Lüfterlose Turing-Grafikkarte: GeForce GTX 1650 KalmX von Palit ist passiv gekühlt

Update Frank Meyer
80 Kommentare
Lüfterlose Turing-Grafikkarte: GeForce GTX 1650 KalmX von Palit ist passiv gekühlt
Bild: Palit

Palit bietet das erste passiv gekühlte Custom-Design der GeForce GTX 1650 an. Die Turing-Grafikkarte mit einer Verlustleistung von 75 Watt ist im 2-Slot-Design konzipiert und wird mittels zweier Heatpipes und einem ausladenden Radiator auf Temperatur gehalten.

Kühlkörper überragt das kompakte Nvidia-Referenz-PCB

Der klassisch aus Aluminium gefertigte Kühlkörper der Palit GeForce GTX 1650 KalmX ragt bei Gesamtabmessungen der Grafikkarte von 178 × 138 × 38 mm (L × B × H) über den oberen und den hinteren Rand des kompakten GTX-1650-PCB, um trotz der passiven Umsetzung der Kühllösung eine ausreichende Kühlleistung in 2-Slot-Bauweise für den Turing-Chip zu gewährleisten. Die Kühlfläche wird so nahezu verdoppelt. Der lüfterlose Kühler verfügt über eine breite Bodenplatte aus Kupfer, die neben dem Grafikchip selbst auch noch die RAM-Bausteine und die Spannungswandler bedeckt. Die Finnen des Radiators sind genau so wie die Heatpipes und die Grundplatte für eine edle Anmutung mit Nickel überzogen.

Palit GeForce GTX 1650 KalmX

Mini-ITX-Grafikkarte ohne Stromanschluss

Aufgrund der lüfterlosen Konzeption kann die Palit GeForce GTX 1650 KalmX bei der Leistung keine Bestmarke für ein GTX-1650-Custom-Design (Test) setzen. Dem TU117-Chip auf dem KalmX-Modell von Palit steht das Leistungsbudget des Referenzdesigns von 75 Watt zur Verfügung, das ausschließlich über den PCIe-Slot bezogen wird. Ein zusätzlicher Stromanschluss ist nicht vorhanden. Dementsprechend hat Palit auch die Taktraten nach den Vorgaben von Nvidia gewählt. Die GPU taktet mit 1.485 MHz, während der Boost-Takt mit 1.665 MHz ebenfalls auf dem gewohnten Niveau fixiert ist. Der 4 GB große GDDR5-Grafikspeicher wird mit den gewöhnlichen 4.000 MHz angesteuert. Die KalmX-Variante auf Basis von Turing kann über zweimal DisplayPort (1.4a) und einen HDMI-2.0b-Ausgang drei Bildschirme parallel ansteuern.

Zweimal GeForce GTX 1650 von Gigabyte mit aktiver Kühlung
Merkmal Gigabyte GTX 1650 OC Gigabyte GTX 1650 Gaming OC
Karte PCB-Design Gigabyte Gigabyte
Länge, Breite 19,5 cm, 11,0 cm 27,0 cm, 12,0 cm
Stromversorgung nur PCIe-Slot 1 × 6 Pin
Kühler Design WindForce, 2,0 Slot WindForce, 2,0 Slot
Kühlkörper Alu-Kern/Radiator Alu-Kern/Radiator
1 Heatpipe
Lüfter 2 × 75 mm (axial) 2 × 95 mm (axial)
Lüfter abgeschaltet (2D) Ja Ja
Anlaufdrehzahl 2.800 Umdrehungen 1.810 Umdrehungen
Takt
(Stromsparmodus)
GPU-Basis 1.485 (300) MHz 1.485 (300) MHz
GPU-Durchschnitt 1.710 MHz 1.815 MHz
GPU-Maximum 1.935 MHz 1.980 MHz
Speicher 4.000 (405) MHz 4.000 (405) MHz
Speichergröße 4.096 MB GDDR5 4.096 MB GDDR5
Leistungsaufnahme Standard-TDP 75 Watt 75 Watt
Maximale TDP 75 Watt 105 Watt
Anschlüsse 1 x DisplayPort 1.4
2 x HDMI 2.0b
1 x DisplayPort 1.4
3 x HDMI 2.0b

Lüfterlose Gaming-Grafikkarten kosten mehr

Als bislang einzig bekannte Grafikkarte auf Basis des kleinen Turing-Chip mit Passiv-Kühlung ist die Palit GeForce GTX 1650 KalmX ein Exot ihrer Gattung, wenngleich auch andere Hersteller von Grafikkarten von Zeit zu Zeit mit dem ungewöhnlichen Kühlkonzept – vor allem bei leistungsschwächeren Modellen – in Erscheinung treten. Oftmals werden diese auf Messen als seriennahe Konzepte gezeigt, schlussendlich dann aber doch nicht als vermeintlich zu wenig nachgefragte Nischenprodukte in den Handel gebracht. Der Knackpunkt: zumeist verlangen die OEMs im Vergleich zu den klassischen Kühllösungen mit Lüfter im unteren Preissegment für Gaming-Modelle mit Passiv-Kühlkörper einen ordentlichen Aufschlag. Generell sind solche passiv gekühlten Umsetzungen in den letzten Jahren insgesamt seltener geworden.

Im ComputerBase-Preisvergleich kostet beispielsweise die ältere GeForce GTX 1050 Ti auf Basis von Pascal in der lüfterlosen KalmX-Variante von Palit – wiederum als einzige ihrer Gattung – ab 155 Euro. Zum Vergleich: die günstigste GeForce GTX 1050 Ti ist mit unter 130 Euro aktuell die MSI GeForce GTX 1050 Ti Aero ITX.

Preis und Verfügbarkeit stehen noch aus

Mehr Spieleleistung bietet beispielsweise die schnellere Inno3D GeForce GTX 1650 Super Twin X2 OC, die derzeit ab 159 Euro verfügbar ist. Diese hat dann jedoch ein höheres Leistungsbudget von 100 Watt und benötigt einen zusätzlichen Stromanschluss. Zum aktuellen Zeitpunkt sind allerdings weder der Preis noch die Verfügbarkeit der Palit GeForce GTX 1650 KalmX im Handel bekannt.

Update

Zwischenzeitlich wird die Palit GeForce GTX 1650 KalmX von ersten Händlern als „sofort lieferbar“ im Preisvergleich geführt. Der günstigste Preis liegt derzeit bei knapp 170 Euro.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „robafella“ für den Hinweis zu diesem Update!