Cascade Lake Refresh: 28 Kerne kosten bei Intel jetzt 6.107 USD weniger
Intel bringt heute eine Vielzahl an neuen Prozessoren an den Start, die insbesondere den Stand der Xeon gegen AMD Epyc verbessern sollen. Wie vor zwei Wochen bereits durchgesickert war, wird sich in einigen Bereichen das Verhältnis aus Leistung zum angesetzten Preis deutlich verbessern – eine klare Kampfansage an AMD.
Intel reagiert auch in diesem Segment auf AMD und wirft die bis heute gefahrene Produktpolitik ein wenig über den Haufen. Denn wer bisher viele oder gar alle der möglichen Prozessorkerne haben wollte, musste auch die High-End-Serie kaufen. Bei Xeon heißt das Platinum, mit einem stets gewaltigen Aufpreis gegenüber den anderen Varianten. Daraus resultierte, dass die Familien darunter, allen voran Xeon Gold und Xeon Silver, mit guter Leistung zu noch vertretbaren Preisen die eigentlichen Stars im Aufgebot waren. Genau bei diesen setzt Intel nun an und erweitert das Portfolio.
High-End-Lösungen werden deutlich günstiger
Deutlich sichtbar wird das beim Prozessor mit 28 Kernen, der den Vollausbau von Cascade Lake-SP markiert. Bisher musste für so ein Produkt bei Intel mindestens 8.719 US-Dollar gezahlt werden, dann gab es den Xeon Platinum 8276. Ab jetzt gibt es den Xeon Gold 6238R für 2.612 US-Dollar. Dieser bietet darüber hinaus auch noch exakt die gleichen Taktraten von 2,2 bis 4,0 GHz und die TDP-Einstufung von 165 Watt – die Preisersparnis hat es deshalb in sich. Was dem Xeon Gold fehlt, ist die Skalierbarkeit auf acht Prozessoren der Platinum-Modelle, doch für die viel gängigeren Dual-Sockel-Systeme sind alle Neulinge geeignet.
Auch in anderen Bereichen hat sich einiges getan, unter anderem 26 und 24 Kerne gibt es nun deutlich günstiger: ab 1.894 respektive 1.555 US-Dollar geht es los. Zum Vergleich: 24 Kerne bei AMD gibt es für 1.250 US-Dollar. Der preisliche Vorteil ist für AMD noch da, aber deutlich geringer als zuvor.
Doch nicht nur Wert auf mehr Kerne legt Intel, einige Modelle werden auch mit höherem Takt angeboten als bisher. Dieser steht aber nicht beim Maximalausbau zur Verfügung, stattdessen bei Prozessoren mit acht, zwölf, 16 oder auch 20 Kernen. Der Takt liegt dort in der Basis bei bis zu 3,9 GHz, im Turbo sogar bei bis zu 4,5 GHz. Intel bewirbt diese Vertreter explizit für Umgebungen, in denen Takt wichtiger ist als Kerne. Solche Modelle gab es auch früher bereits, dann als Spezialchip, auch AMD hat entsprechende Lösungen parat.
Klare Kampfansage von Intel an AMD
Auf dem Papier ist Intels Neuvorstellung von gleich 18 Modellen eine klare Kampfansage an AMD Epyc. Natürlich bietet AMD noch immer als einziger Hersteller 64, 48 und 32 Kerne, doch auch bei AMD werden viele Serverprodukte mit geringerer Kernanzahl verkauft. Hier hat Intel nun einen klaren Konter präsent, der sich gegen die aktuelle Produktpalette von AMD stellt. Wie üblich gilt jedoch, dass die Listenpreise nur auf dem Papier existieren. Alle Großabnehmer zahlen zum Teil deutlich geringere Preise, oft wird dabei ein Angebot des Konkurrenten gematched.
Laut Intel sollen die Modelle direkt von OEMs und ODMs verfügbar sein. Das Produktportfolio an Cascade Lake wächst damit auf offizieller Seite von 60 auf 78 Modelle an, die nicht aufgeführten Custom-Lösungen und Off-Roadmap-CPUs dürften letztlich fast für 100 Produkte aus dem Bereich Sorge tragen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.