Atom P5900: Intels 10-nm-SoC für 5G‑Basisstationen
Auf Ice Lake und Frost Canyon folgt Snow Ridge: Bei Intel geht es derzeit frostig zu, was die Codenamen angeht. Die vor gut einem Jahr in Aussicht gestellten 10-nm-SoCs der Familie Snow Ridge feiern mit den heute vorgestellten Intel Atom P5900 ihre Premiere. Sie sollen in Basisstationen für 5G-Funknetze eingesetzt werden.
Mit Produkten wie Atom P5900 möchte Intel im kommenden Jahr der führende Chiplieferant für Basisstationen sein. Erste Basistationen sollen im Laufe des Jahres mit Prozessoren der Serie Atom P5900 ausgestattet werden. Intel rechnet für 5G-Chips mit einem Marktvolumen von 25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 und mit 6 Millionen 5G-Basisstationen bis 2024 und verdeutlicht mit diesen Prognosen die Relevanz für das Unternehmen.
Snow Ridge startet mit Atom P5900
Bereits im Januar 2019 hatte Intel auf der CES die Prozessorfamilie Snow Ridge angekündigt, die erstmals 10-nm-Technik für 5G-Base-Stations mit sich bringt. Monate später wurden technische Details zu Snow Ridge bekannt. Die ersten Produkte wurden aber erst jetzt offiziell eingeführt.
Noch gibt sich Intel bei der „Intel Atom P5900 platform“ bedeckt und verriet auch in einer Präsentation im Vorfeld nur wenige Details, berichtet Golem. Klar ist, dass die Nachfolger der Atom C3000 die neuen Low-Power-Kerne der Tremont-Architektur nutzen, die bei den Instruktionen pro Taktzyklus (IPC) den Vorgänger Goldmont um etwa 30 Prozent schlagen soll.
Bis zu 24 Kerne für 5G-Base-Stations
Auf den eigenen Webseiten listet Intel derzeit vier Varianten der auch „Integrated Packet Processing Accelerators“ genannten Chips. Der Intel Atom P5962B bildet das Spitzenmodell mit 24 Kernen und 27 MB Cache, gefolgt vom P5942B mit 16 Kernen und 18 MB Cache. Die Modelle P5931B und P5921B bieten noch 12 Kerne beziehungsweise 8 Kerne sowie 13,5 MB Cache respektive 9 MB Cache. Pro Kern sind also jeweils 1,125 MB Cache vorhanden. Alle vier Atom P5900 arbeiten laut Intel mit 2,2 GHz und unterstützen bis zu 128 GB DDR4-2933-RAM (inklusive ECC). Weder Hyper-Threading noch Turbo Boost gibt es in dieser Serie. Der P5921B als Einstiegsmodell bindet den Arbeitsspeicher nur über einen Kanal an, während alle anderen Dual-Channel-Support aufweisen.
Die I/O-Schnittstellen der SoCs sind wieder identisch und bestehen unter anderem aus maximal 32 PCIe-Lanes (16 × PCIe 3.0/2.0), bis zu acht USB-Buchsen (4 × 3.0, 4 × 2.0), 16 SATA-Ports, integriertem LAN und drei UART-Schnittstellen.
Weitere Ankündigungen aus Intels 5G-Rüstzeug
Parallel hat Intel neue Xeon-Prozessoren, den „structured ASIC“ Diamond Mesa zur Beschleunigung von 5G-Netzwerken sowie die Netzwerkkarten der 700-Serie (Edgewater Channel) vorgestellt. Auf Seiten der Software hat Intel neue Funktionen für die Open Network Edge Services Software (OpenNESS) angekündigt. Um erfolgreich auf der 5G-Welle zu reiten, dürfen „strategische Kooperationen mit Branchenführern“ nicht fehlen, zu denen laut Intel Altiostar, Dell, Deutsche Telekom, HPE, Lenovo, QCT, Rakuten, VMware und ZTE gehören.