Kioxia: PCIe-4.0-SSDs mit bis zu 6,9 GB/s und 30 TB starten

Die letzten Sommer angekündigten Enterprise-SSDs mit PCIe 4.0 von Kioxia sind nun für Kunden erhältlich. Im 2,5-Zoll-Formfaktor mit U.3-Anschluss (PCIe x4) liefert die CM6-Serie bis zu 6,9 GB/s und 1,4 Millionen IOPS beim Lesen und maximal 30 TB Speicherplatz. Die CD6-Serie ist mit maximal 15 TB erhältlich und etwas langsamer.

Mit der Auslieferung zur Qualifizierung bei Geschäftskunden liegen die vollständigen Spezifikationen der beiden PCIe-4.0-SSD-Serien für Server nun vor, die auf dem letztjährigen Flash Memory Summit von Kioxia, seinerzeit noch unter dem Namen Toshiba Memory, vorgestellt wurden.

Fast 7 GB/s über U.3 mit PCIe 4.0 x4

Im 15 mm hohen 2,5-Zoll-Gehäuse stehen den SSDs über den U.3-Anschluss (SFF-TA-1001) vier PCIe-4.0-Lanes zur Verfügung. Diese erlauben eine Bruttodatenrate von 7.877 MB/s abzüglich Overhead. Mit bis zu 6.900 MB/s beim sequenziellen Lesen kommt die Kioxia CM6 dem praktischen Limit der Schnittstelle nahe. Die Schreibleistung wird mit bis zu 4.200 MB/s angegeben. Bei wahlfreien Zugriffen sollen hohe 1,4 Millionen IOPS lesend und 170.000 respektive 350.000 IOPS schreibend möglich sein. In letzter Disziplin sorgt die Unterteilung in Modelle mit mehr oder weniger Reservespeicher und 3 DWPD (Drive Writes Per Day) oder 1 DWPD für den Unterschied. Die CM6 mit 3 DWPD besitzt weniger nutzbaren Speicherplatz, aber durch die größere Speicherreserve eine höhere Haltbarkeit und schnellere 4K-Write-Performance. Nur die 1-DWPD-Version ist mit bis zu 30,72 TB Speicherplatz zu haben.

Die CD6 gibt es ebenfalls mit 1 DWPD oder 3 DWPD, aber maximal mit 15,36 TB. Zudem fällt die sequenzielle Leistung mit 6.200 MB/s lesend und 4.000 MB/s schreibend etwas geringer aus. Bei wahlfreien Transfers sollen noch 1 Million IOPS lesend und 85.000 respektive 250.000 IOPS schreibend möglich sein. Dual-Port-Funktionalität (zweimal PCIe x2) und Unterstützung für bis zu 64 NVMe-Namespaces soll nur die CM6 bieten.

Controller und Flash stammen von Kioxia

Beide Serien nutzen TLC-3D-NAND aus der 96-Layer-Generation (BiCS4) von Kioxia und Western Digital. Die Controller-Technik soll NVMe 1.4 unterstützen und aus eigenem Hause stammen. AnandTech berichtet, dass die CM6 einen 18-Kanal-Controller und die CD6 eine auf 16 Kanäle beschnittene Version verwendet. Die Chips sollen in einem 16-nm-FinFET-Verfahren hergestellt werden.

Wie in diesem Segment üblich, werden keine Preise kommuniziert. Von der CM6 seien für später auch Varianten mit den Formfaktoren EDSSF E3.S und E3.L geplant. Um die Leistung der SSDs zu nutzen, wird eine Plattform mit PCIe 4.0 benötigt, wie sie AMD mit den Epyc-Prozessoren bietet. Bei Intel gibt es noch keine Plattform mit PCIe 4.0.

Alternativen zu den PCIe-4.0-SSDs von Kioxia hat Samsung im Programm: PM1733 (1 DWPD) und PM1735 (3 DWPD) liefern bis zu 6.400 MB/s über U.2 und bis zu 8.000 MB/s als Steckkarte mit PCIe 4.0 x8.

Kioxia sagt Embedded World ab

Vom 25. bis zum 27. Februar findet in Nürnberg die Fachmesse Embedded World statt, bei der Hersteller wie Kioxia eigentlich zu den Stammgästen zählen. Doch auch diese Messe steht unter dem Einfluss der Ausbreitung des Coronavirus. Kioxia zählt zu den inzwischen mehr als 60 Unternehmen, die ihren Besuch auf der Embedded World abgesagt haben. Im kommenden Jahr will Kioxia wieder dabei sein.