähe des Startplatzes der Terroristen gewählt. Die Karte an sich gehört zu den anspruchsvollsten des Spiels. Es sind allerdings keine Gegner oder Gefechte zu sehen, die Frameraten online fallen deshalb niedriger aus, die Verhältnisse bleiben aber bestehen. Für die Benchmarks hat ComputerBase den standardmäßig aktivierten FPS-Limiter (400 FPS) mittels des Konsolenbefehls „fps_max 999“ abgeschaltet.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Full HD mit Einsteiger-Grafikkarten & iGPUs
Counter-Strike: GO läuft gefühlt auf einem Taschenrechner flüssig; Oder zumindest fast, denn mit einem Athlon 3000G (Radeon Vega 3) oder Core i3-9100 (UHD Graphics 630) macht das Spiel mit vielen Details nur wenig Spaß. Wer die Details weiter reduziert, kommt aber auch in Full HD auf einen grünen Zweig. Einzig mit dem Pentium Gold G5400 (UHD Graphics 610) werden Spieler gar nicht glücklich.
Bereits mit einem Ryzen 3 2200G (Radeon Vega 8) werden in 1.920 × 1.080 locker mehr als 60 FPS erreicht, mit einem Ryzen 5 3400G (Radeon Vega 11) gar fast schon 100 FPS. Mit einer GeForce GT 1030 oder einer Radeon RX 550 steigen dann die FPS nur minimal, die Frametimes aber aufgrund des stärkeren Prozessors in Form des Ryzen 7 3700X deutlich. Und bereits ab einer GeForce GTX 1050 oder Radeon RX 560 werden auch diejenigen glücklich, die mit 144 FPS (und einem 144-Hz-Display) spielen möchten.
WQHD mit Mittelklasse-Grafikkarten
Apropos 144 FPS: Die erreicht in 2.560 × 1.440 auch mit vierfachem MSAA selbst eine GeForce GTX 1650 oder eine Radeon RX 570 problemlos. Nvidias ältere Pascal-Generation weiß bei den Messungen zu überzeugen. Die GeForce GTX 1060 ist 4 Prozent schneller als die Radeon RX 590, die GeForce GTX 1070 ist 10 Prozent flotter als die Radeon RX Vega 56 – gewöhnlich ist dies andersherum. Zudem deutet sich an, dass neue GPU-Architekturen in Counter-Strike: GO nicht von Vorteil sind, was aufgrund des Alters des Spiels aber auch nicht verwundert. Die Radeon RX 5500 XT mit RDNA landet da, wo es die Grafikkarte immer tut. Und die GeForce GTX 1660 Super mit Turing liegt gar hinter der GeForce GTX 1070 zurück, wobei beide Modelle normalerweise gleich schnell sind.
Ultra HD mit Oberklasse-Grafikkarten
144 FPS sind auch in 3.840 × 2.160 keine große Herausforderung, selbst die Radeon RX 5600 XT und die GeForce RTX 2060 schaffen dies spielend. Nvidias Pascal-Generation zeigt sich auch in Ultra HD mit der GeForce GTX 1080 und der GeForce GTX 1080 Ti in Topform. Während bei den FPS noch alles seinen normalen Weg geht, kündigt sich bei den Frametimes ein CPU-Limit an, mit dem Radeon-Grafikkarten offenbar besser zurecht kommen als die GeForce-Pendants. So schneidet bei dieser Messreihe die Radeon RX 5700 XT plötzlich fünf Prozent besser als die GeForce RTX 2070 Super ab, während bei der Framerate die Nvidia-Grafikkarte noch sieben Prozent schneller ist.
Benchmarks in Full HD über alle Klassen
Bei den übergeordneten Benchmarks in Full HD setzt dann auch mit achtfachem MSAA bereits recht früh ein., denn so sind eine GeForce RTX 2070 Super und eine GeForce RTX 2080 Ti quasi gleich schnell. Bei den Frametimes limitiert der Prozessor noch ein wenig eher, dort sind die Unterschiede bereits im Mittelfeld gering.
Ab einer Radeon RX 560 oder GeForce GTX 1050 lässt sich der Taktik-Shooter auch mit den höchstmöglichen Grafikeinstellungen in Full HD sehr gut spielen. Wer mit nicht optimalen Frametimes leben kann, kommt auch mit einer flotten AMD-APU in CS: GO gut klar.
Schlussworte
Rainbow Six: Siege stellt bereits keine hohen Anforderungen an die Grafikkarte, Counter-Strike: GO ist dann noch einmal deutlich genügsamer. Für den Taktik-Shooter benötigt es wahrlich keine schnelle Hardware, um sogar dreistellige Frameraten zu erreichen. Selbst mit einem Ryzen 5 3400G sind die 100 FPS ohne diskrete Grafikkarte drin. Einzig mit einer Intel-Grafik schaut man auf dem Desktop in die Röhre. Mit reduzierten Details ist CS: GO zwar spielbar, mehr aber auch nicht.
Bei den dedizierten Grafikkarten zeigt sich Nvidias alte Pascal-Generation bärenstark. Es ist aber auch nicht verwunderlich, dass das bereits acht Jahre alte Free-2-Play-Spiel nichts mit neuen GPU-Architekturen wie Turing und RDNA anfangen kann. Dennoch erstaunt es, wie gut Nvidias alte Grafikkarten-Generation durchgängig in dem Spiel abschneidet.
Folgende Spiele wurden bereits getestet
Abseits von Counter-Strike: GO sind in der Artikelserie bis jetzt folgende Inhalte erschienen:
- Apex Legends im Benchmark 2020
- Fortnite im Benchmark 2020
- Rainbow Six Siege im Benchmark 2020
- Destiny 2 im Benchmark 2020
- GTA V im Benchmark 2020
- Dota 2 im Benchmark 2020
- World of Warcraft im Benchmark 2020
- PUBG im Benchmark 2020
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